Wolodymyr Selenskyj
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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj will "Siegesplan" in Ramstein vorstellen ++

Stand: 05.10.2024 12:54 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat angekündigt, seinen "Siegesplan" kommende Woche beim Treffen der Ramstein-Kontaktgruppe vorzustellen. Russland meldet mehrere Verletzte in Donezk. Die Entwicklungen im Liveblog.

Die russische Staatsanwaltschaft hat sieben Jahre Haft für einen 72-jährigen US-Amerikaner wegen dessen Beteiligung am ukrainischen Abwehrkampf gegen Moskaus Angriffskrieg gefordert. Er solle seine Strafe in einer Kolonie für Schwerverbrecher absitzen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Plädoyer der Staatsanwaltschaft.

Berichten nach lebte der aus Michigan stammende US-Amerikaner seit 2014 in der Ukraine. Nach dem russischen Angriff auf das Land trat er in ein Bataillon der Territorialverteidigung in der ostukrainischen Stadt Isjum ein. Im Zuge der Kämpfe geriet der US-Amerikaner im April 2022 in Kriegsgefangenschaft. Weil er laut Vertrag mit der Territorialverteidigung umgerechnet etwa 1.000 Dollar Salär bekommen sollte, wird ihm nun als Söldner in Moskau der Prozess gemacht.

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Schelanne Druhe im Osten der Ukraine eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Die Ortschaft liegt in der Region Donezk, die zum Teil unter russischer Kontrolle steht. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben nicht.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt die Vorstellung seines "Siegesplans" für den 12. Oktober an. Er wolle den Plan bei dem nächsten Treffen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe vorlegen, schreibt Selenskyj auf Telegram. Er beinhalte klare und konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges.

Er hatte bereits zuvor von einem solchen Plan gesprochen, Details aber nicht veröffentlicht. Bei einem USA-Besuch im vergangenen Monat überreichte Selenskyj seinen Plan sowohl Präsident Joe Biden als auch den beiden Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris und Donald Trump. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf US-Vertreter, es handele sich lediglich um die bekannten Forderungen nach mehr Waffen und die Erlaubnis Raketen mit längerer Reichweite einsetzen zu dürfen. Eine umfassende Strategie gebe es nicht.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz schlägt eine Kontaktgruppe aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen vor, um Vorschläge zur europäischen Nachkriegsordnung nach dem Ukraine-Konflikt zu erarbeiten.

"Dabei sind zwei Bedingungen der Zusammenarbeit und der Ausarbeitung von Vorschlägen unverzichtbar: Vorschläge für einen Friedensplan dürfen niemals von Deutschland allein unterbreitet werden, sondern immer nur in enger Abstimmung mit eben diesen europäischen Partnern", schrieb der CDU-Vorsitzende am Samstag in einer Rundmail. "Und in den ost- und mitteleuropäischen Staaten, insbesondere in der Ukraine, darf zu keinem Zeitpunkt der Eindruck entstehen, es werde über ihre Köpfe hinweg die politische Landkarte Europas neu gezeichnet."

In der von Russland kontrollierten Ortschaft Gorlowka in Donezk wurden Behördenangaben zufolge bei einer Drohnenattacke auf einen Bus neun Menschen verletzt. Zudem sollen bei ukrainischen Angriffen unter anderem Verwaltungsgebäude beschädigt worden sein, teilte der von Russland eingesetzte Bürgermeister Iwan Prihodjko über Telegram mit. Dabei gab es demnach zwei weitere Verletzte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Über drei russischen Regionen wurden nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in der Nacht zehn Drohnen zerstört. Sieben davon wurden demnach über der Region Belgorod abgefangen, zwei über Kursk, eine über Woronesch. In Woronesch, von wo zuvor Angriffe mehrerer Drohnen gemeldet wurden, wurde nach Angaben von Gouverneur Alexander Gusew ein Mensch verletzt.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in der Grenzregion Sumy persönlich Orden an Soldaten verliehen. Ein Mitarbeiter des AKW Saporischschja wurde durch eine Autobombe getötet. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.