Entspannung für Autofahrer Preis für Diesel fällt auf Jahrestief
Der Dieselpreis ist so niedrig wie seit 13 Monaten nicht mehr, und auch der Benzinpreis ist auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr gefallen. Die Preise könnten aber auch schnell wieder steigen.
An den Rohstoffmärkten herrscht dieser Tage viel Unsicherheit. Einerseits gibt es die Sorge vor einer geringeren weltweiten Öl-Nachfrage, die die Preise drückt. Andererseits bestehen Befürchtungen vor einer zunehmenden Eskalation im Nahen Osten, die eine Öl-Verknappung und steigende Preise zur Folge haben könnte.
Bis jetzt überwogen wohl die Sorgen vor einem wirtschaftlichen Abschwung und einer abnehmenden Nachfrage - mit Folgen für Autofahrer an der Zapfsäule. So ist Diesel aktuell so billig wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Der Preis für den Kraftstoff ist binnen Wochenfrist um 1,9 Cent gefallen, wie der ADAC heute mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete der Kraftstoff demnach 1,607 Euro pro Liter. Zuletzt war er Anfang Juli 2023 billiger gewesen.
Auch Superbenzin der Sorte E10 verbilligte sich um 1,9 Cent. Mit im Schnitt 1,734 Euro pro Liter fiel es auf den niedrigsten Stand seit dem 6. Februar dieses Jahres.
Furcht vor schwacher Nachfrage sorgt für sinkende Preise
Die beiden Kraftstoffsorten nehmen damit den Abwärtstrend der vergangenen Monate wieder auf, nachdem ihre Preise in der zurückliegenden Woche stagniert hatten. Als wesentlichen Treiber des Rückgangs sieht der ADAC den zuletzt gesunkenen Rohölpreis. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostet derzeit knapp über 76 Dollar, in der Vorwoche waren es noch fast 79 Dollar. Die Nordseesorte Brent liegt aktuell nahe eines Siebenmonatstiefs, worin sich die Angst vor einer möglichen US-Rezession spiegelt.
Der Fokus liegt aber nicht nur auf die USA. Auch in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, in China, schwächelt die Nachfrage. Chinesische Handelsdaten zeigen, dass die täglichen Rohölimporte im Juli auf den niedrigsten Stand seit September 2022 gefallen sind. Anfang der Woche fielen die Brent-Futures auf den niedrigsten Stand seit Anfang Januar und Futures auf das US-Öl WTI auf den niedrigsten Stand seit Februar.
Sprit könnte bei Eskalation schnell wieder steigen
Am Rohstoffmarkt blieben die Ölpreise aber volatil, da sich Sorgen um die weltweite Nachfrage und etwaige Lieferausfälle im Nahen Osten die Waage hielten. Ob es bei dem für die Autofahrer günstigen Niveau bleibt, ist laut ADAC aber unsicher. Eine mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten könne die Preise für Rohöl und damit auch Sprit schnell wieder nach oben treiben, hieß es.
Der ADAC empfiehlt Autofahrern dabei ungeachtet der positiven Preisentwicklungen, möglichst am Abend zu tanken. Zwischen 19 und 20 Uhr wie auch zwischen 21 und 22 Uhr sind die Preise im Tagesverlauf am niedrigsten. Morgens gegen sieben Uhr sind sie dem ADAC zufolge bis zu sieben Cent höher.