Ostermärsche an Karfreitag Friedensbewegung mit Auftakt zufrieden
Die Friedensbewegung zieht nach ersten Ostermärschen an Gründonnerstag und Karfreitag eine positive Bilanz. Schwerpunkt der Demonstrationen ist jedoch erst heute.
Die diesjährigen Ostermärsche sind laut Initiatoren erfolgreich gestartet. Am Gründonnerstag und Karfreitag hätten Ostermärsche in Erfurt, Freiburg sowie in Biberach, Bruchköbel, Chemnitz, Gronau und Jagel stattgefunden, teilte das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn mit. In Erfurt nahmen laut Veranstalter mehrere Hundert Menschen teil,
Doch der Karsamstag werde mit rund 70 Veranstaltungen und dem Auftakt des Ostermarschs Rhein-Ruhr den Schwerpunkt der Aktivitäten zu Ostern bilden. Es seien Ostermärsche in Bonn, Bremen, Duisburg, Hannover, Leipzig, München, Stuttgart und weiteren Städten geplant, hieß es. Die Forderung nach Frieden für die Ukraine, Abrüstung und die Abschaffung der Atomwaffen seien zentrale Forderungen, sagte Kristian Golla aus dem Büro des Netzwerk Friedenskooperative laut Mitteilung. Am Karsamstag erwarte man eine rege Beteiligung.
NRW-Auftakt in Gronau
Mit einer Schweigeminute für die Opfer von Kriegen und einer Kundgebung begannen im münsterländischen Gronau die Ostermärsche der Friedensbewegung in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto "Energiewende & Frieden statt Urananreicherung & Krieg" gingen die 120 bis 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend zu Fuß zur nahegelegenen Urananreicherungsanlage und forderten deren Stilllegung.
Bei der Abschlusskundgebung am Nachmittag sprach neben Friedensaktivisten aus der Region auch ein Vertreter der niederländischen Friedensbewegung. Im Nachbarland gebe es Pläne für den Neubau von Atomkraftwerken, die auch von der hiesigen Friedensbewegung abgelehnt würden, sagte ein Sprecher der Veranstalter dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir demonstrieren gegen das internationale Wettrüsten, gegen Urananreicherung und Atomwaffen, gegen jegliche Nutzung der Atomenergie im In- und Ausland und gegen das Weiterlaufen der fossilen Klimakiller."
Esken: Keine einfache Friedensbotschaft
Linken-Chef Martin Schirdewan erwartet angesichts der Atomwaffen-Debatte insgesamt mehr Zulauf bei den diesjährigen Ostermärschen. "Wir werden in diesem Jahr an Ostern erleben, dass das Eintreten für Frieden und gegen Krieg und Aufrüstung wieder mehr Menschen bei den Ostermärschen mobilisiert", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". "Der fürchterliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine macht den Menschen Sorge."
SPD-Chefin Saskia Esken sieht die Ostermärsche angesichts des Kriegs in der Ukraine mit keiner einfachen Friedensbotschaft konfrontiert. "Die Ukraine hat ein Recht darauf, ihre Unabhängigkeit, ihre Freiheit und auch ihre Demokratie zu verteidigen", sagte die SPD-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen". "Es mag nicht ganz leicht sein, dies mit einer Friedensbotschaft zu verbinden, aber es geht ganz klar darum, den Frieden und die Ordnung in Europa wiederherzustellen", betonte sie. "Und es ist unsere Aufgabe, dabei mitzuhelfen."