Hafenstadt Volos Wieder Überschwemmungen in Griechenland
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist die griechische Hafenstadt Volos nach starken Regenfällen überschwemmt worden. In den Straßen flossen Sturzbäche, vielerorts fiel der Strom aus. Ein Hubschrauber stürzte im Unwettergebiet ab.
Griechenland kämpft noch mit den Folgen des Hochwassers, das vor rund drei Wochen nach einem Unwetter 17 Menschen das Leben gekostet hatte. Nun hat ein neuer Sturm zu Überschwemmungen in Teilen des Landes geführt. Besonders betroffen ist wieder die Hafenstadt Volos in Zentralgriechenland.
Schon bis zum Mittwochnachmittag gab es dort Niederschlagsmengen von etwa 113 Litern pro Quadratmeter, danach regnete es fast ununterbrochen weiter, wie der griechische Wetterdienst Meteo mitteilte. Viele Menschen verbrachten die Nacht ohne Strom, der Autoverkehr wurde untersagt, eine Ausgangssperre wurde verhängt.
Im Norden der griechischen Insel Euböa stürzte ein Hubschrauber ins Meer. Zwei Menschen würden vermisst, berichtete der Nachrichtensender ERTnews unter Berufung auf die Polizei. Eine Such- und Rettungsaktion sei eingeleitet worden. Der Hubschrauber sei auf dem Weg in die griechische Hafenstadt Volos gewesen, berichtete ERTnews. Über die Ursache des Absturzes gebe es bislang keine Informationen.
Sturzfluten in den Straßen, Stromausfall
Bewohner konnten ihre Häuser nicht verlassen, weil die Straßen sich in reißende Ströme verwandelt hatten, die Steine, Äste, Unrat, Mülltonnen und sogar Autos in Richtung Meer trieben. "Menschenleben sind in Gefahr. Die Welt ist in Gefahr", sagte Bürgermeister Achilleas Beos dem Nachrichtensender ERT. "80 Prozent der Stadt sind nach wie vor ohne Strom." Vielerorts stehe das Wasser, die Abflussrohre seien zerstört, die Menschen könnten nicht zur Arbeit gehen.
Seit den schweren Überschwemmungen Anfang September habe man unermüdlich daran gearbeitet, die Schäden, den Schlamm und den Müll zu beseitigen, doch so viel Wasser könne einfach nicht abfließen. Tief "Elias" wütete außerdem auf der Nordhälfte der Insel Euböa und verursachte dort Überschwemmungen und Erdrutsche.
Erneut betroffen war auch das Hinterland von Volos - eine große, landwirtschaftlich stark genutzte Ebene, wo das Wasser nach Angaben von Einwohnern wieder meterhoch stand. Feuerwehrleute wurden auch aus anderen Teilen Griechenlands herangezogen, zudem war die Armee mit Booten und Raupenfahrzeugen im Einsatz, um Menschen aus Häusern zu retten.
17 Tote durch Sturmtief "Daniel"
Vom 4. bis zum 8. September hatte sich über Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils mehr als 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden.
17 Menschen kamen uns Leben, landwirtschaftliche Anbauflächen und Tierhaltebetriebe wurden unter Wasser gesetzt. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Athen haben die Behörden bisher mehr als 180.000 verendete Tiere entsorgt. Ernteerträge bei Baumwolle, Mais, Weizen, Äpfeln und Kiwis seien durch die Flut vernichtet worden. Sturmtief "Daniel" zog daraufhin weiter - und verursachte die katastrophalen Überschwemmungen in Libyen mit Tausenden Toten.