EU lockert Regeln für Handgepäck Die Flasche darf mit nach Hause

Stand: 31.01.2014 16:27 Uhr

Die EU lockert die Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck: Flugpassagiere können ab heute Flüssigkeiten aus Drittländern im Handgepäck mitnehmen, wenn sie in ein EU-Land reisen. Neue Flüssigkeits-Scanner sollen weiterhin für Sicherheit sorgen.

Ein Mann fliegt von Südafrika über Frankfurt am Main nach London. Im Duty-Free-Shop am Flughafen in Kapstadt kauft er eine Flasche Gin. Vorschriftsgemäß verpackt darf der Passagier die Flüssigkeit im Handgepäck mitnehmen. In Frankfurt steigt er um, und wird erneut kontrolliert.

Karin Bensch, K. Bensch, WDR Brüssel, 31.01.2014 15:57 Uhr

Überprüfung mit Flüssigkeits-Scannern

Bislang durften die Kontrollbehörden verhindern, dass der Reisende die Flasche beim Umsteigen mit an Bord des nächsten Fliegers nimmt. Als Begründung galt, dass der Herkunftsort außerhalb der EU nicht vertrauensvoll sei. Das ändert sich nun. Von jetzt an wird diese Flasche mit einem neuen Flüssigkeits-Scanner am Flughafen überprüft.

Die Geräte scannen den Inhalt der Flasche durch die Verpackung. Sie messen die Dichte der Flüssigkeit mithilfe von Magnetresonanz und können auf diese Weise Flüssigsprengstoff erkennen. So soll verhindert werden, dass Umsteige-Passagiere gefährliche Flüssigkeiten mit an Bord eines Flugzeugs bringen. Betroffen von den neuen Vorschriften sind allerdings wenige Reisende - nur etwa fünf Prozent aller Fluggäste, die von außerhalb der EU einreisen.

Regeln bis 2016 komplett aufgehoben?

Für die EU ist dies ein erster Schritt auf dem langen Weg, die Vorschriften für Flüssigkeiten im Handgepäck zu lockern. Bis 2016 - so das ehrgeizige Ziel - sollen Fluggäste Getränke, die zuvor gescannt werden, wieder mit ins Flugzeug nehmen dürfen.

Die derzeitigen strengen Vorschriften gehen auf einen vereitelten Terroranschlag in Großbritannien aus dem Jahr 2006 zurück. Damals wollten Terroristen am Londoner Flughafen Heathrow Flugzeuge mithilfe von Flüssigsprengstoff in Wasserflaschen in die Luft sprengen.
 

Dieses Thema im Programm: Dieser Beitrag lief am 31. Januar 2014 um 12:20 Uhr auf NDR Info.