Wanderwitz tritt nicht zur Wahl an "Die Angriffe sind immer heftiger geworden"
Seit 2002 ist der CDU-Politiker Wanderwitz Abgeordneter des Bundestags. Bei der vorgezogenen Neuwahl will er nicht mehr antreten. Der AfD-Kritiker begründet dies mit zunehmenden Anfeindungen und dem Schutz seiner Familie.
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz tritt bei der Neuwahl des Bundestages im Februar nicht mehr an. Der CDU-Politiker begründete dies im Gespräch mit der Freien Presse mit zunehmenden Anfeindungen gegen sich.
"Ich muss meine Familie und mich körperlich und seelisch schützen", sagte der 49-Jährige. "Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden. Wir haben es als Zivilgesellschaft nicht geschafft, den Abgeordneten den Rücken zu stärken", beklagte er. Hass und Bedrohungen gehörten zum politischen Klima, seit die AfD in die Parlamente eingezogen sei.
Anfang 2022 war auf das Büro des Bundestagsabgeordneten ein Anschlag mit Pyrotechnik verübt worden.
Laute Stimme gegen die AfD
Wanderwitz gehörte zu den Initiatoren, die ein AfD-Verbotsverfahren befürworten. Mehr als 100 Unterschriften aus verschiedenen Fraktionen sammelte die Gruppe und reichte sie vergangene Woche beim Bundestagspräsidium ein.
Bei der Bundestagswahl 2021 hatte Wanderwitz seinen Wahlkreis Chemnitzer Umland - Erzgebirgskreis II an den AfD-Kandidaten Mike Moncsek verloren, zog aber über die Landesliste in den Bundestag ein. Der CDU-Politiker gehört dem Parlament seit 2002 an. In der vergangenen Legislaturperiode war er zeitweilig Ostbeauftragter der Bundesregierung.
"Ich werde kommendes Jahr 50. Das ist ein guter Zeitpunkt, an dem ich selbstbestimmt noch einmal etwas Neues anfangen kann. Darauf freue ich mich", sagte der Rechtsanwalt der Zeitung. Details zu seiner beruflichen Zukunft wollte er nicht nennen.