Söder zu Kanzlerkandidatur "Ich würde mich nicht drücken"
Eigentlich wollten sich CDU und CSU im Spätsommer gemeinsam auf einen Kanzlerkandidaten einigen. Doch nun hat sich CSU-Chef Söder bereits jetzt ins Spiel gebracht. Droht wieder eine Auseinandersetzung wie 2021?
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat sich zur Kanzlerkandidatur für die Union bereit erklärt. "Für mich ist Ministerpräsident das schönste Amt, aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen", sagte Söder beim Volksfest Gillamoos im bayerischen Abensberg.
Der bayerische Ministerpräsident schränkte die Aussage allerdings wieder ein. Ein CSU-Politiker habe nur eine Chance auf eine Kanzlerkandidatur, wenn die CDU ihn darum bitte. Er werde sich auf jeden Fall mit CDU-Chef Friedrich Merz einigen. "Wir sind eine Achse", betonte Söder.
Merz: "Kein Neuigkeitswert"
Schon vor Monaten hat die Union festgelegt, dass sie im Spätsommer ihren Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2025 bestimmen will. Merz reagierte dennoch gelassen. Söders Aussage habe "keinen Neuigkeitswert". Es bleibe dabei, dass CDU und CSU die Entscheidung über den gemeinsamen Kanzlerkandidaten im Spätsommer treffen würden. Der habe gerade erst begonnen.
Söder war 2021 in einem erbitterten unionsinternen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet unterlegen. Laschet verlor die Bundestagswahl gegen den jetzigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). In Teilen der CDU wird der CSU-Chef für die Wahlniederlage der Union 2021 mitverantwortlich gemacht, weil er sich nicht voll hinter den damaligen Kanzlerkandidaten Laschet gestellt hatte.
Anders als 2021?
Eine solche Auseinandersetzung werde sich nicht wiederholen, sagte Söder jetzt. "Es wird definitiv anders laufen als 2021." Damals sei es "schlicht und einfach der falsche Kandidat" geworden.
Söder betonte vor den CSU-Anhängern auf dem Volksfest, er und Merz seien ein Team. "Es geht nicht darum, wer es macht, es geht darum, was am Ende rauskommt." CDU und CSU seien sich "einig wie nie".