Krieg gegen die Ukraine Mehrere Tote bei russischem Angriff auf Charkiw
Erneut hat Russland in der Nacht die Ukraine mit Drohnen und Raketen angegriffen. In Charkiw wurden dabei mindestens sechs Menschen getötet, elf weitere wurden verletzt. Auch in Saporischschja gab es wieder Tote.
Neue russische Drohnen- und Raketenangriffe haben in der Nacht vor allem in der nordostukrainischen Millionenstadt Charkiw zivile Opfer gefordert. "Insgesamt wurden sechs Personen getötet, elf Menschen wurden verletzt", teilte der dortige Militärgouverneur, Oleh Synjehubow, auf seinem Telegram-Kanal mit.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Durch den Beschuss mit umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300 seien neun Wohnhäuser, Wohnheime, ein Verwaltungsgebäude, ein Kindergarten, ein Café, eine Autowaschanlage und ein Tankstellengeschäft sowie mehrere Fahrzeuge beschädigt worden. Bürgermeister Ihor Terechow hatte zudem von Drohnenangriffen auf die Stadt geschrieben.
Insgesamt hat Russland nach Angaben aus Kiew in der Nacht 32 Kampfdrohnen und sechs Raketen verschiedenen Typs auf die Ukraine abgeschossen. 28 Drohnen und die Hälfte der Raketen sei abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.
Doppel-Angriff auf Rettungskräfte in Saporischschja
Neben Charkiw wurden aber auch Einschläge in Saporischschja gemeldet. Dort wurden Freitagabend nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet. 20 weitere seien verletzt worden.
Laut dem Regionalgouverneur handelte es sich um einen doppelten Angriff: "Zuerst wurden zwei Raketen abgefeuert, und 40 Minuten später, als Rettungshelfer und Polizisten vor Ort waren, schlug eine zweite Rakete am selben Ort ein", sagte Iwan Fedorow in einer Videobotschaft. Zu den Verletzten zählten demnach auch zwei Journalisten.
Die US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, verurteilte im Onlinedienst X die "abscheuliche" Vorgehensweise. "Das Ziel ist es offensichtlich, die Ersthelfer und Journalisten vor Ort zu töten", erklärte sie. Die Taktik wird seit Langem von Russland angewandt, offenbar um gezielt zivile Helferinnen und Helfer sowie Infrastruktur zu zerstören.