Flüchtlinge im Mittelmeer "Sea Watch 3" wieder im Rettungseinsatz
Das deutsche Rettungsschiff "Sea Watch 3" hat 59 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Zuvor waren etwa 60 Menschen vor der libyschen Küste an Bord genommen worden.
Das deutsche Rettungsschiff "Sea-Watch 3" hat im Mittelmeer vor der libyischen Küste weitere 59 Menschen aus Seenot gerettet. Zuvor hatte die Crew etwa 60 Bootsflüchtlinge aufgenommen.
Danach wurden 17 Menschen und am frühen Morgen 42 Menschen gerettet , wie die Hilfsorganisation Sea Watch auf Twitter mitteilte.
Flugzeug sichtete das Boot
Die Menschen, darunter Kinder, seien in der maltesischen Rettungszone aufgenommen worden. Die Behörden Maltas hätten sich geweigert, eine Rettungsaktion einzuleiten, kritisierte Sea Watch. Dabei sei das in Seenot geratene Boot seit Donnerstag bekannt gewesen. Das Aufklärungsflugzeug der Helfer, die "Moonbird", hatte das Boot aus der Luft gesichtet.
Besseres Wetter, mehr Kämpfe in Libyen
Laut der Hilfsorganisation versuchen Flüchtlinge auch im Winter, mit Booten nach Europa zu gelangen. Das Wetter habe sich gebessert, so dass zurzeit mehr Menschen die Überfahrt wagten. Außerdem nehmen die Kämpfe im libyschen Bürgerkrieg zu.
Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen lehnen die Rückführung von Flüchtlingen und Migranten nach Libyen vehement ab, weil ihnen dort Inhaftierung, Misshandlung und Hunger drohen. Zudem besteht die libysche Küstenwache, die von der EU unterstützt wird, zum Teil aus Milizionären.
Die "Sea-Watch 3" ist erst seit 30. Dezember wieder im Mittelmeer im Einsatz. Das Schiff war im vergangenen Jahr von italienischen Behörden festgesetzt worden, nachdem die damalige Kapitänin Carola Rackete nach langem Warten mit Dutzenden Flüchtlingen ohne Erlaubnis den Hafen von Lampedusa angesteuert hatte. Kurz vor Weihnachten hob ein Gericht die Beschlagnahme auf.