Empfang in Niedersachsen Bundeswehr aus Sudan-Einsatz zurückgekehrt
Mehr als 700 Menschen flog die Bundeswehr aus dem umkämpften Sudan aus - jetzt sind die Einsatzkräfte nach Deutschland zurückgekehrt. In Niedersachsen wurden sie von Außenministerin Baerbock und Verteidigungsminister Pistorius empfangen.
Zehn Tage waren sie am Rettungseinsatz aus dem umkämpften Sudan beteiligt, jetzt sind sie nach Deutschland zurückgekehrt: Knapp 400 Mitglieder der Bundeswehr sind im niedersächsischen Wunstorf von Außenministerin Annalena Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius empfangen worden.
Die Soldatinnen und Soldaten der "Hauptstreitkräfte" des Evakuierungsverbands kamen - an Bord von vier Transportflugzeugen vom Typ A400M - aus Jordanien, von wo aus die Bundeswehr den Einsatz zur Evakuierung von Ausländern aus dem Sudan organisiert hatte.
Pistorius: Verantwortung gerecht geworden
"Sie haben mehr als 700 Menschen das Leben gerettet", sagte Baerbock bei der Begrüßung. "Wir sind alle mehr als erleichtert, dass alle heil zurückgekommen sind." Sie dankte den Beteiligten dafür, "dass Sie mit ihrem mutigen und professionellen Einsatz Menschenleben gerettet haben".
Der Einsatz sei "in jeder Hinsicht ein voller Erfolg" gewesen, sagte Pistorius. "Sie alle haben zehn Tage lang Großartiges geleistet", sagte Pistorius an die Soldatinnen und Soldaten gewandt. "Sie standen bereit, als es darauf ankam. Die Bundeswehr ist ihrer Verantwortung gerecht geworden."
Baerbock zufolge ist nun nur noch "eine sehr, sehr geringe Zahl" an Deutschen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Für diese bestehe die Chance, noch von anderen Nationen ausgeflogen zu werden, sollten sie das Land verlassen wollen, sagte die Grünen-Politikerin. An der Würdigung des Einsatzes nahmen neben den beiden Ministern auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete teil.
Scholz: "Herausragende Leistung"
Bundeskanzler Olaf Scholz übermittelte seinen Dank schriftlich: Seit dem vergangenen Wochenende habe die Bundeswehr "in einem herausfordernden und gefährlichen Einsatz deutsche Staatsangehörige sowie Angehörige unserer Partnerländer auf dem Luftweg aus dem Sudan evakuiert", heißt es in einer Erklärung. "Allen Beteiligten möchte ich meine große Anerkennung für diese herausragende Leistung und den entschlossenen Einsatz für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes aussprechen", schrieb der SPD-Politiker. "Auch unsere internationalen Partner sind voll des Dankes und des Lobes für den Einsatz."
Die Bundeswehr hatte von Sonntag bis Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Bundespolizei mehr als 700 Menschen aus mehr als 40 Nationen aus dem Sudan ausgeflogen. Darunter waren mehr als 200 Deutsche. Der Sammelpunkt des Einsatzes war ein Militärflugplatz bei Khartum. Zeitweise waren für den Evakuierungseinsatz etwa 1000 Soldaten tätig, davon rund 150 im Sudan. In dem afrikanischen Land tobt ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Trotz einer Waffenruhe kommt es insbesondere in der Hauptstadt Khartum immer wieder zu Gefechten.