Demonstranten in Israel für einen Geiseldeal
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Krieg in Nahost ++ Tausende demonstrieren in Israel für Geiseldeal ++

Stand: 24.08.2024 23:16 Uhr

Tausende Menschen haben in Israel für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln demonstriert. Die Hamas sendet Vertreter nach Kairo, die aber offenbar nicht an den Gesprächen über eine Waffenruhe teilnehmen. Alle Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

24.08.2024 • 23:16 Uhr

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24.08.2024 • 23:16 Uhr

Demos in Israel für Geiseldeal

Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen Orten in Israel für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Redner warfen bei der Kundgebung unter dem Motto "Du hättest sie retten können" dem Regierungschef Benjamin Netanyahu vor, durch immer neue Bedingungen einen Deal zu verhindern. 

Berittene Polizei stoppte den Demonstrationszug vor dem Verteidigungsministerium. Hauptstreitpunkt bei Vermittlungsgesprächen der USA, Ägyptens und Katars in Kairo zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist den Berichten zufolge die Frage, wie lange israelische Truppen im Gazastreifen vor allem im sogenannten Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten stationiert bleiben dürfen. 

Die Hamas hat nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt. 36 davon wurden für tot erklärt, 73 gelten als noch am Leben, wie eine israelische Regierungssprecherin am Donnerstag mitgeteilt hatte. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in das Küstengebiet.

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen im Nahen Osten ist der ranghöchste US-General in der Region eingetroffen. Generalstabschef C.Q. Brown startete seinen Besuch in Jordanien und kündigte an, in den kommenden Tagen auch nach Ägypten und Israel zu reisen. Man wolle dazu beitragen, einen größeren Konflikt zu verhindern, sagte Brown der Nachrichtenagentur Reuters.

In der Region wird ein Angriff des Irans auf Israel erwartet. Die Führung in Teheran hat Vergeltung angekündigt, weil Hamas-Chef Ismail Hanijeh im Juli bei einem Besuch in der iranischen Hauptstadt getötet wurde. Der Iran macht Israel dafür verantwortlich. Die israelische Regierung hat eine Beteiligung weder bestätigt noch dementiert.

Bei israelischen Angriffen im Süden des Gazastreifens sind nach örtlichen Krankenhausangaben mindestens 36 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden, darunter Kinder. Das Nasser-Krankenhaus berichtete, unter den Toten seien elf Mitglieder einer Familie, die bei einem Luftangriff auf ihr Haus in der Stadt Chan Yunis am Samstagmorgen ums Leben gekommen seien. In dem Krankenhaus sollen mindestens 33 Tote eingeliefert worden sein, die bei drei verschiedenen Angriffen in der Gegend von Chan Yunis getötet worden sein sollen.

Das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus der Stadt teilte zudem mit, dort seien drei Leichen von einem Angriff vom Samstag angekommen. Das israelische Militär teilte mit, es gehe den Berichten über die Toten nach.

Einem hochrangigen Vertreter der radikalislamischen Hamas zufolge wird die Palästinenserorganisation am Samstag eine Delegation nach Kairo entsenden, ohne aktiv an den dortigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen teilzunehmen.

Die Delegation werde sich mit ägyptischen Geheimdienstmitarbeitern treffen, um sich "über die Entwicklungen der laufenden Gespräche" zu informieren, teilte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mit. "Das heißt aber nicht, dass sie an den Verhandlungen teilnehmen wird", stellte er klar. Die Hamas habe "von Anfang an erklärt, dass sie nicht an dieser Verhandlungsrunde teilnehmen wird, die letzte Woche in Doha begonnen hat", fügte der Hamas-Vertreter hinzu.

Nach einem israelischen Angriff im Gazastreifen steigt palästinensischen Angaben zufolge die Zahl der Todesopfer. Mindestens zwölf Menschen sind laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa ums Leben gekommen. Unter den Opfern sollen sich zwei Kinder und eine Frau befinden. Mindestens 15 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hat den Tod von neun Palästinensern nach einem israelischen Angriff in Chan Yunis im Gazastreifen gemeldet. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder. Der Angriff erfolgte laut der Agentur am frühen Samstagmorgen im Gebiet des Lagers Al-Nuseirat.

Karte: Gazastreifen, dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Die britische Seehandelsbehörde (UKMTO) hat drei Brände auf dem vollbeladenen griechischen Öltanker "Sounion" gemeldet. Das Schiff war am Mittwoch mutmaßlich von Huthi-Rebellen aus dem Jemen angegriffen und danach evakuiert worden. Die Huthis veröffentlichten ein Video in den sozialen Medien, das zeigen soll, wie sie den Tanker in Brand setzen. Das unbemannte Schiff liegt zwischen Jemen und Eritrea vor Anker, wie ein Insider aus dem Bereich maritime Sicherheit am Donnerstag gegenüber Reuters erklärte.

Der beschädigte Tanker, der 150.000 Tonnen Rohöl geladen hat, stelle eine Gefahr für die Umwelt dar, erklärte die EU-Marinemission "Aspides". "Ein möglicher Ölteppich könnte katastrophale Folgen für die Meeresumwelt der Region haben", teilte die Hafen- und Freizonenbehörde von Dschibuti in einem Beitrag auf der Social-Media-Seite X mit.

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am Freitag den Tod eines hochrangigen Anführers einer mit Al-Kaida verbundenen Gruppe in Syrien verkündet. Wie das US-Zentralkommando (CENTCOM) in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X mitteilte, haben die amerikanischen Streitkräfte Abu 'Abd al-Rahman al-Makki bei einem gezielten Angriff getötet. Er war der Anführer des Al-Kaida-Ablegers Hurras al-Din und für die Überwachung der terroristischen Operationen in Syrien verantwortlich, heißt es in der Erklärung.

24.08.2024 • 03:59 Uhr

Der Liveblog vom Freitag

Israel plant einen neuen Militäreinsatz in nördlichen Gebieten des Gazastreifens - und fordert die dortigen Anwohner zur Flucht auf. Bei israelischen Angriffen im Libanon sind mehrere Menschen getötet worden. Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 24. August 2024 um 08:45 Uhr.