Klimawandel Australien will Pazifik-Insulaner aufnehmen
Der Inselstaat Tuvalu droht im Pazifik zu versinken. Ein Abkommen mit Australien bietet den Bewohnern nun eine Art Klima-Asyl an. Unklar ist, wie viele Menschen der Nachbarstaat aufnimmt.
Klima-Asyl, unter dieser Überschrift berichten australische Medien über das Abkommen von Australiens Regierung mit dem Inselstaat Tuvalu: Alle Einwohner des pazifischen Landes dürfen in Australien arbeiten, studieren und leben. So verkündete es der australische Premierminister Anthony Albanese zusammen mit seinem Amtskollegen von Tuvalu, Kausea Natano. Auf diese Weise können die Bewohner der Bedrohung der steigenden Meeresspiegel entkommen, die ihre Lebensführung und ihre Existenz gefährden.
Anfänglich sollen 280 Menschen jährlich im Rahmen der sogenannten "guten pazifischen Nachbarschaft" nach Australien kommen; insgesamt hat Tuvalu mehr als 11.000 Einwohner auf neun Inseln, die nur knapp über dem Meeresspiegel liegen.
Laut einem Bericht der Zeitung "Sydney Morning Herald" will Australiens Premierminister Albanese ankündigen, dass sein Land letztendlich allen 11.200 Einwohnern von Tuvalu Klima-Asyl anbieten wird. Die Tageszeitung beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Inselstaaten finden Schritt angemessen
Besonders die kleinen Inselstaaten des Pazifiks leiden unter den Auswirkungen der Klimakrise, durch Sturmfluten, Erosion und steigende Meeresspiegel. Australien ist einer der größten Kohleexporteure der Welt und zählt zu den Verursachern. Daher empfinden viele Inselstaaten Australiens Schritt als notwendig und moralisch angemessen.
Vor den Folgen der Klimakrise flüchten laut UN-Kinderhilfswerk UNICEF täglich 20.000 Minderjährige. Bis 2050 könnten 140 Millionen Menschen durch das sich ändernde Klima auf der Flucht sein.