Eine US-amerikanische und eine ukrainische Flagge vor dem Kapitol in Washington.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Kiew hofft auf US-Freigabe für weitreichende Waffen ++

Stand: 14.07.2024 22:51 Uhr

Die Ukraine hofft, dass die USA den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland bald freigeben. Russische Streitkräfte haben offenbar die Kontrolle über das Dorf Urozhaine in der Region Donezk übernommen. Der Liveblog zum Nachlesen.

14.07.2024 • 22:51 Uhr

Ende des Liveblogs

Wir beenden an dieser Stelle den Liveblog - vielen Dank für Ihr Interesse!

Die USA haben der Ukraine noch keine Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet erteilt. Das teilte Ihor Schowka, der stellvertretende Leiter der Präsidialkanzlei von Wolodymyr Selenskyj, in einem Interview von "Voice of America" mit.

Die Ukraine arbeite weiter mit den USA an dieser Frage und hoffe auf ein baldiges Einlenken. "Alle wichtigen Entscheidungen, die die USA früher getroffen haben, erfolgten äußerst leise - und das wird auch dieses Mal so sein", so Schowka.

Die Ukraine fordert schon seit einiger Zeit die Erlaubnis, die von den USA und anderen westlichen Partnern gelieferten weitreichenden Waffen, also Raketen oder Marschflugkörper, gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einsetzen zu dürfen.

CDU-Chef Friedrich Merz hat sich für eine stärkere Unterstützung der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs ausgesprochen - und die Lieferung von Kampfflugzeugen. Merz sagte im ARD-Format "Frag selbst": "Mir erscheint einigermaßen plausibel zu sein, der Ukraine jetzt zu helfen, wenigstens die Hoheit über den eigenen Luftraum zurückzugewinnen."

Die Raketenangriffe werde man von Boden aus allein nicht unter Kontrolle bekommen, so Merz. Deswegen sei die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine in vielen Ländern der Welt ja schon beschlossene Sache. "Wir sollten da als Deutsche nicht zurückstehen", so der CDU-Chef weiter.

14.07.2024 • 13:26 Uhr

Russland: Weiteres Dorf eingenommen

Russische Streitkräfte haben offenbar die Kontrolle über das Dorf Urozhaine in der ukrainischen Region Donezk übernommen. Das meldete die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Nach seiner Rückkehr aus den USA hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Soldaten und Rüstungsbetrieben weitere Hilfen in Aussicht gestellt. Auf dem Nato-Gipfel in Washington seien konkrete Vereinbarungen getroffen worden, um die Verteidigungskraft der Ukraine zu stärken; es gehe um Waffen für die Soldaten und Unterstützung für die Rüstungsbetriebe der Ukraine, sagte er. Es werde auch mehr Patriots und Dutzende andere Flugabwehrsysteme geben. Details nannte Selenskyj nicht.

Allein in der vergangenen Woche habe Russland auf die Ukraine mehr als 700 Gleitbomben, 170 Kampfdrohnen verschiedener Typen und fast 80 Raketen abgefeuert, teilte der ukrainische Staatschef im Portal X mit. Die Ukraine sei allen dankbar, die helfen, durch die Lieferung von Verteidigungssystemen das Land vor dem russischen Terror zu schützen.

Nach dem versuchten Mordanschlag auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat Moskau die Regierung in Washington aufgerufen, "ihre Politik der Aufstachelung zum Hass" zu überprüfen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, prangerte am Sonntag an, dass sich eine solche Politik Washingtons gegen "politische Gegner, Länder und Völker" richte.

Sacharowa nutzte das Attentat auch, um die US-Unterstützung für die Ukraine zu verurteilen. Sie wandte sich direkt an "die, die in den USA ihre Stimme für die Waffenlieferung an (den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr) Selenskyj abgeben". Der Ukraine warf sie vor, "Attentate gegen den russischen Präsidenten" Wladimir Putin zu unterstützen. Sie fügte hinzu, dieses Geld solle "vielleicht besser zur Finanzierung der Polizei und anderer Dienste genutzt werden, die Recht und Ordnung in den USA sicherstellen sollen".

Knapp zwei Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris haben bei einer Demonstration im Stadtzentrum hunderte Menschen der ukrainischen Sportler gedacht, die im russischen Angriffskrieg gestorben sind. Die Teilnehmer der Kundgebung trugen T-Shirts mit Fotos der getöteten Sportler und schwenkten Flaggen. Sie verlangten, Athleten aus Russland und dem mit ihm verbündeten Belarus von den am 26. Juli beginnenden Sommerspielen auszuschließen.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 sind nach Angaben der Organisatoren der Kundgebung etwa 450 ukrainische Top-Athleten auf dem Schlachtfeld gestorben. Zu den Olympischen Spielen in Paris entsendet die Ukraine etwa hundert Sportlerinnen und Sportler. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat verfügt, dass russische und belarussische Sportler nicht für ihr Land, aber als sogenannte neutrale Athleten antreten dürfen.

Im Juni hatte Belarus die eigenen Truppen an der Grenze zur Ukraine verstärkt - mit der Begründung, das Nachbarland baue seine militärische Präsenz entlang der Grenze aus. Nun erklärte der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko die angeblichen Spannungen für beendet. Die Gefahr sei vorüber, die zur Verstärkung entsendeten Truppen würden wieder abgezogen. "Damit klar ist, dass wir nicht die Absicht haben, hier zu kämpfen oder unsere Streitkräfte zu konzentrieren, abgesehen von Spezialeinheiten", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur BelTA Lukaschenko.

Die Ukraine hatte stets bestritten, die eigene Armee an der Grenze zu Belarus verstärkt zu haben und widersprach erneut Lukaschenkos Darstellung. "Die Belarusen haben diese Bedrohung von Anfang an für sich selbst geschaffen und dann genau diese Bedrohung wieder aufgehoben", betonte ein Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes.

14.07.2024 • 13:26 Uhr

Der Liveblog vom Samstag

Nach dem NATO-Gipfel wirbt der ukrainische Präsident Selenskyj in den USA weiter um Unterstützung. Bei Angriffen auf Kleinstädte in der Ostukraine sind nach offiziellen Angaben fünf Menschen gestorben. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 14. Juli 2024 um 11:20 Uhr.