Petr Pavel und Wolodymyr Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew
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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj sieht UN-Mission kritisch ++

Stand: 21.03.2025 22:48 Uhr

Laut Präsident Selenskyj wäre eine Mission der Vereinten Nationen keine ausreichende Sicherheitsgarantie für die Ukraine. Während des russischen Angriffskriegs sind nach UN-Angaben bislang mindestens 669 Kinder getötet und 1.833 verletzt worden.

Die wichtigsten Entwicklungen:

21.03.2025 • 22:48 Uhr

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) setzt darauf, dass in Zukunft auf diplomatischem Wege wieder eine Annäherung zwischen Deutschland und Russland möglich sein wird. "Russland ist eine Realität. Russland unter Präsident (Wladimir) Putin ist derzeit eine Gefahr", sagte er in den tagesthemen

"Aber wir müssen daran glauben, wir müssen dafür arbeiten, dass auch wieder andere Zeiten kommen, dass wir wieder zusammenkommen und Dinge gemeinsam machen können." Ansonsten werde man nicht sicher auf diesem Kontinent leben. 

Michael Kretschmer

Bei neuen russischen Luftschlägen sind im Nordosten der Ukraine im Gebiet Sumy laut Behörden mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. In dem Dorf Krasnopillja hätten die Russen sechs Gleitbomben abgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. In einem weiteren Dorf seien zwei Menschen bei einem Angriff auf ein Motorrad verletzt worden. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Teilen des Landes gab es Luftalarm. In Kiew rief Bürgermeister Vitali Klitschko am Abend die Menschen auf, sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen.

In der Hauptstadt schlugen laut Klitschko Trümmer eines abgeschossenen Flugobjekts in einem Gebäude ein; es kam demnach dort zu einem Brand. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt. Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen mit Drohnen und Gleitbomben in verschiedenen Teilen des Landes.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für das Milliarden-Hilfspaket im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg gedankt. Deutschland liefere genau das, was helfe, Leben in der Ukraine zu retten, sagte er laut einer auf der Plattform X veröffentlichten Mitteilung. Sein ausdrücklicher Dank gelte Kanzler Olaf Scholz und seinem wahrscheinlichen Amtsnachfolger Friedrich Merz . "Danke, Deutschland!", schrieb Selenskyj auf Deutsch. 

Bei den bevorstehenden Ukraine-Gesprächen in Saudi-Arabien will Kiew nach eigenen Angaben "mindestens" eine teilweise Waffenruhe erreichen. "Wir wollen nach wie vor eine Waffenruhe vereinbaren, mindestens eine solche wie von uns vorgeschlagen", sagte ein hochrangiger ukrainischer Beamter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Die US-Unterhändler wollen am Montag in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit den Delegationen aus Kiew und Moskau führen. Die Ukraine und Russland setzten unterdessen ihre Luftangriffe auf das jeweils andere Land fort. Der US-Sondergesandte Keith Kellogg sprach in US-Medien mit Blick auf die geplanten Gespräche von einer "Pendeldiplomatie" zwischen Hotelzimmern.

Nach Angaben des ukrainischen Regierungsvertreters wird Kiews Delegation in Saudi-Arabien von Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt. Es sei bislang unklar, wann eine mögliche Waffenruhe umgesetzt werden könnte. "Russland hat noch keinen Schritt auf uns zu gemacht", fügte der Beamte hinzu. Zuletzt hatte die Ukraine eine Einstellung der Angriffe auf Energieinfrastruktur und zivile Infrastruktur sowie ein Ende der Angriffe im Schwarzen Meer vorgeschlagen.

Nach Kritik vor allem aus Spanien und Italien wird der "Plan zur Wiederaufrüstung Europas" (ReArm Europe) von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen umbenannt. "Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass der Name als solcher in einigen Mitgliedstaaten gewisse Empfindlichkeiten auslösen könnte", sagte Kommissionssprecherin Paula Pinho in Brüssel.

Das Paket solle nun unter dem Namen "Readiness 2030" firmieren, um zu unterstreichen, dass die EU bis zum Ende des Jahrzehnts bereit für die neuen Herausforderungen sein soll.

Zu dem ursprünglichen Namen hatte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel gesagt: "Ich mag den Begriff Aufrüstung nicht." Die Europäische Union sei ein "politisches Projekt", kein militärisches. "Ich denke, dass 'ReArm Europe' ein irreführender Name für die Bürger ist", kritisierte auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Die für Montag in Saudi-Arabien erwarteten Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und der USA werden vor allem technischer Natur sein. Bei dem Treffen geht es um eine mögliche begrenzte Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine. "Das ist ein Treffen, bei dem die Parameter für die verschiedenen vorgeschlagenen Formen von Waffenruhen bestimmt werden sollen, die heute auf dem Verhandlungstisch liegen", sagte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj, Journalisten in Kiew. 

Er bekräftigte, dass die Ukraine dem amerikanischen Vorschlag einer auf 30 Tage begrenzten vollständigen Waffenruhe zugestimmt hatte. Zudem erneuerte er den Vorwurf, dass es allein an der russischen Seite liege, dass bisher keine Waffenruhe umgesetzt wurde.

Der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, hat Nordkorea bei einem Treffen mit Machthaber Kim Jong Un eine Vertiefung der Zusammenarbeit zugesichert. Er habe Kim über die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Russland und den USA informiert, sagte Schoigu laut einer Mitteilung des Sicherheitsrats. Zugleich bestätigte er, dass Moskau weiter zu dem im vergangenen Jahr mit Pjöngjang geschlossenen Vertrag über die strategische Partnerschaft stehe. Bei dem mehr als zweistündigen Treffen in Pjöngjang dankte Schoigu Nordkorea auch besonders für die Solidarität im russischen Krieg in der Ukraine.

Nordkorea steht international in der Kritik, weil es Russland in dem Angriffskrieg mit Waffen und auch mit Soldaten unterstützt.

Bei den am Montag in Saudi-Arabien separat stattfindenden Gesprächen der USA mit Vertretern der Ukraine und Russlands möchte Kiew nach eigenen Angaben "mindestens" eine teilweise Waffenruhe erreichen. "Wir wollen nach wie vor eine Waffenruhe vereinbaren, mindestens eine solche wie von uns vorgeschlagen", sagte ein hochrangiger ukrainischer Beamter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Zuletzt hatte die Ukraine eine Einstellung der Angriffe auf Energieinfrastruktur und zivile Infrastruktur sowie ein Ende der Angriffe im Schwarzen Meer vorgeschlagen.

Nach Angaben des ukrainischen Regierungsvertreters wird Kiews Delegation in Saudi-Arabien von Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt.

Großbritannien hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor mehr als drei Jahren rund 25 Milliarden Pfund (knapp 30 Milliarden Euro) an russischem Vermögen eingefroren. Das Finanzministerium in London erklärte, gemeinsam mit seinen Verbündeten habe Großbritannien die härtesten jemals gegen Russland gerichteten Sanktionen erlassen. Die Strafmaßnahmen hätten die russische Wirtschaft hart getroffen und ihr seit Kriegsbeginn mehr als 400 Milliarden Dollar (368 Milliarden Euro) vorenthalten, erklärte das Ministerium weiter. Das entspreche vier Jahren russischer Verteidigungsausgaben.

Ein schwerer russischer Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa belegt nach Auffassung des tschechischen Präsidenten Petr Pavel, dass Moskau wenig Interesse an einer Waffenruhe hat. Der Ex-NATO-General hatte die Schwarzmeerstadt am Abend des Angriffs am Donnerstag besucht. Am Tag danach traf er in Kiew ein.  Während Pavels Gesprächen in Odessa habe Russland die Stadt in drei Wellen mit Kampfdrohnen angegriffen, schrieb der ukrainische Vizeregierungschef Oleksij Kuleba auf Telegram.

"Nach dem zu urteilen, was wir sehen und hören können, scheint es nicht so, dass die russische Seite den Willen hätte, eine Waffenruhe abzuschließen", sagte Pavel nach Angaben der tschechischen Agentur CTK. Seiner Ansicht nach müsse US-Präsident Donald Trump den Druck auf Russland erhöhen, um es zum Einlenken zu bewegen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einflussmöglichkeiten einer etwaigen UN-Mission als beschränkt eingestuft. Sie wäre keine Alternative zum Einsatz eines Kontingents ausländischer Truppen oder Sicherheitsgarantien zur Beendigung des Krieges mit Russland, sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur Reuters zufolge auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem tschechischen Präsidenten Petr Pavel in Kiew. "Bei allem gebotenen Respekt werden die Vereinten Nationen uns nicht vor der Besatzung oder Putins Wunsch, zurückzukommen, schützen", sagte Selenskyj.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat zusätzliche Hilfen in Milliardenhöhe zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine freigegeben. Für dieses Jahr stehen demnach drei Milliarden Euro zusätzlich zu den bisher eingeplanten vier Milliarden Euro zur Verfügung. Zudem bewilligte der Ausschuss Verpflichtungsermächtigungen von knapp 8,3 Milliarden Euro für die Jahre 2026 bis 2029. Damit können jetzt Verträge für Lieferungen geschlossen werden.

"Das ist die richtige Entscheidung mit einem klaren Signal an Putin, unsere Bündnispartner und die Ukraine", sagte SPD-Haushälter Andreas Schwarz. "Auf Deutschland ist Verlass, und der ukrainische Freiheitskampf verdient unsere volle Unterstützung." Die zusätzlichen Mittel waren vom Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt beantragt worden.

Die russische Zentralbank hält das Leitzins-Niveau weiter hoch und denkt vorerst nicht über eine Senkung nach. Die Währungshüter beließen den Schlüsselzins am Freitag bei 21 Prozent, so wie es viele Experten erwartet hatten. Die Zentralbank setzt darauf, mit ihrer straffen Linie im kommenden Jahr das Inflationsziel von vier Prozent zu erreichen. Sollte ihr das absehbar nicht gelingen, sei allerdings eine Zinserhöhung zu erwägen.

Russlands Präsident Wladimir Putin betonte jüngst, die Wirtschaft dürfe nicht durch eine zu straffe Geldpolitik wie in einer "Kältekammer" zu stark abgekühlt werden. Die Notenbank erhöhte ihren Leitzins im Oktober auf das jetzige Niveau, das den höchsten Stand seit 2003 markiert. Damit soll die von der Kriegswirtschaft angeheizte Konjunktur abgeschwächt und zugleich die Inflation gesenkt werden, die zuletzt die Zehn-Prozent-Marke überstieg.

In Europa liegt der Leitzins bei 2,5 Prozent, in den USA bei rund 4,5 Prozent. Die Inflation liegt jeweils zwischen zwei und drei Prozent.

Verteidigungsminister Boris Pistorius tritt Zweifeln an der weiteren Rüstungskooperation mit den USA unter Präsident Donald Trump entschlossen entgehen. "Die USA sind und bleiben für uns ein wichtiger Verbündeter - auch für die Ausrüstung der Bundeswehr. Das gilt nicht nur für die F-35, sondern auch für unsere anderen Projekte", sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa nach Gesprächen mit Fachleuten seines Ministeriums. Europa und USA "wollen und müssen an Schlagkraft gewinnen", sagte Pistorius.

Zuvor war das Verteidigungsministerium Berichten über eine mögliche Fernabschaltung ("Kill Switch") bei den für die Bundeswehr eingeplanten US-Kampfflugzeugen vom Typ F-35 entgegengetreten. "Es wird oft diskutiert, dieses Thema Kill Switch. Es gibt keine Möglichkeit, die F-35 aus der Ferne einfach abzuschalten. Das ist nicht zutreffend", sagte ein Sprecher in Berlin.

Die Bundesregierung hat 35 der Tarnkappenjets bestellt. Die US-Flugzeuge sollen vor allem für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands gekauft werden - ein Abschreckungskonzept der NATO, bei dem Verbündete im Kriegsfall Zugriff auf US-Atombomben haben.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich dagegen ausgesprochen, die nie in Betrieb gegangene Nord Stream 2-Gaspipeline durch die Ostsee doch noch zu nutzen. "Es gibt eine klare Regel in Deutschland, die gab es von Anfang an: Nord Stream 2 wird nicht zertifiziert, wenn Russland eine rote Linie überschreitet", sagte die SPD-Politikerin in Berlin.

"Russland hat massiv eine rote Linie überschritten mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Damit ist der ganze Frieden in Europa bedroht. Und ich glaube, deswegen sollte man in diesen Zeiten solche Signale auf gar keinen Fall senden", sagte Schwesig angesichts von Spekulationen, US-Geschäftsleute könnten zusammen mit Russland die Pipeline aktivieren.

Auch die Bundesregierung hatte am Mittwoch betont, dass sie keine Bewegung zur erneuten Nutzung russischen Gases sehe. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde im Gegenteil bald ihren Plan für ein "Phasing-out", also den Ausstieg aus dem Bezug russischer fossiler Energien, vorlegen.

Die russische Führung hat die beschlossene massive Aufrüstung in der Europäischen Union kritisiert. "Die Militarisierung Europas ist eine äußerst gefährliche Tendenz", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Sie führe weder zu einer Entspannung, noch stelle sie Vertrauen wieder her. "Auch macht sie Europa nicht sicherer."

Peskow reagierte damit auf einen Beschluss der EU-Staats- und Regierungschefs vom Donnerstag in Brüssel. Diese hatten vereinbart, die Verteidigungsbereitschaft Europas in den kommenden fünf Jahren entscheidend zu stärken.

Die von Russlands Staatschef Wladimir Putin angeordnete 30-tägige Aussetzung von Angriffen auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine ist nach Angaben des Kreml nach wie vor in Kraft. Der Befehl sei "in Kraft und die russischen Streitkräfte sehen von Angriffen auf Energieanlagen ab", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Kiew hatte Moskau zuvor mehrfach Verstöße gegen die Vereinbarung vorgeworfen.

In der Nacht wurde eine russische Energieanlage nahe der Grenze zur Ukraine angegriffen und in Brand gesetzt. Russland und die Ukraine machten sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Gegen den im Januar in der Ostsee vor Rügen havarierten Öltanker "Eventin" laufen nach Angaben des Bundesfinanzministeriums nun "zollrechtliche Maßnahmen". Diese seien aber noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher in Berlin. Eine Weiterfahrt sei derzeit untersagt und aktuell werde das weitere Vorgehen im Hinblick auf das Schiff und die Ladung von den zuständigen Behörden geprüft.

Einem Bericht des Magazins Der Spiegel zufolge hat sich die Bundesregierung für ein robustes Vorgehen entschieden. Am Freitag vergangener Woche habe der Zoll den unter panamaischer Flagge fahrenden Tanker bereits beschlagnahmt, der seit Mitte Januar vor der Küste Rügens ankere. Durch einen sogenannten Einziehungsbescheid der Generalzolldirektion gingen der Tanker als auch die rund 100.000 Tonnen Rohöl im Wert von gut 40 Millionen Euro in deutsches Eigentum über. Dies bestätigten die Behörden jedoch bislang nicht.

Die Ukraine hat russische Vorwürfe des Beschusses einer wichtigen Gasmesstation bei Sudscha im Grenzgebiet Kursk zurückgewiesen. "Die russischen Versuche, alle zu täuschen und vorzutäuschen, sie würden sich 'an die Waffenruhe halten', werden nicht funktionieren, ebenso wenig wie die Fälschung über die Angriffe auf das Tanklager", teilte Stabschef Andrij Jermak auf Telegram mit.

Im Gegenteil sei die Station mehrfach von den Russen selbst beschossen worden. Dieses Mal mit Artillerie, um die ukrainische Seite international zu verleumden. "Es muss dazu gesagt werden, dass die Truppen Russlands die Ferngaspipeline für die verdeckte Verlegung ihrer Einheiten verwendet haben", hieß es in der Mitteilung.

Die Angaben der Kriegsparteien zu dem Brand lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Zuvor waren in sozialen Netzwerken Videos von einem großen Brand kursiert, der die Gas-Einrichtung zeigen soll. Wer die nur wenige Hundert Meter von der russisch-ukrainischen Grenze entfernte Anlage gerade kontrolliert, ist nicht gesichert. 

Das Verteidigungsministerium in Berlin weist Angaben zurück, der US-Kampfjet F-35 könne aus der Ferne stillgelegt werden. Es gebe dazu "keine Möglichkeit", sagte ein Ministeriumssprecher. Der F-35 sei kein rein US-amerikanisches Produkt, sondern werde von insgesamt acht Nationen entwickelt.

Die Verträge beim Verkauf des Jets seien im Übrigen immer derart gestaltet, dass die Einsatzbereitschaft sichergestellt sei. Es sei zu dem Thema F-35 auch kein Krisentreffen geplant, sagte der Sprecher mit Blick auf entsprechende Medienberichte.

Russland wirft der Ukraine vor, eine große Gaspump- und Messstation in der russischen Oblast Kursk nahe der ukrainischen Grenze in die Luft gesprengt zu haben. Es handele sich um einen "Terrorakt", erklärt das russische Ermittlungskomitee, das schwere Verbrechen untersucht. Es sei ein Strafverfahren wegen des Vorfalls eingeleitet worden, bei dem die Anlage nahe der Stadt Sudscha "erheblichen Schaden" erlitten habe.

Das ukrainische Militär hat eine Beteiligung an dem Angriff bestritten. Die Anlage, die einst vom Konzern Gazprom für den Gasexport über die Ukraine nach Europa genutzt wurde, liegt in einem Gebiet, das diese Woche nach schweren Kämpfen mit ukrainischen Truppen größtenteils von russischen Streitkräften zurückerobert wurde.

In der Ukraine sind im Verlauf des russischen Angriffskriegs nach UN-Angaben bislang mindestens 669 Kinder getötet worden. Weitere 1.833 Minderjährige wurden demnach verletzt. Dabei handle es sich um überprüfte Angaben aus dem Zeitraum vom Beginn der Attacke am 24. Februar 2022 bis Ende 2024, heißt es in einem Bericht, den das UN-Menschenrechtsbüro veröffentlichte. Im gleichen Zeitraum wurden in Russland 27 Kinder getötet und 137 verletzt. Diese Zahlen von russischen Behörden seien nicht verifizierbar, so die UN-Behörde.

Die meisten der getöteten Kinder in der Ukraine starben auf ukrainisch kontrolliertem Staatsgebiet, also nicht in den russisch besetzten Regionen. Insgesamt 89 Prozent kamen durch Explosionswaffen mit großflächiger Wirkung ums Leben. Der Bericht prangert auch Minen und nichtdetonierte Kampfmittel als tödliche Gefahr an. Allein dadurch seien rund 40 Kinder in der Ukraine ums Leben gekommen. 2022 und 2023 wurden dem Bericht zufolge fünf Jungen und zwei Mädchen standrechtlich hingerichtet.

Zudem zeigten viele Kinder in den russisch besetzten Gebieten oder mit der Erfahrung von Bombardierung Reaktionen wie Ängste, Aggressivität oder Depressionen, heißt es unter Berufung auf Psychologen.

Das UN-Menschenrechtsbüro hat eigenen Angaben nach glaubhafte Berichte, dass ukrainische Jugendliche mit Geld zu Sabotageakten verleitet werden. Wer genau dafür verantwortlich sei, werde verschleiert, aber alles deute auf Verantwortliche mit Verbindung zu Russland hin, heißt es in einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros über die Kriegsfolgen für Minderjährige.

Mindestens elf Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren seien im Zusammenhang mit Sabotageakten festgenommen worden, berichtet das Büro unter Bezug auf die ukrainische Staatsanwaltschaft. Die Minderjährigen würden über soziale Medien kontaktiert und animiert, etwa Brände an Fahrzeugen von Mitgliedern des ukrainischen Militärs oder Bahnanlagen zu legen. Ihnen werde Geld versprochen, wenn sie ein Video ihrer Aktion schicken.

In einem Öllager in der südrussischen Oblast Krasnodar ist es erneut zu einer Explosion gekommen. Feuerwehrleute hätten versucht, einen Brand zu löschen, der vor einigen Tagen nach einem ukrainischen Drohnenangriff ausgebrochen sei, teilten die Regionalbehörden auf Telegram mit. "Während des Löschvorgangs kam es aufgrund der Druckentlastung des brennenden Tanks zu einer Explosion von Ölprodukten und zur Freisetzung von brennendem Öl."

Das Feuer habe sich auf einen weiteren Tank ausgeweitet, und die Brandfläche habe sich auf 10.000 Quadratmeter vergrößert. Das ist mehr als doppelt so viel wie zu Beginn des Brandes gemeldet wurde. Mehr als 450 Feuerwehrleute seien im Einsatz, zwei seien verletzt worden. Das Lager liegt in der Nähe des Dorfes Kawkasskaja an einer Eisenbahnstrecke.

Der russische Generalstabschef Walery Gerassimow hat die eigenen Truppen im Kampfgebiet in der Ukraine inspiziert. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministeriums in Moskau.

Der tschechische Präsident Petr Pavel hat sich nach ukrainischen Angaben in Odessa aufgehalten, als die südukrainischen Hafenstadt Ziel russischer Angriffe wurde. Die russischen Streitkräfte hätten Odessa in der vergangenen Nacht in mehreren Wellen mit Drohnen angegriffen, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram mit.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Pavel habe gestern den Hafen am Schwarzen Meer besucht. "Bezeichnenderweise griff der Feind während unseres Treffens die Region Odessa erneut massiv an", so Kiper. "Das ist eine weitere Mahnung für die ganze Welt: Der Krieg ist im Gange, und die Ukraine kämpft weiter." Kiper veröffentlichte Bilder von Pavel und mehreren Vertretern der Ukraine und fügte hinzu, sie hätten über die Sicherheit des Schwarzen Meeres gesprochen.

Der oberste Sicherheitsberater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Sergej Schoigu, ist in Nordkorea eingetroffen. Dort will er den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un treffen, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass ohne weitere Angaben. Von den staatlichen Medien Nordkoreas gab es dazu keine Berichte.

Schoigu, der bis Mai letzten Jahres Verteidigungsminister war, hatte Pjöngjang bereits besucht, als Nordkorea sich darauf vorbereitete, Truppen für den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu entsenden.

Nach Angaben US-amerikanischer und südkoreanischer Regierungsvertreter hat Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten und schwere Waffen in die ostrussische Region Kursk entsandt. Weder Russland noch Nordkorea haben dies bestätigt.

Laut dem ukrainischen Militär hat die Ukraine eine kürzlich geschlossene Gaspump- und Messstation in der westrussischen Region Kursk angegriffen. Auf Telegram zeigte das Militär das Foto eines aufsteigenden Feuerballs mit der Bildunterschrift: "Die Medien berichten über einen erfolgreichen Angriff auf das Gastransportsystem von Sudscha, über das der Feind Gas nach Europa transportiert hat."

Weder aus Kiew noch aus Moskau gibt es dazu bisher Stellungnahmen. In inoffiziellen russischen Militärblogs heißt es, man gehe von einem ukrainischen Angriff aus. Die Pipeline sei dabei beschädigt worden.

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Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist Ziel eines massiven russischen Drohnenangriffs geworden. "Odessa brennt, russische Drohnen treffen zivile Objekte der Stadt", schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram. Es gebe Verletzte. 

Der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte zuvor mehr als 15 Explosionen in der Stadt gemeldet. Videos in sozialen Netzwerken zeigten mutmaßliche Einschläge und Brände. In Teilen der Stadt fiel der Strom aus. Die ukrainische Luftwaffe hatte vor dem Anflug russischer Kampfdrohnen vom Schwarzen Meer gewarnt.

Auch die südostukrainische Industriestadt Saporischschja wurde von Drohnen angegriffen. Nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes sind mindestens fünf Menschen verletzt worden, darunter ein Kind. Mehrere Wohngebäude und Autos gerieten demnach in Brand.

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Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Hohe Militärvertreter verbündeter Staaten haben versucht, Pläne für eine Friedenstruppe für die Ukraine mit Leben zu füllen - in Erwartung eines möglichen Waffenruhe-Abkommens. Zwar wisse er nicht, ob tatsächlich ein Friedensdeal zustande komme, doch "machen wir Schritte in die richtige Richtung", so der britische Premierminister Keir Starmer am Rande der Beratungen im Militärhauptquartier Northwood nordwestlich von London.

Eine "Koalition der Willigen" unter Führung Großbritanniens und Frankreichs sei im Begriff, in die "operative Phase" einzutreten. Daher sei es nun an der Zeit, die Planungen voranzutreiben, und nicht erst dann, wenn schon ein Abkommen erzielt sei, mahnte Starmer. Denn allen Beteiligten sei klar, dass Kremlchef Wladimir Putin "einen Deal mit nichts dahinter" brechen werde.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen Gipfel der Ukraine-Unterstützer für kommenden Donnerstag angekündigt. "Wir halten kommenden Donnerstag einen Gipfel der Koalition der Willigen ab", sagte Macron nach dem EU-Gipfel in Brüssel.

"Das Ziel für mich am Donnerstag ist zunächst, dass es eine wiederholte und ausdrückliche und vielleicht ein wenig spezifizierte Verpflichtung zur kurzfristigen Unterstützung der Ukraine gibt." Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werde an dem Gipfel in Paris teilnehmen, sagte Macron weiter.

Nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Unterstützung von 26 der 27 EU-Mitgliedstaaten für die Ukraine bekräftigt. Es sei "sehr gut", dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Waffenruhe von 30 Tagen vorgeschlagen habe, sagte Scholz am Donnerstagabend. Dies sei eine "Handlungsmöglichkeit".

"Wir müssen dafür sorgen, dass das auch zustande kommen kann", sagte der Kanzler. Dabei sollten die internationalen Freunde der Ukraine "im Spiel bleiben, insbesondere die USA", sagte Scholz weiter. Deutschland werde der Ukraine in diesem Jahr erneut sieben Milliarden Euro zur Verfügung stellen und "wieder das Land sein, das in Europa am meisten Unterstützung gewährleistet", hob er hervor. "Das tun wir, damit das Land seine Unabhängigkeit und Souvernität verteidigen kann."

US-Präsident Donald Trump stellt erneut eine baldige Unterzeichnung eines Abkommens über eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine in Aussicht. "Wir werden in Kürze ein Abkommen über seltene Erden mit der Ukraine unterzeichnen", sagte Trump im Weißen Haus.

Die Unterzeichnung eines Abkommens war Ende Februar noch geplatzt. Erst diese Woche hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt gesagt, dass man die Vereinbarung hinter sich gelassen habe und sich nun auf eine vollständige Waffenruhe im Ukraine-Krieg konzentrieren wolle. 

Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Januar Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine an den Zugang zu deren Vorrat an seltenen Erden geknüpft. Die Ausbeutung der Rohstoffe in der Ukraine gilt als strategisch bedeutsam und wirtschaftlich lukrativ. Ein großer Teil der Ressourcen liegt auch in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten.

Die USA wollen am Montag in Saudi-Arabien ihre Gespräche mit Vertretern der Ukraine und Russlands in getrennten Verhandlungen fortsetzen. Die EU hat eine weitere Milliarde Euro als Darlehen für Kiew freigegeben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. März 2025 um 08:00 Uhr.