Unfallstatistik Durchschnittlich acht Verkehrstote pro Tag
Die Zahl der Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen in Deutschland ist 2022 deutlich gestiegen. Sie lag aber weiter unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Auffällig ist die Zunahme der Unfälle mit Beteiligten unter Alkoholeinfluss.
Im vergangenen Jahr sind auf Deutschlands Straßen 2788 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach stieg die Zahl der Toten gegenüber 2021 um neun Prozent. Im Schnitt seien das acht Tote pro Tag, heißt es.
Die Zahl der verletzten Personen bei Verkehrsunfällen stieg 2022 um zwölf Prozent auf 361.134. Insgesamt blieben die Ergebnisse aber auf einem der tiefsten Stände seit 70 Jahren, so das Bundesamt - und weiterhin unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.
Anteil von getöteten Radfahrern hat sich verdoppelt
70 Prozent aller Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden gekommen sind, ereigneten sich innerorts, 27 Prozent auf Landstraßen und sechs Prozent auf Autobahnen, wie aus dem Bericht des Bundesamts hervorgeht.
Die meisten Personen kamen 2022 demnach in einem Pkw ums Leben. Mit 1192 Personen machten sie 43 Prozent aller Verkehrstoten aus. 492 Menschen verunglückten tödlich mit einem Kraftrad - wie einem Motorrad oder Roller (18 Prozent).
474 Fahrradfahrer (17 Prozent) kamen ums Leben und 368 Menschen, die zu Fuß (13 Prozent) am Straßenverkehr teilnahmen. Insassen eines Güterkraftfahrzeugs machten fünf Prozent aller Verkehrstoten aus (127 Menschen). Bei Unfällen auf E-Scootern starben zehn Menschen.
Die Gesamtzahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen in Deutschland ist - verglichen mit dem Jahr 2000 - um 63 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Bei den Fahrradfahrerinnen und -fahrern betrug der Rückgang 28 Prozent. Der Anteil von Radfahrern an den Verkehrstoten im selben Zeitraum hat sich fast verdoppelt: mit neun Prozent auf 17 Prozent.
Deutlicher Anstieg bei Unfällen unter Alkoholeinfluss
Die Anzahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss stieg im Jahr 2022 deutlich an. Während in den Jahren 2015 bis 2019 die Zahl zwischen 34.000 und 36.000 lag, sank sie während der Corona-Pandemie unter 33.000. Im vergangenen Jahr gab es dagegen 38.771 Unfälle, an denen mindestens ein Unfallbeteiligter alkoholisiert war. Das waren 19 Prozent mehr Alkoholunfälle als im Vorjahr.
Deutlicher war die Entwicklung bei Alkoholunfällen, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Zum Vergleich: Von 2015 bis 2019 erfasste die Polizei jährlich zwischen 13.000 und 14.000 Alkoholunfälle mit Personenschaden. Im vergangenen Jahr waren es 16.807 Unfälle, somit 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor.