Nahost-Krieg ++ Netanyahu: Krieg fordert "sehr hohen Preis" ++
Israels Regierungschef Netanyahu hat eingeräumt, dass der Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen von seinem Land "einen sehr hohen Preis" fordere. US-Präsident Biden rief zum Schutz von Zivilisten auf. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Bisher 154 tote israelische Soldaten
- Biden betont Schutz von Zivilisten in Telefonat mit Netanyahu
- Israels Armee: Bodeneinsatz ausgeweitet
Ende des Liveblogs vom 24. Dezember
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Schätzung: Israel will im Gaza-Krieg 7.860 Terroristen getötet haben
Israel will im Gaza-Krieg einer Schätzung des Militärs zufolge bisher rund 7.860 Terroristen getötet haben. Ein Armeesprecher bestätigte auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Sollte die Schätzung zutreffen, entspräche die Zahl der getöteten islamistischen Kämpfer knapp 40 Prozent der bisher im Gazastreifen insgesamt registrierten Todesopfer. Die Angaben des Militärs können aber nicht unabhängig überprüft werden.
Nach Angaben der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober mehr als 20.400 Menschen getötet und mehr als 54.000 verletzt. Bei rund 70 Prozent der Todesopfer soll es sich um Frauen, Kinder und Jugendliche handeln.
Die Hamas-Behörde nennt bisher keine Zahl getöteter Kämpfer. Nach früheren Konflikten mit Israel hat Hamas die Namen ihrer Kämpfer immer erst nach einem Waffenstillstand veröffentlicht. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, General Elieser Toledano, Leiter der strategischen Abteilung der Armee, habe die Zahl getöteter Terroristen während einer Kabinettssitzung erwähnt. Die Schätzung basiere unter anderem auf Befragungen von Hamas-Gefangenen sowie der Auswertung von Informationen über bewaffnete Konfrontationen und Luftangriffe im Gazastreifen.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israels Armee: Leichen von fünf Geiseln aus Tunnelnetzwerk geborgen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen von insgesamt fünf Geiseln aus einem Tunnelnetzwerk im nördlichen Gazastreifen geborgen. Die sterblichen Überreste der am 7. Oktober aus Israel verschleppten Männer und Frauen seien in einem sehr weitreichenden und tiefen Tunnelsystem im Bereich des Flüchtlingsviertels Dschabalia gefunden worden, teilte das Militär mit.
Nach Angaben der Zeitung "Jerusalem Post" waren zwei der Leichen bereits vor zwei Wochen, drei weitere einige Tage später gefunden worden. Das Tunnelnetzwerk habe als Kommandozentrale der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen gedient, hieß es in der Mitteilung der Armee. Sprecher Daniel Hagari zufolge waren von dort aus auch die Angriffe auf Israel am 7. Oktober koordiniert worden. Die Angaben des Militärs lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Das Tunnelnetzwerk habe aus zwei Etagen bestanden - eine davon in einer Tiefe von rund zehn Metern und darunter eine weitere, mehrere Dutzend Meter tief in der Erde. Es seien dort Waffen, Geräte zur Herstellung von Waffen sowie Wohnräume gefunden worden. Die Armee veröffentlichte auch Videoaufnahmen aus dem Tunnelsystem. Die Tunnel seien anschließend zerstört worden, erklärte das Militär.
Maersk erwägt Wiederaufnahme von Container-Transporten durch das Rote Meer
Der dänische Reederei-Gigant Maersk erwägt angesichts der angekündigten Maßnahmen zur Sicherung der Schifffahrtswege im Roten Meer, die Route bald wieder zu nutzen. Zuletzt hatten mehrere Reedereien erklärt, den Seeweg wegen der Angriffe von Huthi-Rebellen im Jemen auf Handelsschiffe nicht mehr zu nutzen, sondern Tausende Kilometer Umwege zu fahren.
Maersk habe am Sonntag die Bestätigung erhalten, dass die multinationale Sicherheitsinitiative OPG nun greife, teilte der Konzern mit. Die OPG solle den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden ermöglichen. Zudem solle der Suezkanal wieder als Tor zwischen Asien und Europa genutzt werden. Maersk bereite sich nun darauf vor, den Schiffen die Durchfahrt durch das Rote Meer sowohl in Richtung Osten als auch in Richtung Westen wieder zu ermöglichen. Je nach Entwicklung der Sicherheitslage könne man aber auch den Schiffsverkehr erneut umleiten.
Offenbar mehr als 60 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager
Bei einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Maghazi im Zentrum des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 60 Menschen gestorben. Zudem seien mehrere Häuser beschädigt worden. Es sei wahrscheinlich, dass die Zahl noch weiter steige, sagte ein Sprecher der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde.
Proteste gegen Hamas
Nach dem Tod eines Jugendlichen ist es im Süden des Gazastreifens zu Protesten wütender Palästinenser gegen die militant-islamistische Hamas gekommen. Augenzeugen berichteten am Sonntag von Unruhen in der Grenzstadt Rafah, an denen Dutzende Menschen beteiligt gewesen seien.
Hintergrund waren Vorwürfe, bewaffnete Hamas-Mitglieder hätten auf eine Gruppe junger Männer geschossen, die im Grenzgebiet zu Ägypten humanitäre Hilfsgüter ohne Erlaubnis an sich bringen wollten. Dabei seien ein Jugendlicher getötet und weitere Menschen verletzt worden. Bei den Protesten wurde den Berichten zufolge auch eine Polizeistation der Hamas angezündet.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen wird angesichts der israelischen Militäroffensive in dem schmalen Küstenstreifen immer katastrophaler. Es kommt zu Plünderungen und chaotischen Szenen bei der Verteilung von Hilfsgütern.
Es gibt auch immer wieder Augenzeugenberichte, denen zufolge bewaffnete Hamas-Mitglieder Hilfslieferungen in ihre Gewalt bringen. Israel geht davon aus, dass diese auch für Terroristen bestimmt sind, die sich im unterirdischen Tunnelsystem verstecken.
Herzog warnt vor internen Streitigkeiten
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat sein Volk während des Gaza-Kriegs zur Einigkeit aufgerufen. Der Krieg mit der militant-islamistischen Hamas sei hart, lang und schmerzhaft, sagte Herzog am Abend in einer Rede an die Nation. "Der Feind wartet nur darauf, eine Spaltung unter uns zu sehen", sagte er. "Er sieht die Auseinandersetzungen, die Ego-Kämpfe, die politischen Konfrontationen - mit Blick auf den Tag zuvor und den Tag danach - und feiert jedes Mal, wenn die Kontroverse uns spaltet."
Herzog bezog sich dabei unter anderem auf Berichte über Spannungen zwischen der politischen und der militärischen Führung Israels. Anders als Verteidigungsminister Joav Gallant und die Geheimdienstchefs hat Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bisher keine persönliche Verantwortung dafür eingeräumt, dass der blutige Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober geschehen konnte. Er betont stets, dies werde nach dem Krieg geklärt werden.
Herzog sagte, er rufe im Namen der Familien gefallener Soldaten sowie der kämpfenden Soldaten dazu auf, interne Streitigkeiten während des Kriegs zu unterlassen. "Wir dürfen nicht zum Diskurs des 6. Oktobers zurückkehren", warnte Herzog. Jeder der dies tue, schade den Kriegsanstrengungen und der Sicherheit der Bürger Israels.
Wieder Beschuss an Libanons Grenze zu Israel
An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Es seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Das Militär habe mit Artillerie- und Panzerfeuer auf die Orte reagiert, von denen aus geschossen worden sei. Zuvor habe ein israelischer Kampfjet Infrastruktur der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe Stellungen der israelischen Armee beschossen.
ARD-Korrespondentin aus Bethlehem: "Stimmung unheimlich gedrückt"
Nach Angaben von ARD-Korrespondentin Hanna Resch ist die Stimmung in Bethlehem "unheimlich gedrückt". Die Straßen seien komplett leergefegt, auch der Platz an der Geburtskirche sei leer. Normalerweise stehe hier ein riesiger Christbaum und Zehntausende Pilger wären da und würden feiern und musizieren. Aber den Menschen sei nicht nach Feiern zumute. Sie sagten: "Es ist ein Tag, um zu trauern und Mitgefühl zu zeigen mit den Menschen in Gaza."
Mehr zu den stillen Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem lesen Sie hier.
Bethlehem zeigt Solidarität mit Menschen in Gaza
In Bethlehem im Westjordanland haben die christlichen Zeremonien zum Weihnachtsfest begonnen. Statt Musikinstrumenten und Trommeln führten die rund 50 Pfadfinder Transparente mit Aufschriften wie "Frieden für Gaza" oder "Selig sind die Friedensstifter" mit.
Israel spricht von bislang 8.000 getöteten Kämpfern
Israel hat nach Angaben eines Militärsprechers bislang etwa 8.000 palästinensische Kämpfer im Gazastreifen getötet. Die Zahl ergebe sich aus Zählungen nach gezielten Angriffen und Kämpfen am Boden sowie aus Verhören von Gefangenen.
Geschätzt 50.000 Schwangere im Gazastreifen
Im umkämpften Gazastreifen leben nach UN-Schätzungen gegenwärtig rund 50.000 Schwangere. Laut UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA gibt es jeden Tag mehr als 180 Geburten. Auf der Plattform X hieß es, Ärzte und Hebammen unternähmen alles Mögliche, um sich in den noch einsatzfähigen UNRWA-Gesundheitszentren um Wöchnerinnen und Hochrisiko-Schwangere zu kümmern.
Die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist vielerorts kritisch. Menschen kampieren in provisorischen Zeltlagern oder im Freien, bei zunehmend schlechtem Wetter. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros sind im Gazastreifen inzwischen mehr als 1,9 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge, also etwa 85 Prozent der Bevölkerung. Der UNRWA-Generalkommissar Lazzarini forderte erneut eine humanitäre Feuerpause.
Delegation des Islamischen Dschihad in Kairo
Eine Delegation der islamistischen Terrororganisation Islamischer Dschihad ist laut der Nachrichtenagentur Reuters zu Gesprächen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete auf X (ehemals Twitter), dass auch der Anführer, Ziad Al-Nakhaleh, dabei sei.
Der Islamische Dschihad hat - wie die Hamas - israelische Geiseln in seiner Gewalt. Die vom Iran unterstützte Gruppe fordert vor einer weiteren Freilassung von Geiseln das Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen.
Marokko: Proteste gegen Israel
Bei einer Demonstration in Marokko haben etwa 10.000 Menschen ein Ende der Beziehungen des Landes zu Israel gefordert. In der Hauptstadt Rabat schwenkten Teilnehmer palästinensische Flaggen. Der Marsch war von linken Gruppen und den verbotenen, aber geduldeten Islamisten der Gruppe Al-Adl wal-Ihsan mitorganisiert worden.
Zuletzt hatten in Marokko wiederholt Tausende gegen Israels Krieg im Gazastreifen protestiert, meist angeführt von pan-arabischen und islamistischen Gruppen. Marokko betreibt offiziell eine Politik der Annäherung an Israel. Die Regierung setzt sich aber auch für die Gründung eines palästinensischen Staates ein und fordert einen Waffenstillstand im Gazastreifen.
Netanyahu: Krieg fordert "sehr hohen Preis"
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu hat eingeräumt, dass der Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen von seinem Land "einen sehr hohen Preis" fordere. "Das ist ein sehr schwieriger Morgen nach einem sehr schwierigen Tag der Kämpfe in Gaza", erklärte Netanyahu. Doch habe Israel "keine andere Wahl, als weiter zu kämpfen". Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass seit Freitag 14 ihrer Soldaten im Gazastreifen getötet worden seien
Kämpfe im Gazastreifen dauern an
Im Gazastreifen wurden die Kämpfe zwischen israelischer Armee und radikal-islamischer Hamas auch am Sonntag fortgesetzt. Im Gebiet um die Stadt Dschabalia im Norden der Küstenregion werde weiter gekämpft, berichteten Anwohner und palästinensische Medien. Die Zone sei in der Nacht von der israelischen Luftwaffe bombardiert worden.
Israel hat nach eigenen Angaben den Norden des Gazastreifens fast vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Damit soll die Voraussetzung für Offensiven in andere Bereiche der Enklave geschaffen sein.
Bisher 154 tote israelische Soldaten im Gazastreifen
Bei der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Armeeangaben bislang 154 Soldaten getötet worden. Am Freitag und Samstag starben demnach im Zentrum und im Süden des palästinensischen Gebiets 15 Soldaten.
Die steigende Zahl könnte dazu führen, dass die öffentliche Unterstützung für den Gaza-Krieg in Israel zurückgeht. Viele Israelis werfen der Regierung von Ministerpräsident Netanyahu vor, beim Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober Zivilisten nicht geschützt zu haben.
Der Gaza-Krieg war durch den Angriff der Hamas ausgelöst worden. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und etwa 240 als Geiseln genommen. Im Gazastreifen wurden nach Darstellung des Gesundheitsministeriums des bislang von der Hamas regierten Gebiets mehr als 20.000 Menschen getötet.
Israelische Soldaten heben weiteres Waffenlager aus
Bei einem Einsatz im Norden des Gazastreifens hat das israelische Militär in einem zivilen Gebäude ein weiteres Waffenlager entdeckt, das der militant-islamistischen Hamas zugerechnet werde. Das teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit. Demnach wurden in dem Lage unter anderem Dutzende Mörsergranaten, Hunderte von anderen Granaten und Geheimdienstdokumente gefunden. Vonseiten Israels hieß es zudem, dass auch Sprengstoffgürtel entdeckt worden seien, deren Größe wohl für Kinder angepasst worden war.
Insgesamt seien am Samstag etwa 200 Ziele im Gazastreifen vom Boden, aus der Luft oder vom Meer aus angegriffen worden.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israels Armee meldet acht gefallene Soldaten
Angaben des israelischen Militärs zufolge sind bei den Kämpfen im Gazastreifen acht weitere Soldaten getötet worden. Damit seien seit Beginn des Krieges 154 Angehörige der israelischen Armee im Kampfeinsatz ums Leben gekommen.
BKA: 2.600 politisch motivierte Straftaten mit Bezug zu Nahost-Konflikt
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat rund 2.600 politisch motivierte Straftaten registriert, die sich auf den aktuellen Konflikt zwischen der Palästinenser-Gruppe Hamas und Israel beziehen. Davon seien mehr als 1.100 Straftaten als antisemitisch motiviert eingestuft worden, teilte das BKA auf Nachfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe mit.
Dabei gehe es vor allem um Sachbeschädigungen und Volksverhetzung. Im Zuge des Konflikts zwischen der Hamas und Israel könnten jedoch "gerade Einzelpersonen in Deutschland und Europa die Entwicklung für sich als tatauslösende und subjektiv empfundene Ermutigung für einen Anschlag sehen", schreibt ein Sprecher des BKA zur aktuellen Bedrohungslage vor den Feiertagen.
USA: Iranische Drohne griff Frachter an
Die Drohne, die einen mit Chemikalien beladenen Frachter 200 Seemeilen vor der Küste Indiens angegriffen hat, ist nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums im Iran gestartet worden. Bei dem Angriff handele es sich um den siebten iranischen Angriff auf die Handelsschifffahrt seit 2021, teilte das Pentagon mit.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten "die USA und ihre Verbündeten" vor einer Schließung des Mittelmeeres und anderer Wasserwege gewarnt, "falls die Verbrechen im Gazastreifen fortgesetzt würden". Nach Angaben des Pentagons handelt es sich bei dem angegriffenen Frachter um das Schiff eines japanischen Unternehmens unter liberianischer Flagge, das von den Niederlanden betrieben werde.
Drohne explodiert in Schiffsnähe vor Küste Jemens
Eine Drohne ist in der Nähe eines Schiffes in der Meeresstraße von Bab al-Mandab, 45 Seemeilen südwestlich von Saleef im Jemen explodiert. Dies meldet die britische Seehandelsagentur UKMTO. Das Schiff sei nicht beschädigt worden. Alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf. Der Vorfall werde untersucht.
Biden betont Schutz von Zivilisten in Telefonat mit Netanyahu
Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses hat US-Präsident Joe Biden in einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu "die Ziele und Phasen" der Militäraktion Israels im Gazastreifen erörtert. Biden habe dabei die "kritische Notwendigkeit" betont, die Zivilbevölkerung und die Unterstützer der humanitären Hilfsaktion zu schützen. Es sei sehr wichtig, Zivilisten zu erlauben, sich aus Kampfgebieten zu entfernen. Biden und Netanyahu hätten zudem über die Bedeutung der Freilassung aller verbleibenden Geiseln gesprochen, erklärte das Weiße Haus.
Biden hatte zuvor zu Journalisten gesagt, er habe ein langes "privates Gespräch" mit Netanyahu geführt. Auf Nachfrage sagte der US-Präsident, er habe den israelischen Regierungschef dabei nicht zu einer Waffenruhe aufgerufen.
Israels Armee: Bodeneinsatz ausgeweitet
Die israelische Armee hat ihren Bodeneinsatz im Gazastreifen am Wochenende nach eigenen Angaben ausgeweitet. Wie Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte, seien die Truppen in "komplexe Gefechte in dicht besiedelten Gebieten" verwickelt. Sie würden dabei in weitere Hochburgen der islamistischen Hamas vordringen.
Bisher hätten die Bodentruppen etwa 30.000 Sprengkörper, darunter Panzerabwehrraketen und Raketen im Besitz der islamistischen Hamas zerstört oder beschlagnahmt. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, einen ranghohen Hamas-Funktionär, der für den eigenen Waffennachschub verantwortlich gewesen sei, getötet zu haben.
Die Soldaten kämpften weiter in dicht besiedelten Gebieten wie der südlichen Stadt Chan Junis und spürten vor allem in den Tunneln im Untergrund "terroristische Infrastrukturen" auf, erklärte der Armeesprecher.
Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen
Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der Hamas getötet, der für den Waffennachschub verantwortlich war. Irans Revolutionsgarden drohen mit einer Mittelmeer-Blockade. Alle Entwicklungen zum Nachlesen.