Russland Offenbar Verletzte bei Zugunglück in Wolgaregion
In der Region Wolgograd in Russland ist es zu einem Eisenbahnunglück gekommen. Ein vollbesetzter Passagierzug stieß dabei mit einem Lastwagen zusammen - offenbar gab es zahlreiche Verletzte.
In Russland sind mehrere Waggons eines Passagierzugs in der Wolgaregion entgleist. Auf Videos in sozialen Netzwerken waren die umgekippten Waggons in unbewohntem Gebiet zu sehen. Die russische Eisenbahngesellschaft RZD gibt die Zahl der Verletzten mit etwa 140 an. 16 Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, darunter ein Kind.
In dem Zug, der von Kasan, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan, nach Adler ans Schwarze Meer unterwegs gewesen war, sollen sich 800 Passagiere befunden haben.
Kollision mit Lkw an Bahnübergang
Nach Angaben der russischen Eisenbahngesellschaft RZD kippten acht Waggons von den Gleisen. Demnach kam es zu dem Unfall, als ein Lastwagenfahrer versuchte, trotz Rotsignals einen Bahnübergang zu überqueren. Dabei kam es trotz einer Vollbremsung zur Kollision mit dem Zug Nummer 491. Der Lastwagenfahrer soll schwer verletzt überlebt haben. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bislang nicht. Unklar ist, ob Menschen ums Leben kamen.
Das russische Katastrophenschutzministerium teilte mit, dass 324 Rettungskräfte an dem Einsatz beteiligt waren. Rettungshubschrauber wurden zum Unfallort in der Nähe des Bahnhofs von Kotelnikowo in der Region Wolgograd geschickt. Die Waggons sollten im Laufe des Tages mit Spezialtechnik wieder aufgerichtet werden. Sie waren durch die Wucht der Vollbremsung von den Gleisen gekippt.
Bahnchef Oleg Belosjorow übernahm nach RZD-Angaben selbst die Kontrolle über die Bergungsarbeiten. Der Verkehr auf der Strecke wurde vorübergehend eingestellt. Züge in die Schwarzmeer-Kurorte wurden über andere Schienenwege umgeleitet.
Der Unfallort soll sich in der Nähe des Bahnhofs der Kleinstadt Kotelnikowo in der russischen Region Wolgograd befinden.
Unfälle sind vergleichsweise selten
Die Eisenbahn gilt im flächenmäßig größten Land der Erde als eines der wichtigsten und verlässlichsten Verkehrsmittel überhaupt. Unfälle sind vergleichsweise selten.
In den vergangenen Jahren hatte es aber mehrfach Sabotageakte an Bahngleisen gegeben - unter anderem von Gegnern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Der Schienenweg ist auch für das Militär von großer Bedeutung, um die Truppen in der Ukraine mit Nachschub zu versorgen.