Hochwasser in Deutschland Dauerregen macht Helfern Sorgen
Bis Donnerstag soll es erneut viel Regen geben. Die Lage in den Hochwassergebieten bleibt deshalb angespannt, besonders in Niedersachsen. Bundesinnenministerin Faeser sagte bei einem Besuch weitere Hilfen zu.
Es bleibt nass: Die Hochwasserlage ist vor allem in Niedersachsen weiter angespannt. Für die Bewohner der Hochwassergebiete gibt es vorerst keine Entspannung. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagt für die kommenden Tage erneut teils viel Regen voraus. Nach der leichten Entspannung über den Jahreswechsel droht den Hochwassergebieten im Nordwesten Deutschlands ein neuerliches Anschwellen der Fluten.
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Dauerregen, der in der Nacht zu Dienstag beginnen und bis Donnerstag anhalten könnte. "Die Hochwasserlage wird sich durch die angekündigten Niederschläge wieder deutlich anspannen", so der Wetterdienst. Der Dauerregen sei südwestlich einer Linie von der Elbmündung bis zum sächsischen Vogtland zu erwarten. In einigen Mittelgebirgen könne am Dienstag "ergiebiger Dauerregen" fallen. Dadurch könne es ab Dienstag auch an einigen nordbayerischen Flüssen zu leichten Überflutungen kommen.
Faeser in Sandkrug vor Ort
An vielen Orten in Niedersachsen gibt es nach Daten des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bei den Pegelständen wenig Veränderung. Unter anderem für die Leine, die Aller und an Ober- und Mittelweser sei eine Warnung vor großem Hochwasser aktiv, meldete die Behörde am Morgen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser machte sich am Nachmittag ein Bild der Hochwasserlage in Niedersachsen. In Sandkrug bei Oldenburg informierte sich die SPD-Politikerin über die Situation und sprach mit Einsatzkräften. Für die betroffenen Gebiete sagte sie weitere Unterstützung zu. Am Sonntag hatte bereits Bundeskanzler Olaf Scholz betroffene Gebiete besucht.
Lage in Sachsen-Anhalt stabil
In Sachsen-Anhalt bleibt die Hochwasserlage stabil, wenn auch teilweise auf einem hohen Niveau. Nach Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz (LHW) bewegte sich der Hochwasserscheitel auf der Elbe weiter in Richtung Tangermünde, wo die zweite von vier Alarmstufen erreicht wurde. Am Pegel Barby und weiter elbaufwärts bei Wittenberg sanken die Wasserstände an Neujahr bereits wieder.
Angespannt bleibt die Lage jedoch weiter im Süden Sachsen-Anhalts an der Grenze zu Thüringen an der Helme. Wegen des Hochwassers an dem Fluss ist die Bahnstrecke dort zwischen Sangerhausen in Sachsen-Anhalt und Artern in Thüringen gesperrt worden. Grund für die Sperrung sei der Einsatz eines Baggers am Bahndamm bei Oberröblingen, um dort den Deich zu sichern, teilte der Landkreis Mansfeld-Südharz mit.
Die Helfer in Sachsen-Anhalt haben immer wieder mit Schaulustigen zu tun. So wurden etwa in Lostau (Jerichower Land) mehrere Menschen in einem nicht seetauglichen Kinderschlauchboot im Hochwassergebiet der Elbe angetroffen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Auch im Süden Sachsen-Anhalts warnten die Polizeibehörden davor, die Deichanlagen zu betreten.