Deutscher Wetterdienst Schwere Unwetter drohen beim deutschen EM-Spiel
Zum EM-Achtelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird in Teilen Deutschlands vor heftigen Unwettern gewarnt. Die Fanzone in Frankfurt wurde bereits geschlossen, auch während des Spiels in Dortmund könnte es gewittern.
Teilen Deutschlands drohen am Samstag erneut Unwetter. Betroffen sein könnten Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen. Darauf wies der Deutsche Wetterdienst (DWD) hin. Die Meteorologen gaben sogenannte Vorabinformationen heraus. Unwetter können demnach von Samstagabend bis in die Nacht zum Sonntag hinein auftreten.
Die Wetterlage könnte auch Auswirkungen auf Fußballfans haben: Am Abend (21 Uhr) trifft die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale auf Dänemark. Besonders im Südwesten kann es Gewitter mit regional heftigem Starkregen, schweren Sturm- bis Orkanböen sowie größerem Hagel geben. Zum Public Viewing zu gehen, sei nicht empfehlenswert, sagte Tobias Reinartz, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach. "Das kann sehr gefährlich werden, wenn man sich da im Freien aufhält."
Frankfurt schließt Fanzone für EM-Spiel
Die Stadt Frankfurt am Main zog bereits am Mittag Konsequenzen und erklärte, dass die Fanzone den gesamten Tag geschlossen bleibe. Die Tourismus+Congress GmbH als Veranstalterin sowie die Sicherheitsbehörden hätten die Situation mit dem Deutschen Wetterdienst in den vergangenen Stunden intensiv beurteilt. "Sie kommen zu dem Schluss, dass die Fanzone Frankfurt bei diesen Vorhersagen nicht sicher betrieben werden kann", hieß es.
Auch in Dortmund, wo das Achtelfinale ausgetragen wird, bestehe die Gefahr, dass gerade gegen Ende des Spiels ein kräftiges Gewitter aufziehe. "Eine Verlängerung wäre (wohl nicht nur) aus meteorologischer Sicht nicht zu empfehlen", erklärte Reinartz. Laut der Dortmunder Polizei findet das Spiel Stand jetzt statt und auch die Fanzones werden geöffnet. "Die Entscheidungen sind aber abhängig von der weiteren meteorologischen Beobachtung", sagte ein Polizeisprecher.
Auch die Fanzone in Stuttgart plant zunächst mit einer regulären Öffnung. "Wir sind mit dem Deutschen Wetterdienst in ständigem Austausch und hoffen, dass wir von Unwettern verschont bleiben", sagte der Sprecher der Veranstaltungsgesellschaft in Stuttgart, Jörg Klopfer.
"Das Gefahren- und Schadenspotenzial deutlich erhöht"
Den Angaben zufolge könnte der Abend in einem breiten Streifen vom Südwesten bis in die Mitte überaus ungemütlich werden. Schwere Gewitter seien möglich mit teils extrem heftigem Starkregen mit bis zu 80 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden und großer Hagel.
"Das Gefahren- und Schadenspotenzial ist deutlich erhöht", hieß es. "Im Laufe der Nacht verlagert sich der Komplex nordostwärts, die Gefahr von Orkanböen und Großhagel nimmt dabei langsam ab."
Mehrere Bundesländer zuletzt betroffen
Erst am Donnerstag hatten Unwetter in großen Teilen Deutschlands zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren sowie zu Verkehrsbehinderungen geführt. Davon betroffen waren mehrere Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Laut der Monatsbilanz des DWD fielen im Durchschnitt im Juni rund 91 Liter pro Quadratmeter. Die höchsten monatlichen Niederschlagsmengen gab es den Meteorologen zufolge am Alpenrand: Mehr als 250 Liter kamen dort im Juni bislang herunter. Im nördlichen Brandburg sei es mit unter 20 Litern pro Quadratmeter deutlich trockener geblieben.