Deutsche Energieproduktion Immer mehr grüner Strom im Mix
Im ersten Halbjahr kam der deutsche Strom erstmals zu knapp zwei Dritteln aus grünen Quellen. Größter Energielieferant ist die Windkraft. Doch auch die Kohle spielt immer noch eine wichtige Rolle.
Zumindest bei der Stromproduktion zeigt sich: Die deutsche Energiewende geht voran. Deutschland versorgt sich zunehmend mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Im ersten Halbjahr machte Strom aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse zusammen erstmals mehr als 61,5 Prozent des gesamten Energiemixes aus.
Wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, wurden in Deutschland von Januar bis Juni 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Dabei macht die Windkraft den größten Anteil der Erneuerbaren im Strommix aus. Grund dafür ist eine windreiche erste Jahreshälfte.
Auch Strom aus Photovoltaik verzeichnet Zuwachs
Mit 33 Prozent kam etwa ein Drittel der Gesamtmenge aus der Windkraft. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten 73,5 Milliarden Kilowattstunden produziert. Das entspricht einem Plus von 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte dank zusätzlich installierter Anlagen um 8,3 Prozent zu - auf mittlerweile 30,5 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht knapp 14 Prozent der Gesamtstrommenge.
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Kohle ist zweitwichtigster Energieträger
Doch auch die Kohle spielt weiter eine wichtige Rolle für den deutschen Strommix. Sie bleibt mit einem Anteil von 20,9 Prozent an der Gesamtmenge zweitwichtigster Energieträger.
Die deutschen Kohlekraftwerke erzeugten 45,9 Milliarden Kilowattstunden und damit ein gutes Viertel (26,4 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor. Das ist die niedrigste Stromproduktion aus Kohle seit Beginn der Auswertung im Jahr 2018.
Mehr Importe als Exporte
Deutlich wird aus der Statistik aber auch, dass Deutschland seinen Strombedarf momentan nicht komplett selbst deckt. Deutschland hat im ersten Halbjahr insgesamt 23 Prozent mehr Strom importiert und 15 Prozent weniger exportiert. Daraus ergibt sich ein Importüberschuss von 9,8 Milliarden Kilowattstunden, während ein Jahr zuvor in der ersten Jahreshälfte 2023 noch ein kleiner Exportüberschuss von 2 Milliarden Kilowattstunden möglich war.
Die gesamte in Deutschland nachgefragte Strommenge blieb damit nahezu unverändert und betrug 229,9 Milliarden Kilowattstunden. Die inländische Stromproduktion ist um 5,3 Prozent auf 220 Milliarden Kilowattstunden zurückgegangen.