Wahl der Abgeordneten für EU-Parlament Konservative gewinnen überraschend in Kroatien
Kroatien hat rund zweieinhalb Monate vor dem EU-Beitritt seine Abgeordneten für das Europa-Parlament gewählt. Dabei haben die regierenden Sozialdemokraten eine Schlappe erlitten. Sie kamen auf lediglich 32 Prozent und unterlagen damit überraschend der konservativen Opposition.
In Kroatien haben die regierenden Sozialdemokraten bei der Wahl für das EU-Parlament einen Rückschlag erlitten. Bei der Abstimmung kam die SDP von Ministerpräsident Zoran Milanovic lediglich auf 32 Prozent der Stimmen. Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen lag die konservative HDZ mit knapp 33 Prozent vorn.
Milanovic hatte zweieinhalb Monate vor dem EU-Beitritt des Balkanstaates von einer "historischen Wahl" gesprochen. In Umfragen war eine klare Mehrheit für seine Partei erwartet worden. Von den zwölf kroatischen EU-Abgeordneten stellt die SDP nun fünf, die HDZ sechs Parlamentarier. Der verbliebene Platz geht an die Arbeiterpartei. Gewählt wurden die Abgeordneten lediglich für zwölf Monate, weil im kommenden Jahr das gesamte EU-Parlament neu bestimmt wird.
Geringe Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung in Kroatien war ungewöhnlich niedrig. Lediglich 20 Prozent der Stimmberechtigten gingen an die Urnen. Beobachter führen das schwache Interesse auf die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes und die Krise in der EU zurück. Kroatien wird zum 1. Juli EU-Mitglied.