Wolodymyr Selenskyi
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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj in New York ++

Stand: 22.09.2024 22:36 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zur UN-Vollversammlung in New York eingetroffen. Bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Charkiw sind laut ukrainischen Angaben mindestens zwölf Menschen verletzt worden. Der Liveblog zum Nachlesen.

22.09.2024 • 22:36 Uhr

Ende des Liveblogs

Hiermit beenden wir unseren Liveblog zum Krieg gegen die Ukraine für heute und danken für Ihr Interesse.

22.09.2024 • 21:39 Uhr

Selenskyj in New York

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in New York eingetroffen, wo er an der UN-Generalversammlung teilnehmen wird. Unter anderem ist ein Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz geplant. Es wird um einen "Siegesplan" gehen, dessen Vorstellung Selenskyj seinem US-Amtskollegen Joe Biden angekündigt hatte. Die Ukraine besteht weiter auf der Freigabe weitreichender Waffen, um sich gegen Russland zu verteidigen.

Die Ukraine wird nach eigenen Angaben Russland bei der Produktion von Drohnen schon in diesem Jahr deutlich übertreffen. "Unsere Möglichkeit - das sind mehrere Millionen Drohnen, und wir sind in der Lage, sie herzustellen", sagte Verteidigungsminister Rustem Umjerow im ukrainischen Fernsehen. Die Ukraine werde Russland keine Chance geben, sie auf dem Gebiet zu überholen, da sie schon im laufenden Jahr ein Vielfaches der gegnerischen Produktion bauen werde, fügte Umjerow hinzu. Zudem werde Kiew alles dafür tun, auch die Raketenproduktion deutlich zu steigern, sagte Umjerow.

Vor wenigen Wochen hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Entwicklung einer eigenen ballistischen Rakete verkündet. Damit soll das Übergewicht Russlands bei den weitreichenden Waffen brechen. Den Einsatz westlicher Raketen gegen russisches Gebiet haben die Partner der Ukraine bislang nicht erlaubt.

Bei nächtlichen Drohnenangriffen hat Russland erneut Objekte der Energieversorgung in der benachbarten Ukraine angegriffen. In einem der Landkreise des Gebiets Poltawa, etwa 350 Kilometer südöstlich von Kiew, sei die Energieinfrastruktur beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region, Filip Pronin, auf Telegram mit. Dutzende Haushalte seien ohne Strom, Ingenieure zur Behebung des Schadens im Einsatz. Verletzte habe es glücklicherweise nicht gegeben, schrieb Pronin.

Die Energieversorgung der Ukraine ist häufig Ziel des russischen Beschusses. Etwa die Hälfte der Kapazitäten zur Energiegewinnung in der Ukraine wurde dadurch bislang zerstört. 

Russischen Angaben zufolge ist ein Feuerwehrmann in der von Russland besetzten Region Luhansk von einer ukrainischen Drohne getötet worden. Zwei weitere Feuerwehrleute seien verletzt worden, teilt das russische Notfallministerium auf Telegram mit. Die Drohne sei explodiert, als der Feuerwehrmann ein Feuer löschte, das von herabfallenden Drohnen ausgelöst worden sei.

Die ukrainische Luftwaffe hat in der Nacht eigenen Angaben zufolge 71 von 80 russischen Drohnen abgewehrt. Russland habe zudem zwei Lenkraketen aus den besetzten Gebieten der Region Luhansk abgefeuert, schrieb die Luftwaffe auf Telegram.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hat nach eigenen Angaben 15 ukrainische Drohnen zerstört, die in der Nacht abgeschossen wurden. Sechs Drohnen seien über dem Asowschen Meer zerstört worden, vier über der Region Rostow im Süden Russlands und die übrigen über den Regionen Kursk, Astrachan, Belgorod und Woronesch. Das teilte das Verteidigungsministerium über die Messaging-App Telegram mit.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Durch russischen Beschuss eines Wohnblocks in der grenznahen Großstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mehr als 20 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien auch ein achtjähriges Kind und zwei Jugendliche, teilte der zuständige Gouverneur Oleh Synjehubow in der Nacht bei Telegram mit. Er veröffentlichte Fotos, die etwa Trümmer vor einem mehrgeschossigen Haus und ein abgebranntes Auto zeigen.

Auch der Bürgermeister von Charkiw berichtete auf Telegram von dem Luftangriff. Mehrere Autos seien in Flammen aufgegangen, Dutzende Menschen seien evakuiert worden, sagte Ihor Terechow.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. "Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. 

Die USA und Großbritannien hatten Kiew zuvor eine Absage für den Gebrauch der von ihnen bereitgestellten Langstreckenraketen für Angriff auf Russland erteilt, für "jegliche Ziele, in jeglicher Entfernung", sagte Selenskyj. "Ich glaube, sie befürchten eine Eskalation."

Der Kreml hat einer Teilnahme an einem weiteren möglichen Ukraine-Friedensgipfel eine klare Absage erteilt. Die Ukraine will die eigenen Militärausgaben massiv aufstocken. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. September 2024 um 09:00 Uhr.