Coronavirus und die Wirtschaft EZB kündigt Maßnahmenpaket an
Die Europäische Zentralbank hat für die vom Coronavirus gebeutelte Wirtschaft ein Bündel mit Maßnahmen geschnürt: Dazu gehören günstige Kredite und weitere Anleihenkäufe. Am Leitzins ändert die EZB nichts.
Schuldenkrise, Brexit, Handelskonflikte - seit Jahren ist die Europäische Zentralbank gefragt, mit ihrer Geldpolitik die europäische Konjunktur am Laufen zu halten. Jetzt kommt die Coronakrise hinzu. Der will die EZB mit einem Maßnahmenpaket begegnen.
So kündigten die Währungshüter zusätzliche Anleihekäufe an. 120 Milliarden hat sie dafür bis zum Ende des Jahres eingeplant. Zudem sollen besonders günstige Kredite Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben und so besonders betroffene Branchen und Unternehmen zu unterstützen. Das soll vor allem kleinen und mittelgroßen Firmen helfen.
Im Gegensatz zur Fed keine Zinssenkung
Bei den Zinsen beließen die Währungshüter bei ihrer Ratssitzung in Frankfurt am Main vorerst alles beim Alten: Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent. Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.
Von den europäischen Regierungen forderte EZB-Chefin Christine Lagarde nach der Sitzung verstärkte Ausgaben im Kampf gegen die Coronavirus-Krise. Es müsse finanzpolitisch eine "ambitionierte und abgestimmte" Antwort geben. Die Pandemie sei ein großer Schock für die Wirtschaft und werde entsprechend einen starken Einfluss auf die Konjunktur haben, so Lagarde.
Die US-Notenbank Fed hatte vergangene Woche ihren Leitzins überraschend um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Etliche Volkswirte hatten damit gerechnet, dass die EZB dem Beispiel folgen würde. Diskutiert wurden auch deutlich drastischere Schritte.