Beschäftigte in Deutschland 17 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice
Immer weniger Homeoffice? Keineswegs, sagt eine neue Studie. Die Option ist demnach sogar wichtiger geworden. Doch es gebe große Unterschiede zwischen Branchen und unterschiedlich großen Unternehmen.
Beschäftigte in Deutschland verbringen durchschnittlich 17 Prozent ihrer Arbeitszeit zu Hause. "Der Umfang von Homeoffice ist gegenüber dem Vorjahr unverändert", sagte Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour zu der veröffentlichten Unternehmensumfrage seines Instituts. "Dies mag vor dem Hintergrund der Debatte um die Rückkehr ins Büro überraschen." Doch das Ergebnis decke sich mit anderen Daten, wonach das Homeoffice keinesfalls auf dem Rückzug sei.
Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich allerdings sehr große Unterschiede in den einzelnen Branchen. Besonders intensiv wird in der IT-Branche (58 Prozent der Arbeitszeit) und in den Unternehmensberatungen (50 Prozent) von zu Hause gearbeitet. Dagegen verbringen Arbeitnehmer auf dem Bau und in der Gastronomie nur zwei Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice. In der Industrie liegt der Anteil bei zehn Prozent.
Fast jeder Vierte arbeitet auch im Homeoffice
Aktuell liegt der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice bei 23,4 Prozent und damit nur knapp unter dem zuletzt gemessenen Wert vom Februar (24,1 Prozent). "Strengere Regeln müssen nicht unbedingt weniger Homeoffice bedeuten", sagte Alipour. "Denn bei den Angeboten der Arbeitgeber kommt es vor allem auf die Koordination von Präsenzzeiten an, um den persönlichen Kontakt zu stärken."
Besonders verbreitet ist Homeoffice in Großunternehmen: Dort verbringen Beschäftigte 20 Prozent ihrer Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden. Dagegen liegt der Anteil in kleinen und mittleren Unternehmen nur bei 15 Prozent, wie das Ifo-Institut herausfand.
Homeoffice-Angebote nehmen an Bedeutung zu
In Zeiten des Fachkräftemangels werden Angebote für Homeoffice immer entscheidender im Kampf um die besten Talente. Der Anteil an Stellenanzeigen mit der Möglichkeit zum "Remote-Arbeiten" hat sich in den vergangenen fünf Jahren auf knapp 18 Prozent verfünffacht, wie eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung ergab.