Bis zu 38 Grad in Deutschland Rekordwerte und Gewitterwarnungen
Für fast ganz Deutschland sind Wetterwarnungen herausgegeben worden: Vor Hitze wird im Süden und Osten gewarnt, im Südwesten ist mit schweren Gewittern zu rechnen - und im Westen und Nordwesten kann es ganz schön windig werden.
Hitze, Sturmböen und schwere Gewitter - am gesamten Wochenende ist in Deutschland mit extremem Wetter zu rechnen. Für die meisten Regionen hat der Deutsche Wetterdienst Warnungen herausgegeben.
Dem Süden und Osten Deutschlands stehen Temperaturen von bis zu 38 Grad bevor. Bereits bis zur Mittagszeit stiegen sie vielerorts auf mehr als 30 Grad Celsius. In Berlin kletterte das Thermometer auf rund 35 Grad. In Magdeburg wurden 32,9 Grad gemessen, in Cottbus 32,1 Grad und in Bamberg 32,2 Grad.
Hitzewarnung für viele Regionen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab eine Hitzewarnung für die entsprechenden Landesteile heraus. Unter anderem in Berlin sei "tagsüber eine starke Wärmebelastung" zu erwarten. Im dicht bebauten Stadtgebiet sei "aufgrund verringerter nächtlicher Abkühlung mit einer zusätzlichen Belastung zu rechnen".
"Grundsätzlich kann man sagen, dass von Brandenburg über Sachsen, Thüringen und Bayern vielfach die 35-Grad-Marke übersprungen wird", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdiensts (DWD). An einzelnen Orten könne es bis zu 38 Grad heiß werden, am wahrscheinlichsten im nördlichen Bayern um Mittelfranken. Für den Südosten beschrieb der Meteorologe es so: "Von der Absoluttemperatur wird es sehr hoch, aber die Luft ist noch relativ trocken."
Starkregen und Sturmböen
In der Nordwesthälfte ist es hingegen mit 20 bis 30 Grad deutlich kühler. Gleichzeitig sind laut DWD im Süden und Südwesten schwere Gewitter mit Unwettergefahr zu erwarten. Meteorologe Lars Kirchhübel vom DWD sprach von einer möglichen "explosiven Wettermischung". Von Westen ziehen demnach Schauer und Gewitter nach Deutschland, vor allem im Südwesten bis in die östliche Mitte Deutschlands seien Gewitter auch mit heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel möglich.
Richtung Abend erreichen die Gewitter dann Teile Ostdeutschlands. Im Süden könnte sich laut DWD ein Gewittercluster bilden, "welches nachfolgend mit schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen sowie heftigem Starkregen über Baden-Württemberg und Bayern hinwegrollen soll". Im Südwesten müsse auch mit Hagelkörnern von drei Zentimetern Größe gerechnet werden. "Vor allem für den Süden des Landes stehen also wieder unruhige Stunden an", teilte Kirchhübel mit. In den kommenden Tagen beruhige sich das Wetter dann vielerorts wieder.
Warnung vor Gesundheitsproblemen für Ältere
Angesichts der Gesundheitsgefahren durch Hitze gerade für ältere Menschen hat Kassenärztechef Andreas Gassen für eine Kühlung von Altenheimen in besonders heißen Phasen geworben. "Hilfreich wäre sicherlich die Klimatisierung von Altenheimen, denn dort leben nur besonders gefährdete Menschen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplanten Schutzräume für die Öffentlichkeit halte er hingegen für schwer umsetzbar. "Runtergekühlte Turnhallen wären ja nur sinnvoll, wenn man die von Hitze bedrohten Menschen einsammelt und dorthin bringt und versorgt."
EKD: Kirchen für Schutzsuchende öffnen
Ein anderer Vorschlag kommt von der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus. Sie rief Gemeinden dazu auf, ihre Kirchen als kühle Schutzräume vor Hitze zu öffnen. "Kirchen sind durch ihre bauliche Beschaffenheit und ohne den Einsatz von Kühltechnik häufig die kühlsten Orte in Stadt und Land", sagte Kurschus laut Mitteilung der EKD am Freitag. "In den bevorstehenden Sommertagen können diese Gebäude Menschen Schutz vor Hitze bieten."