"Startchancen"-Programm beschlossen Milliardenhilfe für sozial benachteiligte Schüler
20 Milliarden Euro bis 2035 - mit so viel Geld will die Ampel-Regierung Schulen in schwierigen sozialen Lagen fördern. Das Augenmerk liegt dabei auf der Verbesserung der sogenannten Basisfähigkeiten: Lesen, Schreiben und Rechnen.
Schulen in sozialen Brennpunkten sollen künftig besser finanziert werden. Bund und Länder einigten sich auf der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin auf ein entsprechendes milliardenschweres Förderprogramm. Nun sollen in den kommenden zehn Jahren insgesamt 20 Milliarden Euro fließen. Profitieren sollten rund 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler.
Das sogenannte Startchancen-Programm sei "das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland", erklärte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Die KMK teilte mit, mit dem Programm wollen Bund und Länder dem "deutlichen Rückgang in der Kompetenzentwicklung bei vielen Schülerinnen und Schülern" begegnen.
Bildungschancen angleichen
Ziel sei es auch, "den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen". Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg sei in Deutschland nach wie vor sehr stark, so KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot. "Dies dürfen wir nicht hinnehmen", so die SPD-Politikerin und saarländische Bildungsministerin.
Der Bund gibt für das Programm pro Jahr eine Milliarde Euro, die zweite Milliarde kommt von den Ländern. Beide Seiten hatten monatelang um die Finanzierung gerungen. Zunächst ist vorgesehen, an den Schulen in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung zu investieren.
Lesen, Schreiben, Rechnen im Fokus
Der inhaltliche Fokus liegt auf einer besseren Förderung der sogenannten Basiskompetenzen - also Lesen, Schreiben und Rechnen. Mehrere Bildungsstudien hatten zuletzt eine Abnahme dieser Fähigkeiten gezeigt. Viele Kinder scheitern daran bereits in der Grundschule, bleiben dann zurück und schaffen später so keinen Abschluss. Erst im Dezember hatten Ergebnisse einer neuen PISA-Studie gezeigt, dass deutsche Schülerinnen und Schüler im Jahr 2022 so schlecht abschnitten wie nie zuvor.
"Wir brauchen eine bildungspolitische Trendwende, und sie muss bei den Grundkompetenzen beginnen", erklärte Ministerin Stark-Watzinger. "Noch nie war der Handlungsdruck so groß wie jetzt", so die FDP-Politikerin. Mit dem nun aufgelegten Programm setzt die Ampel-Regierung ein Vorhaben aus ihrem Koalitionsvertrag um.