Twitter-Übernahme durch Musk Sieben Tage der Zerstörung
Schlimmer hätte die erste Woche nach der Übernahme für Twitter kaum laufen können. Und doch - es könnte noch wesentlich schlimmer kommen. Das zu verhindern, liege letztlich auch bei den Nutzern selbst.
Wenn die Welt wirklich in einer Woche geschaffen wurde, könnte vermutlich nur Elon Musk sie in einer Woche auch wieder zerlegen. Wie er das anstellen würde, hat er bei Twitter gezeigt - vor allem mit Rücksichtslosigkeit.
Er hat Personal entlassen, Werbekunden verloren, Vertrauen verspielt. Ex-Mitarbeitende wollen ihn verklagen, die übrigen sind offenbar eingeschüchtert. Die Einnahmen seien, das hat Musk selbst gewittert, massiv runtergegangen. Alles in einer Woche.
Zu viel Macht für Musk
Drei Dinge bereiten besonders große Sorgen: Verifizierte Accounts - das sind die mit den blauen Haken - kann sich offenbar künftig jeder kaufen. Wenn das wirklich so kommt, könnte es noch schwerer werden zu unterscheiden, was eine glaubwürdige Information ist und was nicht.
Und was ist eigentlich, wenn zum Beispiel China sagt: Klar, wir verkaufen weiter ihre Teslas - aber nur, wenn wir Daten von china-kritischen Twitter-Nutzern bekommen. Musk hat im Moment einfach zu viel Macht.
Musk hat auch angekündigt, dass Twitter zum "Marktplatz der Debatte" werden soll. Aber auf seinem Platz soll offenbar auch Rassistisches oder Verschwörerisches Platz haben. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn das konsequent bekämpft wird.
Gegenwind von mehreren Seiten möglich
Aber ein bisschen Hoffnung gibt es noch. Staaten und Behörden müssen dafür aber ihre Regeln konsequent durchziehen, gegebenenfalls anpassen, sodass die auch auf Twitter angewendet werden können. Wenn massenhaft Werbekunden komplett abspringen, macht das auch Druck.
Und auch Userinnen und User haben Einfluss, wir können uns abmelden oder wechseln. Denn das Wertvollste an Twitter sind die Inhalte.
Anmerkung: In einer früheren Version wurde der Begriff "rassistische oder verschwörerische Ratten" verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.