Preisunterschiede beim Sprit Kartellamt rät Autofahrern zu Tank-Apps
Mit Beginn der Sommerferien sind die Preise an vielen Tankstellen nochmals gestiegen. Laut Bundeskartellamt schwanken sie aber innerhalb eines Tages stark. Darauf können sich Autofahrer einstellen.
Die Beispielrechnung des Bundeskartellamts hat es in sich: Tankt man 60 Liter an einer Autobahntankstelle, dann zahlt man im Durchschnitt rund 24 Euro mehr als anderswo. Die Preise dort seien zuletzt derart stark gestiegen, dass man inzwischen je Liter rund 40 Cent mehr bezahlen müsse, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht der Wettbewerbshüter zur Entwicklung der Kraftstoffpreise. "Die Preisaufschläge an den Autobahntankstellen sind in den letzten Wochen noch einmal deutlich gestiegen", erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt.
Benzin teurer, Diesel billiger
Grundsätzlich haben demnach vor allem die Benzinpreise in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt - und das nicht nur kurz vor den Ferien. So verteuerte sich Benzin der Sorte E5 zwischen Anfang April und Ende Juni um etwa 5,6 Cent auf einen Durchschnittspreis von 1,873 Euro pro Liter. Die Kosten für Diesel sanken sogar leicht gesunken - um 4,1 Cent auf 1,684 Euro pro Liter.
Besonders teuer sind Kraftstoffe vor allem in einigen ostdeutschen Bundesländern, besonders in Sachsen und Thüringen. Der Wegfall von russischen Öl in Folge des Ukraine-Kriegs macht sich in den Raffinerien dort noch immer bemerkbar. Ersatz ist teuer zu beschaffen.
Preispolitik an Tankstellen verändert sich
Auffällig ist für die Kartellwächter, dass sich die Tankstellenbetreiber an das Tankverhalten der Autofahrer weiter angepasst hätten. Es gebe hier mehr Bewegung über den Tag verteilt. Auf Preissenkungen folgten immer wieder Preisspitzen. Inzwischen sind es im Durchschnitt bis zu sechs Anpassungen am Tag.
Besonders am Nachmittag gebe es inzwischen eine zusätzliche Preisspitze. Interessant sei auch, dass die Spitzenpreise am Morgen etwas gesunken seien. Weiterhin gilt aber: Der Preis für Kraftstoffe ist gegen Abend in der Regel weiter am günstigsten.
Autofahrer sollten also die Preise vergleichen - das Kartellamt rät hier ausdrücklich zu entsprechenden Vergleich-Apps, die es in den jeweiligen App-Stores kostenlos zum Herunterladen gibt. Die Daten für diese Apps stellt die sogenannte Transparenzstelle der Behörde zur Verfügung. Sie sind also für alle gleich. Die Preise werden dem Kartellamt den ganzen Tag über von rund 15.000 Tankstellen bundesweit übermittelt.