Grüne Wiese mit Bäumen vor dunklen Schauerwolken

Wetterthema Aprilwetter im Juni

Stand: 14.06.2024 12:28 Uhr

Was unterscheidet einen Schauer vom Landregen und wie entstehen sie?

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Am Donnerstag präsentiert sich das Wetter im Norden sowie im Südosten von seiner unbeständigen Seite. Dort ziehen verbreitet Schauer übers Land, in Bayern sowie nachmittags auch in Mecklenburg-Vorpommern sind diese auch von Blitz und Donner begleitet. Was ist in der Atmosphäre los, damit es zu den kurzen aber mitunter heftigen Niederschlagsereignissen kommt?

Jeder hat es schon erlebt: Gerade schien noch die Sonne und scheinbar wie aus dem Nichts geht ein kräftiger Schauer mit lebhaft auffrischendem Wind nieder. Nach 10 Minuten ist der Spuk vorbei und im ungünstigsten Fall die Kleidung durchnässt. Ganz anders verhält es sich beim typischen Landregen, bei dem es stundenlang gemächlich vor sich hin nieselt während sich die Stimmung immer mehr eintrübt.

Wenn Luft zum Aufsteigen gezwungen wird, man spricht auch von erzwungener Hebung, kühlt sich diese ab, da sie sich aufgrund des abnehmenden Umgebungsdrucks Ausdehnen kann. Die kältere Luft kann die in ihr enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr halten, es kommt zur Wolkenbildung und zu Niederschlägen.

Nun gibt es verschiedene Prozesse, die eine Hebung erzwingen. Beim Landregen gleitet eine relativ warme Luftmasse langsam über eine vorhandene kalte und dadurch schwere Luftmasse auf. Typischerweise findet dies an der Warmfront eines Tiefdruckgebietes statt, welche im Idealfall vor der Kaltfront ankommt. Dadurch kommt es zu dem lang anhaltenden, großflächigen und recht gleichförmigen Niederschlag, bei dem es auch meist eher schwachwindig ist.

Wie Aprilwetter entsteht

Strömt nun aber Kaltluft in höheren Schichten in ein Gebiet ein, so wird die zuvor stabile Schichtung labilisiert. Denn aufsteigende Luft kühlt sich in einer stabilen Schichtung ab und sinkt dadurch wieder in ihr Ausgangsniveau zurück. Ist die neue Umgebung jedoch kälter als die sich bereits abgekühlte Luft, so steigt diese weiter auf und es kommt zu sogenannten konvektiven Prozessen. Dabei wird die Luft in der Vertikalen durchmischt, was durchaus heftige Entwicklungen wie Schauer und Gewitter zur Folge haben kann.

Es bedarf aber noch eines Auslösers. Im Sommer ist dies die nachmittägliche Erwärmung der bodennahen Luftschicht. Es kann sich auch die Kaltfront eines Tiefs unter die vorliegende wärmere Luft schieben und diese anheben. Über warmen Meeresoberflächen befeuern sowohl aufsteigende Feuchte als auch Wärme die Schauertätigkeit.