Das israelische Luftverteidigungssystem "Iron Dome" startet, um aus dem Iran abgefeuerte Raketen in Zentralisrael abzufangen
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Krieg im Nahen Osten ++ Laut Militär nur wenige Raketen in Israel eingeschlagen ++

Stand: 14.04.2024 14:02 Uhr

Laut israelischem Militär wurde die große Mehrheit der iranischen Raketen außerhalb der Landesgrenzen abgefangen. Der Iran warnt Israel und USA vor einer Gegenreaktion auf die Angriffswelle. Alle Entwicklungen zum Nachlesen.

14.04.2024 • 04:08 Uhr

Ende des Liveblogs

Hiermit schließen wir unseren Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Argentiniens Präsident Javier Milei bricht wegen der iranischen Luftangriffe auf Israel eine Auslandsreise ab. Er fliege aus den USA nach Argentinien zurück und nicht wie ursprünglich geplant nach Dänemark weiter, teilte sein Büro mit. "In Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten mit der iranischen Offensive gegen Israel" wolle Milei einen Krisenstab bilden und sich mit verschiedenen Präsidenten westlicher Länder in Verbindung setzen, um Maßnahmen zu koordinieren.

Nach den iranischen Luftangriffen erklärte sich Milei mit Israel solidarisch: Argentinien unterstütze Israel nachdrücklich bei der Verteidigung seiner Souveränität - "insbesondere gegen Regime, die den Terror fördern und die Zerstörung der westlichen Zivilisation anstreben".

Der israelische Heimatschutz hat nach dem Großangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes. Ob dies das Ende des Angriffs signalisiert, ist aber noch unklar.

Der Iran hat bei seinem Großangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt. Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. "Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen", sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Außerdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt.

Israelische Kampfflugzeuge hätten mehr als zehn iranische Marschflugkörper außerhalb des israelischen Staatsgebiets abgefangen, erklärte der Militärsprecher. Dutzende unbemannte Flugkörper seien ebenfalls außerhalb von Israel gestoppt worden. "Das Ereignis ist noch nicht vorbei", sagte Hagari. Es würden noch Drohnen abgefangen, auch Raketenangriffe seien weiterhin möglich. Dutzende Flugzeuge seien noch in der Luft. Die Armee unternehme alles Notwendige, um die Bürger Israels zu schützen. 

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat das Auswärtige Amt in Berlin seine Reise- und Sicherheitshinweise für Jordanien verschärft. Es komme in Jordanien und auch in der Hauptstadt Amman aktuell "zu Abschüssen iranischer Drohnen durch die jordanische Luftwaffe", erklärte das Auswärtige Amt in der Nacht zum Sonntag. Der jordanische Luftraum sei bis auf Weiteres für den zivilen Flugverkehr geschlossen. Von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet sowie in den Nordosten des Landes und in die Grenzregion zum Irak werde dringend abgeraten, fügte das deutsche Außenministerium hinzu.

14.04.2024 • 01:49 Uhr

USA: Abschuss von Drohnen dauert an

Die USA haben den Abschuss iranischer Drohnen mit dem Ziel Israel bestätigt. Ein US-Militärvertreter sagte, der Abschuss iranischer Drohnen dauere an. Die US-Streitkräfte hielten sich zudem bereit, "zusätzliche Verteidigungsunterstützung zu leisten und die in der Region operierenden US-Streitkräfte zu schützen".

US-Medien wie die Fernsehsender CNN oder ABC hatten den Abschuss iranischer Drohnen bereits zuvor vermeldet und sich auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter berufen. In den Berichten wurden keine Angaben dazu gemacht, wie viele Drohnen abgeschossen wurden und wo sie abgeschossen wurden.

Großbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region. Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps mit. "Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen." Großbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.

Der Mehrheitsführer des US-Repräsentantenhauses, Steve Scalise, kündigt eine Sitzung der Kongresskammer zu dem Angriff an. "Das Repräsentantenhaus steht fest an der Seite Israels und es muss Konsequenzen für diesen unprovozierten Angriff geben", heißt es in der Erklärung des Republikaners.

Jordanische Kampfjets haben Dutzende iranische Drohnen abgeschossen, melden zwei regionale Sicherheitsquellen. Die Drohnen hätten das Ziel Jerusalem gehabt. Andere seien nahe der irakisch-syrischen Grenze abgefangen worden.

Bei dem Großangriff des Irans auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein zehnjähriges Mädchen schwer verletzt worden. Es handele sich um eine Beduinin aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst mit. Der Rettungsdienst hatte zunächst berichtet, es habe bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben. 

Die britische Luftwaffe will sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London am Abschuss von Flugobjekten beteiligen, wenn sie in Reichweite des britischen Militärs kommen. Man werde sich angesichts der wachsenden iranischen Drohungen und des wachsenden Risikos einer Eskalation im Nahen Osten eng mit den Partnern abstimmen, heißt es in einem Statement.

Der Luftraum über Ägypten, das im Nordosten an Israel grenzt, bleibt Kreisen am Flughafen in Kairo zufolge vorerst geöffnet. Das gelte für alle internationalen Flüge sowohl mit Zielen in Ägypten als auch für Maschinen, die den ägyptischen Luftraum durchqueren, hieß es am Flughafen. Nach Schließung der Lufträume der Nachbarländer Jordanien, Libanon und Irak habe der Luftverkehr über dem nordafrikanischen Land zugenommen.

Auch Israel schloss seinen Luftraum wegen des iranischen Angriffs auf das Land. Einige Flugzeuge seien außerplanmäßig in Ägypten gelandet oder dort betankt worden. Die staatliche ägyptische Fluggesellschaft Egyptair kündigte unterdessen an, Flüge von und nach Jordanien, Irak und Libanon würden bis auf Weiteres ausgesetzt wegen der Schließung der dortigen Lufträume. Grund der Schließungen seien «regionale Ereignisse».

Die Bundesregierung hat die iranische Drohnen- und Raketenattacke auf Israel verurteilt und die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs aufgefordert. "Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste", schrieb Außenministerin Annalena Baerbock auf der Onlineplattform X. Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke "sofort einstellen". "Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität", ergänzte Baerbock.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtet von Sirenen und Explosionen, die in Jerusalem zu hören seien. Israelischen Medien zufolge stammen die Detonationen von abgefangenen Angriffen. Die Nachrichtenagentur DPA meldet Raketenalarm an verschiedenen Orten in Israel. Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden des Landes, am Toten Meer, im Großraum Jerusalem sowie im Norden Israels. Es war zunächst unklar, ob es Einschläge gegeben hat. 

Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt. "Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen", teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.

In den USA befürchtet man, dass sich der Konflikt nun auf die gesamte Region ausweiten könnte. Das hänge auch davon ab, wie Israel nun reagiere, so ARD-Korrespondentin Marion Schmickler.

Große Sorge vor der Reaktion Israels nach direkten iranischen Drohnen-Angriff, Marion Schmickler, ARD New York, zu Reaktionen des US-Präsidenten

tagesthemen, 13.04.2024 23:25 Uhr

Das israelische Militär versetzte den nördlichen Teil der besetzten Golanhöhen sowie Nevatim, Dimona und Eilat in Bereitschaft für mögliche Auswirkungen des iranischen Drohnenangriffs und wies die Bewohner an, sich in der Nähe von Luftschutzbunkern aufzuhalten.

Der Golan wurde in einem Krieg 1967 von Syrien erobert. In Nevatim befindet sich ein israelischer Luftwaffenstützpunkt. Am Rande von Dimona betreibt Israel einen Atomreaktor. Eilat ist Israels südlicher Hafen am Roten Meer, der wiederholt von den jemenitischen Houthis angegriffen wurde.

"Hat es tatsächlich so noch nie gegeben", Katharina Willinger, ARD Istanbul, Iran greift Israel mit Drohnen an

tagesthemen, 13.04.2024 23:25 Uhr

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt und von einer "beispiellosen Eskalation" gesprochen. "Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste", schrieb Borrell im Onlinedienst X. "Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit", fügte er hinzu.

Ägypten hat sich "extrem besorgt" gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer "gefährlichen Eskalation" zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium mit.

Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von "Israels Krieg im Gazastreifen" gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. 

Die Bewohner der Golan-Höhen, von Newatim, Dimona und Eilat sollen sich nach Angaben des israelischen Militärs bereithalten, falls notwendig Schutz zu suchen.

Iran greift Israel direkt mit Dutzenden Drohnen an

Katharina Willinger, ARD Istanbul, tagesthemen, 14.04.2024 23:25 Uhr

Britische und US-Kampfflugzeuge haben dem israelischen Sender Channel 12 zufolge einige iranische Drohnen nahe der irakisch-syrischen Grenze abgefangen. Eine Quelle wird nicht genannt. Stellungnahmen der beiden Staaten liegen zunächst nicht vor.

Neben dem Iran haben nach Angaben einer Sicherheitsfirma auch die Huthi-Rebellen im Jemen Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. Die auf maritime Sicherheit spezialisierte Firma Ambrey teilte mit, die Drohnen seien "in Abstimmung mit dem Iran" gestartet worden. Mögliche Ziele seien israelische Häfen, erklärte das Unternehmen und warnte vor "Kollateralschäden" für die Schifffahrt.

Die französische Regierung hat den iranischen Luftangriff auf Israel als "neue Stufe" der Destabilisierung verurteilt und Israel ihre Unterstützung zugesichert. "Mit der Entscheidung zu dieser beispiellosen Handlung hat der Iran eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten", erklärte Außenminister Stéphane Séjourné im Onlinedienst X. Teheran gehe damit "das Risiko einer militärischen Eskalation ein". Frankreich bekräftige seine Unterstützung für Israels Sicherheit. 

Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff auf Israel hat die Hisbollah-Miliz im Libanon Raketen auf die israelisch besetzten Golanhöhen abgefeuert. Die mit dem Iran verbündete Miliz teilte mit, sie habe einen israelischen Armee-Stützpunkt auf den Golanhöhen mit "dutzenden Raketen von Typ Katjuscha" angegriffen.

Der jordanische Regierungssprecher dementierte, dass das Königreich den Notstand ausgerufen habe, und erklärte, Medienberichte darüber entbehrten jeder Grundlage, und es gebe "keinen Grund zur Besorgnis unter den Bürgern des Landes". Der Minister für Regierungskommunikation, Muhannad Mubaideen, erklärte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Petra, die Regierung werde rechtliche Schritte gegen alle Medien einleiten, die Gerüchte oder Anschuldigungen verbreiten, die nicht überprüft wurden.

Das ägyptische Außenministerium ruft in einer Erklärung zu "äußerster Zurückhaltung" auf. Nur dann könne die Region und ihre Bevölkerung vor weiterer Instabilität und weiteren Spannungen bewahrt werden.

Der iranische Verteidigungsminister Mohammed Resa Aschtiani warnt jeden Staat davor, "seinen Luftraum oder sein Territorium für Angriffe Israels auf den Iran" zur Verfügung zu stellen. Dies meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr.

Laut ARD-Korrespondent Christian Limpert zielt der iranische Drohnenangriff auf die Golanhöhen in Israel ab. "Was wir momentan hören ist, dass es wohl vor allem um die Region Golanhöhen gehen soll, also genaugenommen um von Israel besetztes, annektiertes Gebiet", so Limpert. Von den dort zu erwartenden Einschlägen und Schäden sei abhängig, wie Israel auf auf die Attacke reagieren werde, so Limpert weiter

Es sei laut Limpert von 200 Drohnen die Rede, die in Richtung Israel unterwegs seien. In Israel sei man aber gut auf diesen Angriff vorbereitet. Bislang habe es in Tel Aviv noch keinen Luftalarmgegeben, so Limpert.

Iran greift Israel mit Drohnen an, Christian Limpert, ARD Tel Aviv, zur Lage in Israel

tagesthemen, 13.04.2024 23:25 Uhr
13.04.2024 • 23:40 Uhr

Libanon schließt Luftraum

Der Libanon kündigt die vorübergehende Schließung seines Luftraums an, wie der libanesische Fernsehsender Al Jadeed TV berichtet.

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Angriffe aus dem Iran am Samstagabend als «schwerwiegende und gefährliche Eskalation» beschrieben. Nach Angaben des israelischen Fernsehens hat der Iran eine dritte Welle von Drohnen auf den Weg nach Israel geschickt. Insgesamt gehe Israel von mehr als 100 Drohnen aus.

Die Iran-Expertin Sima Shine sagte im israelischen Fernsehen: "Dies ist ein beispielloses Ereignis. Der Iran hat sein Paradigma verändert." Es ist auch das erste Mal seit 1991, dass Israel von einem UN-Mitgliedsstaat angegriffen wird. Damals hatte der Irak Dutzende Scud-Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. 

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den "rücksichtslosen" Angriff des Irans auf Israel verurteilt. Der Angriff berge "die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren. Der Iran hat wieder einmal bewiesen, dass er in seinem eigenen Hinterhof Chaos säen will", so Sunak in einer Erklärung. "Großbritannien wird sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller unserer regionalen Partner, einschließlich Jordaniens und des Irak, einsetzen."

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu beruft seinem Büro zufolge das Kriegskabinett am Militärhauptquartier in Tel Aviv ein. Neben Netanyahu gehören ihm unter anderem Verteidigungsminister Joav Gallant und der zur politischen Mitte zählende Oppositionsführer Benny Gantz an, der der Notstandsregierung nach dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober beigetreten war.

Syrien hat seine Boden-Luft-Abwehrsysteme rund um die Hauptstadt Damaskus und wichtige Stützpunkte für den Fall eines israelischen Angriffs in höchste Alarmbereitschaft versetzt, hieß es aus Armeekreisen. Man erwarte, dass Israel Vergeltungsmaßnahmen gegen Armeestützpunkte und Einrichtungen ergreifen würde, in denen pro-iranische Milizen stationiert sind.

Der Iran hat dem israelischen Sender Channel 12 zufolge etwa 100 Drohnen und Marschflugkörper abgefeuert. Einige davon seien über Syrien und Jordanien abgefangen worden.

Nach Beginn eines iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat der deutsche Botschafter Steffen Seibert alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. "Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen", schrieb er auf dem Nachrichtendienst X. "Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen."

13.04.2024 • 23:04 Uhr

Jordanien erklärt Notstand

Staatliche Medien hatten erklärt Jordanien habe angesicht des iranischen Drohnenangriffs auf Israel den Notstand erklärt. Kurz darauf dementierte ein Regierungssprecher derartige Berichte.

Die iranischen Revolutionsgarden bekennen sich zu dem Angriff auf Israel. Es würden spezifische Orte in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen, heißt es in einer Erklärung, die über die staatlichen Medien verbreitet wird. Derr Angriff sei die "Antwort auf die jüngsten Verbrechen des zionistischen Regimes", hieß es in der live im Fernsehen verlesenen Erklärung.

Die jordanische Luftverteidigung sei bereit, iranische Drohnen oder Flugzeuge, die den jordanischen Luftraum verletzen, abzufangen und abzuschießen, sagten zwei regionale Sicherheitsquellen. Auch die Armee sei in höchster Alarmbereitschaft und die Radarsysteme überwachten die Drohnenaktivitäten.

Der Iran hat nach einem Bericht des israelischen Senders Channel 12 auch Marschflugkörper auf Israel abgefeuert. Deren Flugzeit sei kürzer als die der Drohnen.

Auch die US-Regierung hat den Beginn eines iranischen Luftangriffs gegen Israel bestätigt. US-Präsident Joe Biden werde fortlaufend über die Lage informiert und werde sich am Samstagnachmittag (Ortszeit) mit seinem Sicherheitsteam im Weißen Haus zu Beratungen treffen, teilte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats mit.

13.04.2024 • 22:41 Uhr

Medien: Israel schließt Luftraum

Wegen des Drohnenangriffs aus dem Iran schließt Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. Der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden. 

Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. "Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen", hieß es in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.

13.04.2024 • 22:28 Uhr

Irak sperrt Luftraum

Der Irak hat den Luftraum gesperrt und den gesamten Luftverkehr eingestellt. Das berichtet das irakische Verkehrsministerium.

13.04.2024 • 22:26 Uhr

Drohnen über dem Irak gesichtet

Über der irakischen Provinz Sulaymaniya seien mehrere Drohnen aus Richtung Iran gesehen worden, sagten drei Sicherheitsquellen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari bestätigt, dass der Iran mehrere Drohnen in Richtung Israel gestartet hat. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten. 

Der Iran soll Dutzende Drohnen in Richtung Israel gestartet haben. Das berichteten israelische Medien unter Berufung auf US-Quellen. Dies bestätigte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend.Der israelische Sender Channel 12 berichtete, die Drohnen könnten mehrere Stunden unterwegs sein. Der General in Ruhestand Amos Jadlin sagt dem Sender, jede Drohne sei mit 20 Kilogramm Sprengstoff bestückt. Die israelische Luftabwehr stehe bereit, sie abzufangen. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran liegt zunächst nicht vor.

Israels Nachbarland Jordanien hat inmitten militärischer Spannungen in der Region einem Bericht zufolge seinen Luftraum gesperrt. Von 23 Uhr lokaler Zeit an (22 Uhr MESZ) werde der Luftraum für alle Flüge gesperrt, berichtete der private Fernsehsender Roja News unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde des Landes. Begründet wurde der Schritt demnach mit Sicherheitsbedenken sowie "in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region".

Der israelische Außenminister Israel Katz hat wegen des möglichen iranischen Vergeltungsschlags auf sein Land einen für Sonntag geplanten Besuch in Österreich und Ungarn verschoben. Die Reise, in deren Verlauf Katz unter anderem seine Amtskollegen in beiden Ländern, den österreichischen Kanzler Karl Nehammer sowie Ungarns Staatspräsidenten Tamas Sulyok treffen wollte, sei "bis auf Weiteres" aufgeschoben, teilte sein Büro mit. 

Angesichts der Sorge vor einem möglichen iranischen Vergeltungsangriff hat die israelische Armee am neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, es solle von Sonntag an keinen Schulunterricht oder andere Bildungsaktivitäten, keine Ferienlager und keine organisierten Ausflüge geben. Am Sonntag beginnen zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

Der Heimatschutz veröffentlichte auf seiner Webseite außerdem weitere Anweisungen. Diese sollten am Samstagabend um 23 Uhr Ortszeit (22 Uhr MEZ) beginnen und zunächst 48 Stunden lang gelten. Demnach dürfen in den Gebieten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens oder des Libanons liegen, bis zu 1.000 Menschen an Versammlungen teilnehmen. In den sogenannten Konfliktzonen dürfen sich draußen bis zu 30 und drinnen bis zu 300 Menschen versammeln. Am Arbeitsplatz sollen die Bürger besonders in diesen Gebieten darauf achten, dass sie notfalls rasch einen Schutzraum erreichen können. 

Israel ist nach Worten seines Verteidigungsministers Joav Gallant auf einen möglichen iranischen Angriff vorbereitet. "Wir beobachten einen geplanten Angriff des Irans und seiner Verbündeten auf den Staat Israel genau", sagte Galant nach Angaben seines Büros. "In den vergangenen Tagen haben wir unsere Aufstellung im Bereich der Verteidigung und der Offensive verstärkt und wir sind entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Bürger des Staates Israel zu verteidigen."

Israel habe auch "neue Fähigkeiten hinzugefügt - am Boden, in der Luft, zur See, in unserem Geheimdienst-Direktorat, innerhalb des Staates Israel und gemeinsam mit unseren Partnern, angeführt von den Vereinigten Staaten", sagte Galant. "Der Iran ist ein Terrorstaat - die Welt sieht dies nun mehr als je zuvor. Wir sind entschlossen, unsere Bürger gegen diesen Terrorismus zu schützen, und wir werden wissen, wie wir auf ihn reagieren müssen." Galant forderte die Bevölkerung dazu auf, den Anweisungen der Armee und des Heimatschutzes zu folgen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat seinem israelischen Kollegen Joav Gallant die "unerschütterliche Unterstützung der USA" zugesichert. In einem Telefonat hätten die beiden über "akute regionale Bedrohungen" gesprochen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, in Washington mit. Austin habe deutlich gemacht, dass Israel "auf die volle Unterstützung der USA" bei der Verteidigung gegen jegliche Angriffe des Iran und seiner Stellvertreter zählen könne. 

Die USA haben die Beschlagnahmung eines Containerschiffs durch den Iran nahe der Straße von Hormus im Golf von Oman aufs Schärfste verurteilt. Ein ziviles Schiff ohne Provokation festzusetzen, sei ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht, schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Adrienne Watson, auf der Plattform X.

Watson nannte das Vorgehen der iranischen Revolutionsgarden in internationalen Gewässern einen Akt der Piraterie. Der Iran müsse das Schiff und die Besatzung, die aus indischen, philippinischen, pakistanischen, russischen und estnischen Staatsangehörigen bestehe, unverzüglich freilassen, forderte Watson. «Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um den Iran für sein Vorgehen zur Rechenschaft zu ziehen.»

Auch Israel warf dem Iran nach der Beschlagnahmung des Frachters Piraterie vor. Die Islamische Republik sollte dafür bestraft werden, sagte der israelische Außenminister Israel Katz. "Das Ajatollah-Regime von Chamenei ist ein kriminelles Regime", sagt er mit Blick auf das geistige Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Er fordert die Europäische Union und die "freie Welt" auf, die iranischen Revolutionsgarden als terroristische Organisation einzustufen und den Iran zu sanktionieren.

Bei einem Angriff einer mit Sprengstoff beladenen Drohne aus dem Libanon ist nach Militärangaben ein israelischer Reservist schwer verletzt worden. Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz hatte zuvor mitgeteilt, sie habe ein Militärgebäude bei dem nordisraelischen Kibbuz Hanita mit Drohnen angegriffen.

US-Präsident Joe Biden will im Weißen Haus mit seinem Sicherheitsteam über die angespannte Lage im Nahen Osten beraten. Dafür verkürzte der 81-Jährige seinen Aufenthalt in seinem Strandhaus in Rehoboth Beach im US-Bundesstaat Delaware, wo er das Wochenende verbringen wollte. "Der Präsident kehrt heute Nachmittag ins Weiße Haus zurück, um sich mit seinem nationalen Sicherheitsteam über die Ereignisse im Nahen Osten zu beraten", teilte die US-Regierungszentrale über die mit Biden reisende Presse mit.

Als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe der islamistischen Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die G7-Staaten nach italienischen Angaben einen dauerhaften Runden Tisch eingerichtet. Die Verkehrsminister der sieben Industriestaaten hätten dafür bei ihrem Treffen im norditalienischen Mailand "grünes Licht gegeben", sagte der italienische Verkehrsminister Matteo.

Die G7-Staaten bräuchten durch das dauerhafte Gesprächsformat keine weiteren formellen G7-Treffen, sondern könnten sich "im Notfall auch per Telefon unterhalten", sagte Salvini weiter. Er verwies zudem auf die erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Huthi-Angriffe: Da zahlreiche Handelsschiffe statt der Durchfahrt durch das Rote Meer nun Afrika umrundeten, seien die Kosten für Container-Transporte gestiegen

In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung forderten die G7-Verkehrsminister die vom Iran unterstützten Huthis aus dem Jemen auf, "ihre Angriffe auf Handelsschiffe sofort einzustellen". An die iranische Führung appellierten sie, "davon abzusehen, den Huthis Unterstützung zu gewähren und solche Angriffe zuzulassen".

Israel hat erneut Ziele im Südlibanon angegriffen. Die Luftwaffe habe eine große militärische Anlage der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz bei dem Ort Rihan zerstört, teilten die Streitkräfte mit. Später seien Angriffe gegen Ziele bei den Städten Hula und Beit Lif geflogen worden.

Im Norden Israels gab es mehrmals Luftalarm. Die Hisbollah-Miliz teilte mit, sie habe ein Militärgebäude bei dem nordisraelischen Kibbuz Hanita mit Drohnen angegriffen. Dabei und bei einem weiteren Angriff mit Raketen und Artillerie auf Soldaten habe es auf israelischer Seite Opfer gegeben. Von israelischer Seite wurde jedoch nichts über mögliche Opfer bekannt.

Schon am Vortag war der Norden Israels mit etwa 40 Raketen von dem nördlichen Nachbarland aus angegriffen worden. Einige seien abgefangen worden, andere in offenes Gelände eingeschlagen. Verletzte habe es nicht gegeben, betonte die Armee. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Die Leiche eines 14 Jahre alten israelischen Jugendlichen ist nach Angaben israelischer Sicherheitskräfte am Samstag tot im besetzten Westjordanland gefunden worden. Sie werteten den Tod des seit Freitag vermissten Jungen als terroristischen Anschlag von Palästinensern.

Die Sicherheitskräfte hatten bereits Freitagabend eine Suchaktion gestartet. Zeitgleich drangen jüdische Siedler in ein nahe gelegenes palästinensisches Dorf und zündeten Häuser sowie Autos an. Nach Angaben palästinensischer Sanitäter wurde dabei ein Mensch getötet. Unklar war demnach, ob das Militär oder Siedler den Palästinenser erschossen haben. Premierminister Netanyahu kündigte an, die Verantwortlichen für den Tod des 14-Jährigen würden gefunden werden. Er rief Israelis auf, die Arbeit der Sicherheitskräfte nicht zu behindern.

Nach Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa blockierten Siedler am Samstag die Eingänge zu zwei weiteren Dörfern in der Region und warfen Steine auf vorbeifahrende Fahrzeuge. Die radikal-islamische Hamas rief Palästinenser im Westjordanland dazu auf, den Kampf gegen die "Siedlermilizen" aufzunehmen.

Angesichts der Gefahr eines iranischen Angriffs auf Israel haben nach Angaben der Bundesregierung die Angehörigen deutscher Botschaftsmitarbeiter den Iran verlassen. Das Auswärtige Amt bestätigte der Nachrichtenagentur AFP einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag". Zudem wurden demnach zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der deutschen Botschaften in Teheran und Tel Aviv getroffen. 

Außerdem tagt offenbar am Wochenende der Krisenstab im Auswärtigen Amt. Die "Bams" hatte zudem berichtet, eine dreistellige Anzahl Deutscher habe ihre Kontaktdaten bei der Krisenliste "Elefand" hinterlegt. Das Auswärtige Amt hatte zuvor ihre Aufforderung an deutsche Staatsbürger bekräftigt, den Iran zu verlassen. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", hieß es auf der Website des Auswärtigen Amts. Die Sicherheitslage könne sich "schnell und ohne Vorwarnung" verschlechtern. Auch andere Länder wie Frankreich haben ihre Staatsbürger vor Reisen in die Region gewarnt.

Kommandotruppen der paramilitärischen iranischen Revolutionsgarde haben am Samstag ein Frachtschiff im Golf von Oman unter ihre Kontrolle gebracht. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete, eine Spezialeinheit der Marine der Revolutionsgarde habe den Angriff auf das Schiff verübt. Der Frachter wurde von anderen Medien des Landes als die unter portugiesischer Flagge fahrende «MSC Aries» identifiziert, ein Containerschiff der Londoner Firma Zodiac Maritime, die zur Unternehmensgruppe eines israelischen Milliardärs gehört.

Israel hat weitere Ziele im Gazastreifen angegriffen. Nachdem am Freitagabend mehrere aus dem Küstenstreifen auf Israel abgefeuerte Raketen abgefangen worden seien, habe Artillerie die Abschussorte unter Feuer genommen, teilte die Armee mit. Kampfflugzeuge hätten zudem drei Abschussrampen mit 20 Raketen vernichtet. Insgesamt seien am Freitag mehr als 30 Ziele in allen Teilen des Gazastreifens aus der Luft angegriffen worden. Bodentruppen hätten ihren Kampf gegen die islamistische Hamas fortgesetzt.

Die Niederlande schließen am Sonntag ihre Botschaft in Teheran. Dabei handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilte das niederländische Außenministerium mit. Es verweist auf die steigenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Am Sonntag werde man entscheiden, ob die Botschaft am Montag wieder geöffnet werde.

Die australische Fluglinie Qantas wird ihre Langstreckenflüge von Perth nach London umleiten, um angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den iranischen Luftraum zu vermeiden. Wie Qantas mitteilte, werden die Flugrouten vorübergehend angepasst. Kunden würden direkt kontaktiert, falls ihre Buchung betroffen sei.

Qantas folgt mit der Entscheidung anderen Fluglinien wie der Lufthansa oder Austrian Airlines, die den iranischen Flugraum bereits meiden.

Angesichts eines möglicherweise näher rückenden iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat das Auswärtige Amt in Berlin alle deutsche Staatsangehörige im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", teilte das Auswärtige Amt mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran", hieß es weiter. 

Auch Österreich rief seine Landsleute auf, das Land zu verlassen. Zuvor hatten mehrere Länder, darunter Großbritannien und Frankreich, Reisewarnungen ausgesprochen. 

Wegen der Spannungen zwischen dem Iran und Israel wollen die USA offenbar Verstärkung nach Nahost schicken. Die EU verhängt wegen sexualisierter Gewalt beim Hamas-Angriff Sanktionen gegen drei islamistische Gruppen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 13. April 2024 um 23:25 Uhr.