Sorge vor Konkurrenz Slowakische Lkw blockieren Ukraine-Grenzübergang
Nach polnischen Lkw-Fahrern blockieren nun auch slowakische Spediteure einen Grenzübergang zur Ukraine. Sie fordern von der EU, dass Transportgenehmigungen für ukrainische Lkw wieder eingeführt werden.
Slowakische Lkw-Fahrer blockieren den wichtigsten Grenzübergang des Landes zur Ukraine. Sie folgten damit dem Beispiel polnischer Fernfahrer, die bereits seit mehreren Wochen in ihrem Land Grenzübergänge zur Ukraine lahmlegen. Sie werfen ihren ukrainischen Konkurrenten vor, sie mit niedrigeren Frachtraten aus dem Speditionsgeschäft innerhalb der Europäischen Union zu verdrängen.
Die Blockade des Übergangs von Vysne Nemecke in der Slowakei in die ukrainische Stadt Uschhorod begann um 15 Uhr, wie die slowakische Nachrichtenagentur TASR unter Berufung auf mehrere Gewerkschaftsmitglieder meldete. Die Blockade werde auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten, hieß es.
Nur vier Lkw pro Stunde
Ausgenommen von der slowakischen Grenzblockade sind unter anderem Lieferungen mit schnell verderblichen Lebensmitteln, militärische und humanitäre Güter und Tiertransporte. Darüber hinaus sollen jede Stunde vier Lkw durchgelassen werden. Die Polizei kündigte an, dass sie versuchen werde, einen möglichst sicheren und flüssigen Betrieb zu gewährleisten. Vysne Nemecke ist der einzige Übergang zwischen der Slowakei und der Ukraine, den Lastwagen passieren können.
Die slowakische Fernfahrer-Gewerkschaft UNAS fordert von der EU die Wiedereinführung von Transportgenehmigungen für ukrainische Lkw-Fahrer bei der Einreise in die Europäische Union. Die EU hatte die Genehmigungen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 abgeschafft. Es wird erwartet, dass Delegationen aus Polen, der Slowakei und Ungarn das Thema beim Treffen der EU-Außenminister am Montag in Brüssel zur Sprache bringen.