Das Schweriner Schloss

UNESCO Residenzensemble Schwerin als Welterbe ausgezeichnet

Stand: 27.07.2024 13:54 Uhr

Das Schweriner Schloss hat den begehrten Status UNESCO-Welterbe erhalten. Damit steht es in einer Reihe mit dem Taj Mahal, der Chinesischen Mauer und den Pyramiden von Gizeh.

Die UNESCO hat das Residenzensemble Schwerin als neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) gab die Entscheidung auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi bekannt.

Das Schweriner Schloss sowie weitere Teile der historischen Innenstadt bilden das Residenzensemble. Es überstand den Zweiten Weltkrieg ohne Bombenschäden und reicht bis zum Hauptbahnhof mit seinem einst der Herrscherfamilie vorbehaltenen Fürstenzimmer. 

Schauplatz für Filme und Sitz des Landtags

Das im Kern viel ältere Schloss erhielt erst Mitte des 19. Jahrhunderts sein heutiges romantisches Aussehen, das es zum Besuchermagneten und auch schon zur Kulisse internationaler Filmproduktionen machte. So war es Schauplatz in "Kingsman: The Golden Circle". Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss als Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen genutzt, heute beherbergt es ein Museum und ist Sitz des Landtags samt Verwaltung. Der Dom und die Schelfkirche dienten als Grablege der Herzöge. 

Die Idee, Schwerin auf die Welterbeliste zu bringen, ist schon mehr als 20 Jahre alt. In der Bundesrepublik gibt es mehr als 50 Welterbe-Stätten.

Auch Herrnhut in Sachsen ist Welterbe

Am gestrigen Freitag hatte das Gremium in Neu-Delhi bereits über einen Antrag mit deutscher Beteiligung entschieden: Die sächsische Kleinstadt Herrnhut hat den Titel als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine ebenfalls erhalten. Herrnhut ist der Ursprung für die Evangelische Brüdergemeine. Das fehlende "d" ist der Sprache dieser Zeit geschuldet, als man noch von Gemeine sprach. 

Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760) stellte den Glaubensflüchtlingen das Land für die Ansiedlung in der Oberlausitz zur Verfügung. Am 17. Juni 1722 fällte der Zimmermann Christian David den ersten Baum, um den neuen Ort unter des "Herrn Hut" zu bauen. Als sich die Brüder-Unität weltweit ausbreitete, trugen Missionare aus der Oberlausitz einen Bauplan für neue Siedlungen in andere Länder. Mit Christiansfeld in Dänemark wurde eine davon schon 2015 UNESCO-Welterbe.

Herrnhut selbst kam über einen transnationalen Erweiterungsantrag auf die Liste, zusammen mit Bethlehem in Pennsylvania (USA) und Gracehill in Nordirland. Die Entscheidung stieß in Sachsen auf große Freude.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 27. Juli 2024 um 14:00 Uhr.