CDU-Politiker aus Sachsen Empörung über Attacke auf Wanderwitz' Büro
Nach einer Attacke auf das Wahlkreisbüro des ehemaligen Ostbeauftragten Wanderwitz zeigen sich auch Politiker anderer Parteien empört. Der Anschlag sei ein Beleg für Radikalisierung, so sein Amtsnachfolger Schneider.
Eine mutmaßliche Pyrotechnik-Attacke auf das Wahlkreisbüro des sächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz hat eine Welle der Solidarität mit dem ehemaligen Ostbeauftragten der Bundesregierung ausgelöst. Sein Amtsnachfolger Carsten Schneider schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, der Anschlag sei "ein weiterer Beleg für die Radikalisierung und Enthemmung von Teilen der Bevölkerung".
Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner twitterte: "Volle Solidarität mit dem Kollegen Marco Wanderwitz. Gewalt hat in der demokratischen Auseinandersetzung keinen Platz." Auch Linkenfraktionschef Dietmar Bartsch drückte auf Twitter seine Solidarität aus.
Polizei sucht nach Zeugen
Nach den Worten einer Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz sucht die Polizei nach Zeugen des Vorfalls. Dieser war am Neujahrstag bekanntgeworden. Demnach wurden vermutlich mit Pyrotechnik der Rahmen und eine Fensterscheibe des Wahlkreisbüros in Zwönitz im sächsischen Erzgebirgskreis beschädigt. Der Sachschaden beträgt laut Polizei rund 2500 Euro. In das Büro drangen die mutmaßlichen Täter nicht ein.
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schrieb auf Twitter: "Es gibt keine Rechtfertigung dafür. Dieser Anschlag ist keine Form von Protest, sondern einfach nur kriminell." Wanderwitz war von 2020 bis zum jüngsten Regierungswechsel Ostbeauftragter der Bundesregierung.
Lauterbachs Wahlkreisbüro angegriffen
Auch das Kölner Wahlkreisbüro von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wurde in der Silvesternacht beschädigt. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Sprecher der Polizei. Lauterbach sagte der Nachrichtenagentur dpa, wegen vorangegangener Sachbeschädigungen mit Parolen und entsprechender Drohmails gehe er davon aus, dass die erneute Attacke auf sein Büro aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Corona-Leugner heraus verübt wurde.
"Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun", sagte der Minister. "Sie repräsentieren eine ganz kleine Splittergruppe, die selbstgerecht glaubt, hier einen anderen Weg gehen zu müssen und die sich dabei verrannt hat. Das ist einfach nur traurig."
Bereits am 10. Dezember war das Büro mit Beschimpfungen beschmiert worden.