In Saporischschja soll es nach Angriffen auf Wohnhäuser mehrere Verletzte geben.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Mehrere Verletzte nach Angriffen in Saporischschja ++

Stand: 29.09.2024 22:59 Uhr

In Saporischschja hat es nach Angriffen auf Wohnhäuser mehrere Verletzte gegeben. Der ukrainische Präsident Selenskyj baut nach der Vorstellung seines "Siegesplans" auf konkrete Zusagen der Verbündeten. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

29.09.2024 • 22:59 Uhr

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Laut der Leitung des von Russland kontrollierten Kernkraftwerks Saporischschja haben ukrainische Streitkräfte einen neuen Angriff auf ein nahegelegenes Umspannwerk gestartet und dabei einen Transformator zerstört. Das AKW Saporischschja, das mit sechs Reaktoren größte Europas, wurde in den frühen Tagen der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 von russischen Streitkräften eingenommen. Jede Seite beschuldigt die andere regelmäßig, das Kraftwerk anzugreifen oder einen Angriff zu planen.

Die Leitung des Kraftwerks schrieb auf Telegram, ein Artillerieangriff habe den Transformator im Umspannwerk Raduga in der Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine getroffen. Sie bezeichnete den Vorfall als "einen weiteren Terrorakt, der darauf abzielte, die Lage in der Satellitenstadt des Kernkraftwerks Saporischschja zu destabilisieren". Außerdem wurde ein Foto gepostet, das Rauch zeigt, der aus dem Dach eines Gebäudes aufsteigt. Es hieß, die Stromversorgung von Enerhodar sei nicht unterbrochen worden.

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht 125 ukrainische Drohnen abgefangen. Ein Schwerpunkt der Angriffe sei die südliche Region Wolgograd gewesen. Allein dort seien 67 Drohnen abgeschossen worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium. In Woronesch im Westen des Landes, von wo aus auch russische Truppen im Krieg gegen die Ukraine unterstützt werden, wurden zahlreiche Schäden durch herabgestürzte Trümmer abgeschossener Drohnen gemeldet. Es sei auch zu Bränden gekommen, hieß es.

Betroffen waren den Angaben zufolge neben Woronesch vor allem auch die grenznahen Regionen Belgorod und Rostow. Vereinzelt seien zudem die Regionen Brjansk, Kursk und Krasnodar angegriffen worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Ukrainische Behörden haben nach neuen massiven russischen Luftangriffen auf die Industriestadt Saporischschja im Süden des Landes schwere Schäden an zivilen Gebäuden gemeldet. Die Zahl der Verletzten sei inzwischen auf 16 gestiegen, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fjodorow, bei Telegram mit. Er veröffentlichte auch Bilder von Zerstörungen an Häusern. Unter den Trümmern könnten sich noch Menschen befinden, hieß es.

Laut seinen Angaben gab es insgesamt 13 Bombenangriffe. Es seien mehrere Brände ausgebrochen. Die ukrainische Flugabwehr meldete zudem 22 russische Drohnenangriffe in anderen Gebieten, von denen 15 abgewehrt worden seien.

Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, beklagte, dass nun eine weitere Großstadt durch russische Bombardements terrorisiert werde. Nötig seien mehr Waffen für die Ukraine, appellierte er an die Verbündeten im Westen. Zudem müssten die Bemühungen der gesamten Welt auf den wirtschaftlichen Niedergang Russlands gerichtet sein, um dem Land die Grundlage für den Krieg zu nehmen.

Nach der Präsentation seines sogenannten Siegesplans in den USA will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die daraus resultierenden Schritte beim bevorstehenden Ukraine-Gipfel im rheinland-pfälzischen Ramstein diskutieren. "Ich habe den Siegesplan vorgestellt und wir haben vereinbart, dass wir unsere nächsten Schritte bald mit unseren Verbündeten in Deutschland im Ramstein-Format besprechen werden. Oktober ist die Zeit der Entscheidungen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die auf der Plattform X veröffentlicht wurde. 

SPD-Chef Lars Klingbeil erhofft sich von dem bevorstehenden Ukraine-Gipfel mit US-Präsident Joe Biden im rheinland-pfälzischen Ramstein ein deutliches Zeichen der Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land.

"Die Konferenz muss nochmal deutlich machen, dass alle in der Pflicht sind, auch die USA nach der Wahl im November, die Ukraine weiter tatkräftig zu unterstützen, solange das notwendig ist", sagte Klingbeil. Es müsse aber auch darüber nachgedacht werden, "wie man Friedenskonferenzen künftig breiter aufstellen kann, damit endlich auch im Sinne der Ukrainerinnen und Ukrainer besser über eine Perspektive für Frieden geredet wird".

Biden wird am 10. Oktober zu seinem ersten bilateralen Besuch als Präsident in Deutschland erwartet. Am 12. Oktober findet auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein eine Konferenz der 50 Staaten statt, die die Ukraine militärisch unterstützen - erstmals auf Spitzenebene. Daran soll auch der ukrainische Präsident Selenskyj teilnehmen.  

29.09.2024 • 06:59 Uhr

Der Liveblog vom Samstag

Bei einem russischen Angriff auf ein Medizinzentrum in Sumy sind nach ukrainischen Angaben sechs Menschen ums Leben gekommen. In der Nacht habe man zudem 69 russische Drohnen und zwei Raketen abgefangen. Alle Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 29. September 2024 um 09:00 Uhr in den Nachrichten.