Daten der Rentenversicherung Mehr Rehas wegen psychischer Erkrankung
Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nehmen wegen einer psychischen Erkrankung eine Reha in Anspruch. Das geht nach einem Bericht aus Daten der Rentenversicherung hervor. Häufigste Ursachen sind Depressionen und Angsterkrankungen.
In Deutschland gibt es immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die wegen einer psychischen Erkrankung eine Rehabilitation in Anspruch nehmen. Dies geht aus Daten der Deutschen Rentenversicherung hervor, aus denen das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zitiert. Habe der Anteil an bewilligten Rehabilitationen wegen einer psychischen Erkrankung im Jahr 2002 noch bei 9,7 Prozent gelegen, so sei er bis zum vergangenen Jahr auf 18,8 Prozent gestiegen.
Depressionen und Angsterkrankungen häufigste Ursachen
Insgesamt wurden demnach 2022 rund 171.000 medizinische Rehas wegen psychischer Erkrankungen bewilligt. In diese Zahlen seien Suchterkrankungen nicht eingerechnet. Zum Vergleich: 2002 waren es nur 92.000 Rehas wegen psychischer Erkrankungen - ebenfalls ohne Suchterkrankungen.
Bei Frauen und Männern seien Depressionen und Angsterkrankungen die häufigsten Behandlungsursachen, hieß es dem Bericht zufolge von der Rentenversicherung. Das Durchschnittsalter bei einer Reha wegen psychischer Erkrankungen liege bei 50,1 Jahren.
Rentenversicherung: Rehas zahlen sich aus
Nach Einschätzung der Rentenversicherung machen sich die Rehas bezahlt: "Unsere Erhebungen haben gezeigt, dass bei rund 82 Prozent der Versicherten eine Rehabilitation wegen einer psychischen Erkrankung zum Verbleib im Berufsleben geführt hat", sagte ein Sprecher der Rentenversicherung. 18 Prozent der Betroffenen bezögen zwei Jahre nach der Kur eine Erwerbsminderungsrente wegen psychischer Störungen.
Wegen des gestiegenen Bedarfs hat die Rentenversicherung dem Bericht zufolge die Behandlungsplätze deutlich ausgebaut. Derzeit biete sie Rehas bei psychischen Störungen bundesweit in knapp 200 Einrichtungen an. Für ihre Versicherten stünden rund 18.200 stationäre Behandlungsplätze in psychosomatischen Fachabteilungen zur Verfügung. 2016 seien es nur 15.300 gewesen.