Flugunfalluntersuchung Beinahe-Absturz am Frankfurter Flughafen
Bei einem schweren Gewitter im Juni ist es laut Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung fast zu einem Flugzeugabsturz gekommen. Erst wenige Hundert Meter über dem Boden gelang es den Piloten, einen Aufprall zu verhindern.
Der Frankfurter Flughafen ist bei dem schweren Gewitter am 20. Juni dieses Jahres nur knapp einer Katastrophe entgangen. Die Piloten einer Frachtmaschine hatten beim Durchstarten kurzzeitig die Kontrolle über ihre Boeing 767 verloren, wie aus einem nun veröffentlichten Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hervorgeht. Erst in einer Höhe von 1913 Fuß (583 Metern) war es ihnen nach gut zehn Sekunden gelungen, den steilen Sinkflug zu beenden und mit dem Jet wieder an Höhe zu gewinnen.
Zuerst hatte das Portal "aero.de" berichtet. Laut Bericht hatte die aus drei Piloten bestehende Besatzung der südamerikanischen Gesellschaft Latam beim Landeanflug gegen 19.52 Uhr die Sichtreferenz zur Landepiste verloren und den Anflug abgebrochen. Kurz danach gab es im Cockpit eine Warnung vor gefährlichen Scherwinden, so dass der Pilot mit maximalem Schub in den Steigflug gegangen sei. Bei diesem Manöver über dem Gelände des größten deutschen Flughafens kam es offenbar zu dem Kontrollverlust und die sehr langsame Maschine sackte abrupt ab.
"Schwere Störung"
Nach dem geglückten Abfangmanöver landete die Maschine 35 Minuten später sicher in Frankfurt. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung untersucht den Vorfall als "schwere Störung", auch wenn niemand zu Schaden gekommen ist. Andere Flüge wurden umgeleitet.
Es gehe darum, möglichst viele Informationen zur Besatzung, zu der Maschine sowie zu den äußeren Einflüssen zu sammeln, sagte ein Sprecher der Behörde. Dazu werden Daten des Flugzeugs, der Flugsicherung sowie des Wetterdienstes ausgewertet. Die Piloten wie auch die Fluglotsen würden angehört. Erst im Abschlussbericht werde es eine genaue Analyse der Gründe geben. Dieser Bericht sei erst im kommenden Jahr zu erwarten.