Erhebung des Umweltbundesamts Extremwetter betrifft fast 80 Prozent der Kommunen
Ob Hochwasser, Dürre oder extreme Hitze - ein Großteil der deutschen Kommunen hat seit 2014 extreme Wetterereignisse erlebt. Doch ein Konzept für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels haben nur wenige.
Ein Großteil der Kommunen in Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren Auswirkungen von Extremwetter-Ereignissen zu spüren bekommen. Doch nur wenige haben einen Plan erarbeitet, um sich den Folgen des Klimawandels anzupassen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von Landkreisen, Städten, Gemeinden und Gemeindeverbänden im Auftrag des Umweltbundesamtes hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Demnach gaben 77 Prozent der Kommunen an, von den Folgen extremer Wetterereignisse oder von anderen negativen Folgen des Klimawandels betroffen gewesen zu sein. 16 Prozent verneinten dies, sieben Prozent machten keine Angaben oder erklärten, es nicht zu wissen. Zu solchen Ereignissen gehören etwa Starkregen, lang anhaltende Hitzeperioden und Dürren.
Etwa zwölf Prozent haben ein Konzept erarbeitet
Obwohl viele der Kommunen den Ergebnissen zufolge den Klimawandel als bedrohlich wahrnehmen - 87 Prozent -, haben die wenigsten ein Konzept erarbeitet, um mit den Folgen umzugehen.
Laut dem RND haben nur etwas mehr als zwölf Prozent ein solches Konzept zur Klimaanpassung verfasst. 23 Prozent der befragten Kommunen erstellen allerdings aktuell ein solches Papier. 31 Prozent erklärten, das Thema Klimaanpassung in anderen Fachstrategien zu bearbeiten. Somit ist eine Mehrheit der befragten Kommunen bereits aktiv.
Kommunen kritisieren Geld- und Personalmangel
Am 1. Juli ist das Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Es verpflichtet Bund, Länder und Kommunen dazu, entsprechende Strategien auszuarbeiten. Eine der Herausforderungen bei der Anpassung an die Folgen des Extremwetters ist laut der Umfrage die Verwaltungsstruktur. Oft fehle es an finanziellen Mitteln (73 Prozent) und an personellen Ressourcen (80 Prozent). 1.062 Kommunen aus allen Bundesländern hatten sich laut RND an der Erhebung beteiligt.
Insgesamt wurden 4.691 Landkreise, Städte, Gemeinden und Gemeindeverbände zur Teilnahme an der Befragung eingeladen. 1.062 Kommunen aus allen Bundesländern haben sich an der Erhebung beteiligt.