Krieg in Nahost ++ Netanyahu: Hamas hat Kontrolle über Nordgaza verloren ++
Die Hamas hat laut Israels Ministerpräsident Netanyahu die Kontrolle über den Norden des Gazastreifens verloren. Die israelische Armee bestreitet Angriffe auf das Schifa-Krankenhaus - aber es gebe Kämpfe in der Nähe. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.
- Israel bestreitet Angriffe auf Klinik
- Baerbock führt Gespräche in Ramallah
- Al-Schifa-Krankenhaus soll außer Betrieb sein
- Israel kündigt "taktische Pause" in Dschabalia an
- Israel meldet Übernahme von elf Hamas-Posten
- Macron fordert Waffenruhe im Gazastreifen
- Laut WHO wird im Gazastreifen alle zehn Minuten ein Kind getötet
Ende des Liveblogs
Wir schließen den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Nentanyahu gegen Einbindung der Palästinensischen Autonomiebehörde
In der Debatte über die Zukunft des Gazastreifens hat Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu eine Einbindung der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgeschlossen. "Es wird dort etwas anderes geben müssen", antwortete er im israelischen Fernsehen auf die Frage, ob die Autonomiebehörde unter Führung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Gazastreifen nach dem Krieg regieren könnte. Das Küstengebiet dürfe nicht unter Kontrolle einer Behörde stehen, "die ihre Kinder dazu erzieht, Israel zu hassen, Israelis zu töten und den Staat Israel auszulöschen". Israel müsse in jedem Fall die Kontrolle über die Sicherheit im Gazastreifen haben, betonte Netanyahu.
US-Außenminister Antony Blinken hatte sich Ende Oktober dafür ausgesprochen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde langfristig wieder die Kontrolle über den Gazastreifen übernimmt. In der ersten Zeit nach dem Ende des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas sei eine Übergangsregelung unter Einbindung internationale Akteure vorstellbar.
280 Deutsche und ihre Angehörigen haben Gaza verlassen
Dutzende weitere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft haben nach Angaben des Auswärtiges Amts in den vergangenen Tagen den umkämpften Gazastreifen verlassen können. Insgesamt seien inzwischen über 280 Deutsche und ihre Angehörigen ausgereist, teilte das Auswärtige Amt am Samstag im Onlinedienst X, ehemals Twitter, mit. Es werde weiter intensiv daran gearbeitet, dass alle Deutschen, die dies wollen, das Palästinensergebiet verlassen können.
Der Gazastreifen war nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober abgeriegelt worden. Anfang November wurde dann der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen für die Ausreise von Ausländern und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft geöffnet. Zuvor durften nur Hilfskonvois die einzige nicht von Israel kontrollierte Grenze passieren.
Israel warnt Hisbollah
Angesichts fortwährender Angriffe aus dem nördlichen Nachbarland hat Israel scharfe Warnungen in Richtung Libanon ausgesprochen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte, er habe die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gewarnt. "Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens", sagte der Regierungschef. "Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln."
Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant sagte, an der Nordgrenze seines Landes hätten sich "die Provokationen in Aggression verwandelt". Er warnte: "Die Hisbollah spielt mit dem Feuer." Der größte Teil der israelischen Luftwaffe sei nicht mehr mit dem Gazastreifen beschäftigt, betonte Galant. Die Flugzeugnasen seien nun nach Norden gerichtet. "Die Bürger des Libanons müssen wissen, dass wenn (Hisbollah-Chef Hassan) Nasrallah einen Fehler begeht, das Schicksal Beiruts wie das Schicksal Gazas sein könnte."
Netanyahu: Hamas hat Kontrolle über Norden des Gazastreifens verloren
Die militant-islamistische Hamas hat nach israelischer Darstellung die Kontrolle über den nördlichen Teil des Gazastreifens verloren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte, Hamas-Kämpfer hätten "keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken". Auch das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Hamas kontrolliere den Norden des Küstenstreifens nicht mehr.
Netanyahu sagte, die Armee habe bereits Tausende Terroristen getötet, darunter auch "Kommandeure, die das schreckliche Massaker am 7. Oktober angeführt haben". Es werde keine Waffenruhe ohne Rückführung der Geiseln geben, bekräftigte er. Zu diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung sagte er, man werde die Familien informieren, sobald es etwas Konkretes gebe. Bis dahin sei es besser, zu schweigen.
Netanyahu erklärte erneut, Israel wolle nach einem Sieg über die Hamas die Sicherheitskontrolle im Gazastreifen behalten. Der Küstenstreifen müsse entmilitarisiert werden, damit er keine Bedrohung mehr für Israel darstellen könne. Die Armee werde Gaza kontrollieren, solange dies notwendig sei.
Baerbock bekräftigt deutsche Forderung nach Zweistaatenlösung
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zum Abschluss ihrer Nahost-Reise in Israel die Forderung Deutschlands nach einer Zweistaatenlösung bekräftigt. Das friedliche Nebeneinander Israels und eines Palästinenserstaates sei "das einzige nachhaltige Modell, das dauerhaft Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser garantieren kann", sagte sie in Tel Aviv.
Mit Blick auf die Zeit nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas sagte Baerbock, die Hamas müsse "bekämpft werden", aus dem Gazastreifen dürfe "keine Terrorgefahr mehr für Israel ausgehen". Es dürfe aber auch "keine Vertreibung aus Gaza, keine Besatzung oder territoriale Reduzierung von Gaza geben".
Tausende Israelis demonstrieren für Freilassung der Geiseln
Tausende Menschen haben in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Städten für die Freilassung der 239 Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen festgehalten werden. Die Demonstranten in Tel Aviv versammelten sich vor dem Kunstmuseum im Stadtzentrum. Sie hielten Schilder in die Höhe, auf denen unter anderem stand: "Israelis für eine Waffenruhe", "Im Krieg gibt es keine Sieger" und "Es gibt keine militärische Lösung".
Noam Peri, deren Vater am 7. Oktober von Terroristen der Hamas verschleppt worden war, sagte nach Angaben der Zeitung "Haaretz": "Die vielen Ermordeten, die Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin, können wir nicht mehr zurückbringen. Aber die Geiseln leben und wir dürfen nicht aufgeben, bis sie wieder zurückkommen." Auch in anderen Städten wie Jerusalem, Caesarea, Beerscheva, Haifa und Eilat kam es zu Demonstrationen.
Grenzbehörde: Rafah öffnet am Sonntag wieder
Der Grenzübergang Rafah soll am Sonntag für Inhaber ausländischer Pässe wieder geöffnet werden, damit diese vom Gazastreifen nach Ägypten ausreisen können. Das teilte die Gaza-Grenzbehörde mit. Am Freitag waren die Evakuierungen aus dem Küstengebiet nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen und eines palästinensischen Behördenvertreters ausgesetzt worden. Zur Begründung hieß es, es habe Probleme dabei gegeben, Menschen, die aus medizinischen Gründen nach Ägypten gelassen werden sollen, aus dem Inneren des Gazastreifens nach Rafah zu bringen.
Israels Armee kündigt Hilfe bei Evakuierung von Babys an
Das israelische Militär hat angekündigt, am Sonntag dabei zu helfen, Babys aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt in eine sicherere Klinik zu bringen. Die Mitarbeiter des Krankenhauses hätten darum gebeten, sagte Sprecher Daniel Hagari. "Wir werden die nötige Unterstützung leisten." Das Al-Schifa-Krankenhaus ist die größte Klinik im Gazastreifen. Es musste nach palästinensischen Angaben seinen Betrieb einstellen, weil der Treibstoff für die Stromgeneratoren ausgegangen sei. Es gab auch Berichte, nach denen wegen Stromausfällen auf der Neonatologie-Intensivstation zwei Frühchen gestorben seien.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Cohen: Internationale Front für Geisel-Freilassung
Der israelische Außenminister Eli Cohen hat sich für eine internationale Front im Kampf um die Freilassung von 239 Geiseln ausgesprochen, die im Gazastreifen festgehalten werden. Dies teilte er nach einem Treffen mit Außenministerin Baerbock in Tel Aviv mit. Cohen habe Baerbock zu einem Treffen von Außenministern der Länder eingeladen, deren Bürger von der islamistischen Terrororganisation Hamas festgehalten werden, hieß es. Ein großer Teil der Entführten hat nach israelischen Angaben ausländische Pässe. Unter ihnen sind auch Deutsche.
Cohen sagte weiter, es sei wichtig, die Finanzierungsquellen der Hamas in Europa und anderswo auf der Welt zu stoppen. "Israel wird die Hamas weiter bekämpfen, bis sie keine Bedrohung mehr darstellt", so der Minister. "Deutschland steht seit dem 7. Oktober an der Seite Israels, hat seine Verpflichtung gegenüber der Sicherheit Israels ausgedrückt und seine Unterstützung des Rechts auf Selbstverteidigung." Er habe Baerbock gebeten, diese Unterstützung fortzusetzen, damit Israel die Hamas zerstören und die Freilassung der Geiseln erreichen könne.
Baerbock: Zwischen zivilen und militärischen Zielen unterscheiden
Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts der sich zuspitzenden Lage der Krankenhäuser im Gazastreifen auf das humanitäre Völkerrecht hingewiesen. "Das humanitäre Völkerrecht kennt zivile Opfer. Es beinhaltet jedoch zugleich klare Leitplanken", sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen in Tel Aviv. "Dazu gehört sowohl das Gebot, die Zivilbevölkerung zu schützen, als auch die Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Zielen."
Es gelte, immer zwischen den angestrebten Zielen und den eingesetzten Mitteln abzuwägen. "ie Antwort auf die Frage, wie Israel in Gaza vorgeht, berührt auch die langfristige Sicherheit Israels" sagte Baerbock. Krankenhäuser seien eben die besonders sensiblen Orte im Rahmen des humanitären Völkerrechts. "Daran hat sich Israel wie jeder Staat der Welt zu halten. Genauso, wie Israel wie jeder andere Staat der Welt das Recht hat, sich zu verteidigen."
Baerbock sprach von einem "Dilemma". Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe wie die des französischen Präsidenten Emmanuel Macron wies die Bundesaußenministerin erneut zurück.
Berichte von israelischen Panzern auf Straßen der Stadt Gaza
Israelische Panzer sind dem Palästinensischen Roten Halbmond zufolge auf zentralen Straßen der Stadt Gaza im Einsatz. Die Organisation berichtete, Panzer seien in etwa 20 Meter Entfernung vom Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt. Es gebe heftigen Beschuss in dem Gebiet. Tausende von Flüchtlingen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, seien in größter Angst. Von 18 Krankenwagen des Roten Halbmonds im nördlichen Gazastreifen seien nur noch sieben einsatzfähig, hieß es weiter. Auch sie könnten wegen Treibstoffmangels binnen Stunden ausfallen, warnte die Organisation.
Schtaje fordert deutsche Haltung gegen Krieg
Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje hat Deutschland dazu aufgerufen, klarer gegen den Krieg im Gazastreifen Stellung zu beziehen. In einer Stellungnahme Schtajes nach einem Treffen mit Außenministerin Annalena Baerbock in Ramallah hieß es, Deutschland müsse "hinsichtlich israelischer Kriegsverbrechen im Gazastreifen eine Position einnehmen, die mit internationalem Menschenrecht in Einklang steht".
"Kein Ende des Krieges zu fordern, Israel mit Waffen zu unterstützen, ermutigt es, seine Aggression gegen unser Volk in Gaza fortzusetzen", kritisierte Schtaje. Man sehe den Gaza-Krieg als einen Krieg gegen das gesamte palästinensische Volk an, erklärte er. Er forderte von Deutschland auch "ernsthafte Schritte gegen den Siedlungsausbau und Siedler-Terror im Westjordanland". Dies habe gemeinsam mit einer Waffenruhe und humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen gegenwärtig höchstes Priorität.
Kassam-Brigaden melden Schläge gegen israelische Ziele in Gaza
Die Kassam-Brigaden der Hamas haben nach eigenen Angaben mehr als 160 israelische Militärziele im Gazastreifen vollständig oder teilweise zerstört. Darunter seien in den vergangenen 48 Stunden 25 Fahrzeuge gewesen. "Die Konfrontation ist ungleich, aber sie bereitet der stärksten Kraft in der Region Angst und Schrecken", sagte Sprecher Abu Ubaida.
Pro-Palästina-Demo in Berlin
Mehrere tausend Teilnehmer haben sich in Berlin-Kreuzberg zu einer weiteren propalästinensische Demonstration versammelt. Bis zum Abend seien keine größeren Zwischenfälle wie etwa Übergriffe auf Polizeibeamte oder Abbrennen von Pyrotechnik gemeldet worden, sagte ein Polizeisprecher. Es habe vereinzelte Festnahmen wegen Plakaten mit strafbaren Inhalten gegeben.
Gipfel fordert internationale Friedenskonferenz
Der Gipfel islamischer Staaten in Riad hat eine internationale Friedenskonferenz gefordert. In der Abschlusserklärung hieß es, eine solche Konferenz müsste so schnell wie möglich abgehalten werden, um einen Friedensprozess "auf der Grundlage des Völkerrechts und internationaler Beschlüsse" in Gang zu bringen. Die Staaten riefen zu einem sofortigen Stopp der israelischen Angriffe auf.
Zugleich wurden internationale Ermittlungen zu "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit", die Israel begangen habe, gefordert. Alle Länder sollten zudem den Export von Waffen und Munition an die "Besatzungsbehörden" - damit ist Israel gemeint - einstellen. Es wurde eine "Doppelmoral bei der Anwendung des Völkerrechts" angeprangert. Gleichzeitig wurde in der Erklärung die Notwendigkeit betont, "alle Gefangenen, Inhaftierten und Zivilisten" freizulassen, ohne genauer auszuführen, welche Personen konkret gemeint sind.
Gipfel in Riad fordert UN-Resolution zu Stopp von Gaza-Angriffen
Vertreter arabischer und muslimischer Länder haben eine "bindende" UN-Resolution zu einem Stopp der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen gefordert. In einer bei einem Gipfeltreffen in Riad verabschiedeten gemeinsamen Erklärung erklärten die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), sollte keine derartige UN-Resolution verabschiedet werden, wäre dies eine "Komplizenschaft", mit der Israel erlaubt werde, "seine brutale Aggression fortzusetzen, die unschuldige Menschen tötet und Gaza in Ruinen verwandelt".
Die Gipfelteilnehmer betonten in ihrer Abschiedserklärung, das israelische Vorgehen im Gazastreifen könne nicht als Selbstverteidigung bezeichnet "oder unter irgendeinem Vorwand gerechtfertigt" werden.
Hisbollah: Front mit Israel bleibt aktiv
Die Hisbollah-Miliz im Libanon hält nach den Worten ihres Chefs Nasrallah die Front zu Israel aktiv. In den vergangenen Tagen habe der bewaffnete Teil der Hisbollah neue Waffentypen eingesetzt und neue Ziele in Israel angegriffen. Nasrallah, der üblicherweise selten in der Öffentlichkeit auftritt, äußerte sich bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage.
"Es gab eine quantitative Verbesserung bei der Anzahl der Einsätze, der Größe und der Anzahl der Ziele sowie eine Zunahme bei der Art der Waffen", sagte er. So sei eine Rakete namens Burkan eingesetzt worden, deren Nutzlast zwischen 300 und 500 Kilogramm Sprengstoff liege. Zum ersten Mal seien bewaffnete Drohnen eingesetzt worden. Die Hisbollah habe zudem erstmals die nordisraelische Stadt Kirjat Schmona angegriffen und Vergeltung geübt für die Tötung dreier Mädchen und ihrer Großmutter Anfang des Monats. "Diese Front wird aktiv bleiben."
Israel weist Kritik Syriens und des Irans zurück
Der israelische Energieminister Israel Katz hat Kritik Syriens und des Irans am Vorgehen Israels im Gazastreifen entschieden zurückgewiesen. Der syrische Präsident Baschar al-Assad habe selbst "Hunderttausende geschlachtet, Kinder, Frauen und alte Leute seines eigenen Volkes", schrieb Katz bei X, vormals Twitter. Assad hatte bei einem arabisch-islamischen Sondergipfel in der saudischen Hauptstadt Riad zum Handeln im Krieg aufgerufen. Der ehemalige israelische Außenminister Katz schrieb, der bei dem Sondergipfel ebenfalls anwesende iranische Präsident Ebrahim Raisi "schlachtet jeden Iraner ab, der es wagt, gegen ihn zu protestieren, oder jede Iranerin, die seiner Ansicht nach nicht züchtig genug ist".
Katz warf den Teilnehmern der Konferenz in Riad zudem vor, für sie seien die Palästinenser nur "Kanonenfutter" im Kampf gegen Israel. Gleichzeitig beteten viele Teilnehmer insgeheim, "dass Israel den radikalen islamistischen Terror ausschaltet, der auch sie bedroht". Israel werde weiterkämpfen, bis die Hamas besiegt und die Geiseln befreit seien, so Katz.
Appell von Ärzte ohne Grenzen
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MsF) hat ihren Appell für eine Waffenruhe im Gazastreifen erneuert. Angesichts weiterer Attacken auf das Schifa-Krankenhaus und andere Gesundheitseinrichtungen sei das die einzige Möglichkeit, Patienten und Personal zu retten, teilte die Organisation mit. "Wir werden hier getötet, bitte tun Sie etwas", habe eine Krankenschwester von MSF aus dem Keller des Al-Schifa-Krankenhauses geschrieben. Teams von Ärzte ohne Grenzen und Hunderte von Patienten befänden sich immer noch in der Klinik.
Israel: Feuern nicht auf Krankenhaus
Die israelischen Truppen feuern nach eigenen Angaben nicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt. "An dem Krankenhaus wird weder geschossen, noch wird es belagert", teilte ein Sprecher mit. Allerdings gebe es Gefechte mit Hamas-Kämpfern in der Umgebung. Die Menschen könnten das Krankenhaus noch immer sicher verlassen. Die Ostseite des Geländes stehe für jeden offen, der sich in Sicherheit bringen wolle.
Hunderttausende bei Demo in London
Etwa 300.000 Menschen haben sich nach Schätzungen der Polizei an der propalästinensischen Großdemonstration in London beteiligt. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie "Freiheit für Palästina" und ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Die Veranstalter hatten mit mehr als 500.000 Menschen gerechnet. Es wurden zunächst keine Gesetzesverstöße bekannt.
Der Protestmarsch fand am wichtigsten britischen Gedenktag für die Weltkriegstoten statt, dem «Armistice Day». Mit den Feiern am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg 1918 erinnern die Menschen im Vereinigten Königreich an die gefallenen Soldaten. Premierminister Rishi Sunak hatte es "respektlos" genannt, dass die Veranstaltung stattfindet.
In der Nähe der Demonstrationsroute nahm die Polizei mehr als 80 britische Nationalisten und Hooligans fest. Es wurde befürchtet, dass die Rechten versuchen würden, die Kundgebungsteilnehmer anzugreifen. Am Vormittag war es bereits nahe des Kriegsmahnmals Cenotaph zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und nationalistischen Gegendemonstranten gekommen.
Pro-Palästina-Demo in München
Rund 2500 Menschen sind nach Angaben der Polizei am in München zu einer propalästinensischen Kundgebung zusammengekommen. Die Demonstration verlief zunächst weitgehend friedlich, wie ein Polizeisprecher sagte. Rund 200 Beamte waren im Einsatz. Die Demonstranten forderten unter anderem einen Waffenstillstand.
Hisbollah-Chef lobt propalästinensische Proteste in Europa
Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, hat propalästinensische Proteste in westlichen Ländern gelobt. Diese übten Druck auf deren Regierungen aus, sagte er bei einer Rede in Beirut. Die Führungen westlicher Länder, die sich zu Beginn noch gegen eine Waffenruhe im Gazastreifen ausgesprochen hätten, forderten inzwischen auch einen "vollständigen Waffenstillstand". Außer der Regierung der USA unterstütze niemand mehr die israelische "Aggression", so Nasarallah.
Vom Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten forderte er mehr Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen. "Können nicht 57 arabische und muslimische Länder den Grenzübergang Rafah öffnen?", sagte er mit Hinweis auf den Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Er forderte die Staaten auch dazu auf, Druck auf die USA zu machen.
Deutschland stockt humanitäre Palästinenser-Hilfe auf
Deutschland stockt seine humanitäre Hilfe für die palästinensischen Gebiete angesichts des Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen um weitere 38 Millionen Euro auf. Das kündigte Außenministerin Annalena Baerbock nach ihrem Gespräch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje in Ramallah an. Damit werde Deutschland im laufenden Jahr insgesamt Gelder von über 160 Millionen Euro für die palästinensischen Gebiete zur Verfügung stellen.
"Jedes Leben ist gleich viel wert. Und jeder Mensch in Israel und jeder Mensch in Palästina hat ein Recht darauf, in Frieden und in Sicherheit zu leben", betonte die Grünen-Politikerin. Ein erster wichtiger Schritt für die Menschen in Gaza seien die humanitären Pausen. "Diese müssen weiter ausgebaut werden", forderte die Bundesaußenministerin. Auch müssten insbesondere die Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens Versorgungssicherheit haben.
Baerbock führt Gespräche in Ramallah
Außenministerin Annalena Baerbock ist in die Palästinensischen Autonomiegebiete im Westjordanland gereist, um ein Zeichen der Solidarität auch an die palästinensische Zivilbevölkerung zu senden. In Ramallah traf sie den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje.
Es ist Baerbocks dritter Besuch in Israel und dem Nahen Osten, seitdem Terroristen der militant-islamistischen Hamas und weitere extremistische Gruppierungen am 7. Oktober Israel überfallen und im Grenzgebiet ein Massaker angerichtet hatten. Die Ministerin hatte am Freitag zunächst die Vereinigten Arabischen Emirate besucht und in der Hauptstadt Abu Dhabi mit Außenminister Abdullah bin Zayed Al Nahyan gesprochen. Anschließend war sie nach Riad geflogen. Dort traf sie am Samstagvormittag Vertreter Katars und Saudi-Arabiens.
Am Abend will sie in Tel Aviv mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen und Oppositionsführer Jair Lapid sprechen.
Irans Präsident wirft Israel "brutalste Verbrechen" vor
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat auf dem Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten scharfe Kritik an Israel geübt. "Wir sind hier, um über eines der wichtigsten Themen der islamischen Welt und über eines der brutalsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine historische Entscheidung zu treffen", sagte Raisi in einer Rede in Riad.
Er forderte, die Angriffe auf Gaza müssten umgehend beendet und ein Korridor für Hilfsgüter eröffnet werden, um den Transport von Lebensmitteln und Medikamenten für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen. Außerdem sollten die islamischen Staaten ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Israel abbrechen.
Ägypten gegen Zwangsumsiedlung von Palästinensern
Ägypten hat seinen Widerstand gegen eine Vertreibung der Palästinenser in andere Länder bekräftigt. Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte zum Auftakt des arabisch-islamischen Sondergipfels in Riad, alles, was auf die Zwangsumsiedlung von Palästinensern zu Orten außerhalb ihres Landes abziele, müsse gestoppt werden.
Al-Sisi forderte die die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit den Grenzen von 1967 und mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Es müsste zudem ein sofortiger und nachhaltiger Waffenstillstand im Gazastreifen eingeführt werden.
Erdogan für internationale Friedenskonferenz
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich für eine internationale Friedenskonferenz ausgesprochen, um eine dauerhafte Lösung für den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu finden. "Was wir im Gazastreifen brauchen, sind keine Pausen für ein paar Stunden, sondern wir brauchen einen dauerhaften Waffenstillstand", sagt Erdogan auf dem islamisch-arabischen Gipfeltreffen in Saudi-Arabien.
Abbas fordert internationalen Schutz
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas fordert angesichts der israelischen Angriffe internationalen Schutz für die palästinensische Bevölkerung. Ihr stehe ein "beispielloser völkermordender Krieg" bevor, sagte er auf dem Gipfeltreffen arabischer und muslimischer Staaten in Saudi-Arabien. Abbas forderte die USA auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es seine Offensive im Gazastreifen stoppe.
Al-Schifa-Krankenhaus laut Arzt nicht mehr in Betrieb
Die größte Klinik im Gazastreifen, das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt, ist nach Angaben eines Arztes nicht mehr in Betrieb. Es gebe keinen Strom mehr, sagte Ghassan Abu Sitta der Nachrichtenagentur dpa. Es seien auch Raketen auf dem Gelände eingeschlagen. Die Mehrheit des Personals habe das Krankenhaus verlassen. Die Verletzten, die konnten, seien gegangen. Schwerverletzte würden noch von einem medizinischen Kernteam betreut. Zuvor hatte bereits die Terrormiliz Hamas berichtet, dass das Krankenhaus den Betrieb eingestellt hat. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Scholz fordert Feuerpausen
Bundeskanzler Olaf Scholz dringt auf Feuerpausen in Nahost, damit Verletzte, Staatsangehörige anderer Länder und eventuell auch Geiseln der Hamas den Gazastreifen verlassen können und humanitäre Hilfe die Menschen erreichen kann. "Gleichzeitig ist auch richtig, dass Israel es schafft, die Hamas zu besiegen, die ja sonst nur weitermachen würde, wo sie mit dem barbarischen Überfall auf Kinder und Ältere in Israel nicht geendet hat", sagt Scholz.
Libanon meldet israelischen Drohnenangriff im Landesinneren
Libanesischen Staatsmedien zufolge hat eine israelische Drohne ein Fahrzeug rund 45 Kilometer von der Grenze entfernt getroffen. Es wäre der am weitesten in libanesisches Gebiet hineinreichende israelische Angriff seit Beginn des Krieges.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israel kündigt "taktische Pause" an
Israel hat für das Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Gazastreifens von 10 bis 14 Uhr eine "taktische" Pause der Kämpfe für humanitäre Zwecke verkündet. Die Bewohner sollen das Zeitfenster nutzen, um sich in den Süden des Küstengebiets zu begeben. Die Armee will sicheres Geleit für sieben Stunden gewähren. Zivilisten wurden gebeten, sich zu melden, sollte die Hamas sie an der Flucht hindern.
Angespannte Lage am größten Krankenhaus
Die israelische Armee rückt offenbar weiter auf das größte Krankenhaus im Gazastreifen, die Al-Schifa-Klinik in Gaza-Stadt, vor. Darunter vermuten die Streitkräfte eine Kommandozentrale der Hamas. Nach Angaben von ARD-Korrespondentin Hanna Resch forderte das Militär dazu auf, das Krankenhaus zu evakuieren. Laut Hamas musste die Klinik den Betrieb wegen Treibstoffmangels inzwischen einstellen.
Hamas: Größtes Krankenhaus stellt Betrieb ein
Das größte Krankenhaus im Gazastreifen stellt nach Angaben der Gesundheitsbehörde, die von der Terrormiliz Hamas kontrolliert wird, den Betrieb ein. Der Al-Schifa-Klinik sei der Treibstoff ausgegangen, hieß es.
500.000 Menschen zu Pro-Palästina-Demo in London erwartet
Die Londoner Polizei rüstet sich für eine pro-palästinensische Demonstration mit etwa 500.000 Teilnehmern am Mittag. Es wäre einer der größten politischen Protestmärsche in der britischen Geschichte. Die Demonstranten wollten vom zentralen Hyde Park zur US-Botschaft ziehen und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen fordern. Knapp 2.000 Polizisten sind im Einsatz. Premierminister Rishi Sunak rief die Demonstranten auf, sich friedlich zu verhalten.
Israel meldet Übernahme von elf Hamas-Militärposten
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodeneinsätze im Gazastreifen die Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen. Wie die Armee weiter mitteilte, sind erneut Tunnel und mutmaßliche Terroristen angegriffen worden. Die Marine habe in der Nacht auf Samstag zudem Waffenlager der Hamas attackiert.
Extremistische Palästinenser hätten unterdessen erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert, teilte die Armee mit. In einem Grenzort sei Raketenalarm ausgelöst worden.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
BKA meldet mehr als 2.700 Straftaten mit Nahost-Bezug
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat nach Zeitungsangaben deutschlandweit seit dem Angriff der Hamas auf Israel mehr als 2.700 Straftaten mit Bezug zum Nahost-Konflikt erfasst. Dabei handele es sich vor allem um Fälle von Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Widerstandsdelikte, berichtete die "Welt am Sonntag" und berief sich auf BKA-Angaben. Die Zahl der Gewaltstraftaten bewege sich dabei "im mittleren dreistelligen Bereich". Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, forderte eine bundesweite Statistik zu Anklagen, Verurteilungen und Einstellungen von Gerichtsverfahren. Ein derartiger Überblick fehle bislang. "Das Bundesamt für Justiz sollte dafür sorgen, dass die Gerichte die entsprechenden Zahlen melden", sagte Klein der Zeitung.
Israel beginnt laut Klinikchef "Krieg gegen Krankenhäuser"
In der Nacht zum Samstag haben sich die Kämpfe nach palästinensischen Angaben in der Nähe der überfüllten Krankenhäuser im Gazastreifen intensiviert. "Israel beginnt jetzt einen Krieg gegen die Krankenhäuser in Gaza-Stadt", sagte Mohammad Abu Selmeyah, Direktor des Al-Shifa-Krankenhauses, dem größten Krankenhaus im Gazastreifen. Seinen Angaben zufolge soll es auch israelische Angriffe auf die Al-Buraq-Schule gegeben haben, in der viele Menschen Zuflucht gefunden hatten. Mindestens 25 Menschen seien dabei getötet wurden.
Laut dem israelischen Regierungssprecher Eylon Levy befindet sich das Hamas-Hauptquartier angeblich im Keller des Al-Shifa- Krankenhauses. Die Einrichtung könne deswegen ihren Schutzstatus verlieren und zu einem legitimen Ziel werden, sagte Levy. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Ashraf Al-Qidra, sagte, Israel habe die Gebäude des Krankenhauses bereits fünfmal bombardiert.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Appell Baerbocks an Golf-Staaten
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat an die arabischen Golfstaaten appelliert, gemeinsam mit dem Westen an einer Friedenslösung für Israel und die Palästinensergebiete zu arbeiten. "Alle Menschen haben ein Interesse an Frieden und daran, in Würde zu leben", sagte die Grünen-Politikerin in Abu Dhabi. Der Hamas-Terror habe das Sicherheitsgefühl einer ganzen Region erschüttert. "Unsere gemeinsame Botschaft aller Moderaten an die extremistischen Akteure in der Region ist ganz klar: Gießt kein weiteres Öl ins Feuer."
Islamisch-arabisches Gipfeltreffen in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien wird heute ein islamisch-arabisches Gipfeltreffen in Riad in Saudi-Arabien veranstalten. Wie das saudische Außenministerium am späten Freitag mitteilte, ist das gemeinsame Treffen eine Reaktion auf die Umstände im Gazastreifen zu sehen. Die Länder hätten die Notwendigkeit gesehen, ihre Anstrengungen bündeln und eine gemeinsame Position vertreten zu wollen, erklärte das Ministerium.
Saudi-Arabien sollte am Samstag eigentlich Gastgeber zweier unterschiedlicher Treffen sein. Einerseits war der Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und andererseits der Gipfel der Arabischen Liga geplant. Die beiden Veranstaltungen seien nun zusammengeführt worden und fänden als ein großes Gipfeltreffen der arabischen Länder statt, erklärte das Ministerium weiter.
Macron fordert Waffenruhe im Gazastreifen
Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung während des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas hat der französische Präsident Emmanuel Macron eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. "Es werden Zivilisten, Babys, Frauen und alte Menschen bombardiert und getötet. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, Zivilisten anzugreifen. Wir fordern Israel dazu auf, damit aufzuhören", sagte Macron in einem am Samstag veröffentlichten Interview des britischen Fernsehsenders BBC. "Ich möchte alle an das Völkerrecht erinnern, ich fordere eine Waffenruhe."
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wies die Vorwürfe Macrons umgehend zurück. "Die Verantwortung für das Leid der Zivilisten liegt bei der Hamas, nicht bei Israel. Während Israel alles in seiner Macht Stehende tut, um Zivilisten zu verschonen, und sie dazu aufruft, die Kampfgebiete zu verlassen, missbraucht die Hamas sie als menschliche Schutzschilde und tut alles dafür, um zu verhindern, dass sie in sicherere Gegenden gehen", schrieb Netanyahu auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter. Die Verbrechen, die die Hamas heute in Gaza verübe, werde sie morgen in Paris, New York und der ganzen Welt verüben. Die Staatschefs sollten die Hamas verurteilen, nicht Israel.
Im Gazastreifen wird laut WHO alle zehn Minuten ein Kind getötet
Dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zufolge wird im Gazastreifen im Durchschnitt alle zehn Minuten ein Kind getötet. 20 von 36 Krankenhäuser und zwei Drittel der Zentren für die medizinische Grundversorgung funktionierten nicht und die, die in Betrieb seien, gingen weit über ihre Kapazitäten hinaus, erklärte der WHO-Direktor vor dem 15-köpfigen UN-Sicherheitsrat und in einem Beitrag auf X, vormals Twitter.
"Die Krankenhausflure sind überfüllt mit Verletzten, Kranken und Sterbenden. Überfüllte Leichenhallen. Operationen ohne Anästhesie. Zehntausende von Vertriebenen, die in Krankenhäusern Schutz suchen", so Ghebreyesus. Seit dem 7. Oktober habe die WHO mehr als 250 Angriffe auf die Gesundheitsversorgung im Gazastreifen und im Westjordanland verifiziert, während es in Israel 25 Angriffe auf die Gesundheitsversorgung gegeben habe.
Der Liveblog von Freitag zum Nachlesen
Die israelische Regierung hat die Zahl der beim Hamas-Überfall am 7. Oktober getöteten Menschen nach unten korrigiert. Eigenen Angaben zufolge hat Israel einen zweiten Fluchtkorridor für Palästinenser geöffnet.