Ex-Premier kehrt aus Exil zurück Sharif zurück in Pakistan
Nach vier Jahren im Exil ist der ehemalige pakistanische Regierungschef Sharif in sein Heimatland zurückgekehrt. Er strebt offenbar mit Blick auf die Wahlen im kommenden Jahr ein politisches Comeback an.
Der ehemalige dreifache Premierminister Nawaz Sharif ist aus seinem Exil nach Pakistan zurückgekehrt. Der Ex-Regierungschef flog mit einem Charterflugzeug von Dubai nach Islamabad, wo er am frühen Nachmittag landete. Nach seiner Ankunft in Pakistans Hauptstadt wollte Sharif nach Angaben seiner konservativen Partei Muslimliga-Nawaz (PML-N) weiter nach Lahore fliegen. Dort sollte es eine große Willkommensveranstaltung geben, zu der sich schon am Morgen Tausende Anhänger des Ex-Premiers versammelten.
"Wir sind total bereit für Wahlen", sagte er vor seinem Abflug aus Dubai. "Unser Land, das höchsten Wohlstand haben sollte, hat sich rückwärts bewegt", sagte Sharif und fragte: "Wie ist es dazu gekommen? Warum ist es dazu gekommen?"
Sharif dürfte nun den Wahlkampf seiner konservativen Pakistan Muslim League unterstützen, die bis zur Auflösung des Parlaments im August Premierminister Shehbaz Sharif stellte. Dieser wiederum ist Nawaz Sharifs Bruder.
Mehrere Jahre im Exil
2019 ging der Politiker nach England ins Exil, nachdem er 2018 aufgrund von Korruptionsvorwürfen zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden war. Um eine direkte Festnahme des 73-Jährigen zu vermeiden, ordnete das Hohe Gericht in Islamabad am Donnerstag an, den Mann bei seiner Ankunft nicht in Gewahrsam zu nehmen.
Sharif werde sich nun um eine Aufhebung seiner Verurteilung bemühen, um seine Partei bei den für Januar geplanten Parlamentswahlen anzuführen, sagte seine Tochter Maryam Nawaz.
Sharif wurde 1990 zum ersten Mal ins Amt des Premiers berufen, musste 1993 nach einer politischen Auseinandersetzung mit dem vom Militär unterstützten Präsidenten Ghulam Ishaq Khan aber vorzeitig zurücktreten. Auch seine darauffolgenden Amtszeiten vollendete er nicht.