Frühjahrstreffen der Bischöfe Bätzing sieht Mehrheit für Reformkurs der Kirche
In Dresden wollten die katholischen Bischöfe Mehrheiten organisieren für das entscheidende Treffen zum Reformprozess Synodaler Weg. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bätzing, zeigt sich optimistisch. Doch es gibt weiter Widerstand.
Eine Woche bevor der Reformkurs in der katholischen Kirche formal beschlossen werden soll, hat sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, optimistisch gezeigt. Er sei "zuversichtlich, dass wir in der Synodalversammlung in der kommenden Woche weitere wichtige Beschlüsse fassen können", sagte Bätzing zum Abschluss der Frühjahrsversammlung der katholischen Bischöfe in Dresden.
Ein großes Thema des Treffens war das Organisieren von Mehrheiten, um kommende Woche in Frankfurt am Main den Synodalen Weg voranbringen zu können. "Die breite Mehrheit der Bischöfe steht hinter den Reformanliegen des Synodalen Weges und strebt nachhaltige Veränderungen an", sagte Bätzing. Allerdings schränkte er ein: "Wir rechnen auch damit, dass Texte nicht angenommen werden."
Widerstand aus Rom
Die Reformer unter den deutschen Bischöfen bekommen weiter Gegenwind. Zuletzt hatte der Vatikan in Rom die Erneuerungspläne scharf kritisiert und auch unter den deutschen Bischöfen gibt es einige Gegner des Vorhabens. Die Befürworter befürchten deshalb, dass eine Reihe der Bischöfe noch einknicken und in Frankfurt gegen die geplanten Reformen votieren könnte. Die Beschlüsse der Synodalversammlung müssen mit Zwei-Drittel-Mehrheit getroffen werden.
Bätzing sagte, die intensiven Gespräche in Dresden seien sehr nützlich gewesen, um Bedenken im Vorfeld auszuräumen und Texte auch für skeptische Bischöfe abstimmungsfähig zu machen. "Natürlich haben all diese Beratungen unter einer schwierigen Ausgangssituation gestanden", räumte er ein. "Die römischen Interventionen kommen ja nicht ohne Grund zum jetzigen Zeitpunkt. Man will hier auch Bewegung erzeugen."
Appell für die Segnung homosexueller Paare
Durch Probeabstimmungen der Bischöfe ist laut Bätzing klar, welche Themen besonders kontrovers sind. Dies sind der Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, zufolge: die Mitbestimmung für Laien, also Nicht-Priester, Frauen in sakramentalen Ämtern und die Segnung homosexueller Paare.
Die Diskussionen zu diesen Punkten seien "kein Spaziergang" gewesen, sagte Bätzing. Neben den Bischöfen, die noch mit sich ringen, gibt es auch eine Gruppe überzeugter Konservativer rund um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, die die Reformen grundsätzlich ablehnen. "Es gibt eine Gruppe in der Bischofskonferenz, deren Bedenken hinsichtlich des Synodalen Weges so groß sind, dass sie nicht mit nach vorne gehen hinsichtlich Veränderungen", sagte Bätzing.
Er warb noch einmal insbesondere für den Segen für homosexuelle Paare: "Das wäre ein Signal zu sagen: 'Die Kirche nimmt dich an, so wie du bist.'" Schließlich würden am Ende einer Messe sowieso alle Gottesdienstteilnehmer gesegnet. "Kein Mensch weiß, was sind das für Typen, die da in der Kirche sind!" Dann könne man einem gleichgeschlechtlichen Paar, das treu und verantwortungsvoll zusammenlebe, den Segen kaum vorenthalten.