Vorwahlkampf der Republikaner DeSantis steigt aus Rennen um US-Präsidentschaft aus
Seine Umfragewerte waren zuletzt schlecht - Donald Trump lag mit deutlichem Abstand vor ihm: Der Republikaner Ron DeSantis hat verkündet, seine Kandidatur um die US-Präsidentschaft zurückzuziehen. Nun unterstützt er seinen bisherigen Rivalen.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis steigt aus dem Rennen um eine Präsidentschaftskandidatur für die Republikaner in den USA aus. DeSantis erklärte in einem Video auf dem Kurznachrichtendienst X, er verzichte und unterstütze nun seinen bisherigen Rivalen Donald Trump.
"Ich kann unsere Unterstützer nicht um ihre Zeit und Spenden bitten, wenn es für uns keinen klaren Weg zum Sieg gibt", sagte DeSantis in seiner Videobotschaft. "Deshalb beende ich heute meine Kampagne." DeSantis veröffentlichte das Video mit einem Zitat, das fälschlicherweise Winston Churchill, dem ehemaligen Premierminister Großbritanniens, zugeordnet wird: "Success is not final, failure is not fatal: it is the courage to continue that counts." Auf Deutsch: "Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg ist nicht fatal; was zählt, ist der Mut weiterzumachen."
Zwei Tage vor der Vorwahl der Republikaner in New Hampshire stellte sich DeSantis nun hinter den ehemaligen Präsidenten. "Er hat meine Unterstützung, denn wir können nicht zur alten republikanischen Garde zurückkehren", sagte DeSantis. Dazu gehöre auch Nikki Haley. Am Wochenende intensivierte diese ihre verbalen Attacken auf Trump und stellte die geistige Verfassung des 77-Jährigen sowie seine Eignung für eine weitere Amtszeit als Präsident infrage.
Trump bei Vorwahlen in Iowa klar vor DeSantis
In Umfragen lag DeSantis zuletzt deutlich hinter Trump. Auch die Vorwahlen in Iowa entschied Trump deutlich für sich. Den Berechnungen des Senders CNN zufolge holte Trump dort mehr als 50 Prozent der Stimmen. DeSantis lag etwa 30 Prozentpunkte dahinter.
Trump zeigte sich indes "geehrt" über die Unterstützung des aus dem Präsidentschaftsrennen ausgestiegenen Gouverneurs. Es sei jetzt an der Zeit, "dass sich alle Republikaner hinter Präsident Trump versammeln", um bei der Präsidentschaftswahl im November Amtsinhaber Joe Biden zu besiegen und dessen "katastrophale Präsidentschaft" zu beenden, erklärte Trumps Wahlkampfteam.
Im Rennen ist weiterhin die ehemalige UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley. Sie lag in den Vorwahlen von Iowa fast gleichauf mit DeSantis, jedoch knapp hinter ihm an dritter Stelle.
Hoffnungsvoller Auftakt, dann Probleme
Zunächst stieg DeSantis mit guten Aussichten in den Präsidentschaftswahlkampf für 2024 ein, um gegen Trump anzutreten. Frühe Vorwahlumfragen deuteten darauf hin, dass der 45-Jährige in einer starken Position war, Trump zu schlagen. Er und seine Verbündeten sammelten ein Wahlkampfbudget von weit über 100 Millionen Dollar an, und er konnte auf eine beachtliche politische Bilanz zu Themen verweisen, die vielen Konservativen wichtig sind, darunter Abtreibung, Art des Schulunterrichts oder Geschlechterfragen.
Die Realität dann sah aber anders aus: Von der Ankündigung seiner Kandidatur im republikanischen Feld, die von technischen Pannen geplagt war, bis hin zu andauernden Problemen mit Mitarbeitern und seiner Wahlkampfstrategie - DeSantis hatte Mühe, in den Vorwahlen Fuß zu fassen. Zudem eilte DeSantis auch der Ruf voraus, im persönlichen Umgang mit Wählern hölzern zu sein. Sein Wahlkampf war außerdem von Auftritten in TV-Debatten geprägt, die Gegner als "roboterhaft" bezeichneten.
Wer Kandidat der Republikaner werden möchte, muss sich zuerst in parteiinternen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Derzeit deutet alles darauf hin, dass es bei der Präsidentenwahl im November zu einer Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden kommt.