Corona-Lockerungen Einreise aus elf Nicht-EU-Staaten erlaubt
Bürger aus elf Nicht-EU-Staaten können ab morgen wieder ohne Einschränkungen nach Deutschland einreisen. Für weitere Länder gelten Lockerungen unter Vorbehalt. Nicht auf der Liste: die Türkei und die USA.
Deutschland gewährt Menschen aus elf Staaten außerhalb der Europäischen Union wieder die unbeschränkte Einreise. Laut Kabinettsbeschluss gilt dies für Reisende aus Australien, Georgien, Kanada, Montenegro, Neuseeland, Thailand, Tunesien und Uruguay. Für die USA sollen die Einreisebeschränkungen zunächst weiter gelten.
Für Japan, Südkorea und China gelten die Lockerungen unter Vorbehalt, wenn diese Länder auch Deutschen wieder die Einreise erlauben. Die Erleichterungen treten bereits am Donnerstag in Kraft, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Damit orientiert sich die Bundesregierung weitgehend an einem Beschluss der EU-Staaten. Demnach solle Menschen aus 14 Ländern wieder einreisen dürfen. Die Liste soll alle zwei Wochen überarbeitet werden.
Wichtiger Reisegrund zählt
Hinzu kommen erweiterte Einreisemöglichkeiten für Menschen aus allen Staaten außerhalb der EU, die einen wichtigen Reisegrund haben. Das können Deutsche oder Menschen mit Aufenthaltsrecht hierzulande sein, Saisonarbeiter in der Landwirtschaft, Seeleute oder Passagiere im Transitverkehr.
Entscheidend für die Lockerung der Einreisebeschränkungen ist künftig vor allem die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage. Zudem sollen unter anderem der Trend im gleichen Zeitraum sowie der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie eine Rolle spielen. Für Reisende aus Risikogebieten gilt weiterhin eine 14-tägige Quarantänepflicht, falls sie kein negatives Testergebnis für das Coronavirus vorweisen können.
Enttäuschung in der Türkei
Ankara hat die Aufrechterhaltung der Einreisebeschränkungen aus der Türkei in die EU kritisiert. Man sei "enttäuscht" darüber, dass die EU die Türkei nicht in die Liste der Länder aufgenommen habe, aus denen Menschen ab heute wieder einreisen dürften, teilte der Sprecher des Außenministerium in Ankara, Hami Aksoy, mit. Die Türkei erwarte, dass dieser "Irrtum" sobald wie möglich aufgehoben wird.
Österreich rät von Urlaubsreisen in Balkanstaaten ab
Angesichts steigender Coronazahlen in den Ländern des Westbalkans hat Österreich für alle sechs Staaten eine Reisewarnung ausgesprochen. Ab sofort gelte wieder die höchste Stufe der Reisewarnung, sagte Außenminister Alexander Schallenberg in Wien. Urlaubsreisen nach Serbien, in den Kosovo, nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Montenegro seien unbedingt zu unterlassen, sagte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) mit Blick auf die 530.000 Menschen in Österreich, die familiäre Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien haben.
In Österreich gebe es bereits Corona-Fälle, die auf Reisende vom Westbalkan zurückzuführen seien, sagte Schallenberg. Innenminister Karl Nehammer kündigte intensive Kontrollen im Grenzraum an. Die Einreise sei nur mit negativem Coronatest oder mit einer 14-tägigen Quarantäne möglich.