Rettungsschiff "Ocean Viking" 400 Flüchtlinge dürfen in Italien an Land
Das Rettungsschiff "Ocean Viking" mit mehr als 400 Flüchtlingen darf in den italienischen Hafen von Tarent einlaufen. Die Menschen an Bord des deutschen Schiffes "Alan Kurdi" werden nach Malta gebracht.
Die 403 Flüchtlinge an Bord der "Ocean Viking" dürfen im süditalienischen Tarent an Land gehen. Das teilten die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée mit, die das Schiff gemeinsam betreiben. Die meisten Flüchtlinge kommen den Angaben zufolge aus dem Sudan, aus Somalia und Eritrea - unter ihnen sind 149 Minderjährige, 38 Frauen und 216 Männer.
Eine Frau mit Verätzungen wurde bereits am Montag zusammen mit ihren drei Kindern nach Malta ausgeflogen.
"Alan Kurdi" darf nach Malta
Auch das deutsche Schiff "Alan Kurdi" kann die 77 Flüchtlinge an Bord Richtung Malta bringen. Das maltesische Militär werde die Menschen vor der Küste mit einem Schiff übernehmen, sagte der Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Eye, Gorden Isler, der Deutschen Presse-Agentur.
Europa müsse sich endlich auf einen geregelten Mechanismus für die Rettungsschiffe einigen, schrieb die Organisation auf Twitter.
Trotz winterlicher Bedingungen wagen viele Flüchtlinge von Libyen aus die gefährliche Fahrt in kleinen Booten über das Mittelmeer.
Sicherheitslage in Libyen
"Es gab in den vergangenen Tagen Berichte über mindestens acht Boote in Seenot. Die Menschen erzählen uns, dass sich die Sicherheitslage in Libyen täglich verschlechtert", sagte Aloys Vimard von Ärzte ohne Grenzen an Bord der "Ocean Viking" laut Mitteilung.
Greift die libysche Küstenwache die Menschen auf, werden sie in das Bürgerkriegsland zurückgebracht. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen fordern ein Ende der Rückführungen nach Libyen. Denn den Flüchtlingen drohten dort willkürliche Inhaftierungen und Misshandlungen.