Bundeswehr-Einsatz 2025 Deutschland schickt "Patriot"-Systeme nach Polen
Um die Militärhilfe für die Ukraine abzusichern, sollen erneut deutsche Flugabwehrsysteme nach Polen verlegt werden. Die "Patriots" können Raketen oder Drohnen bekämpfen. Warschau begrüßt die Entscheidung.
Schon im vergangenen Jahr hatte die Bundeswehr in Polen "Patriot"-Systeme zur Luftverteidigung stationiert. Im kommenden Jahr soll das erneut passieren. Das Verteidigungsministerium teilte mit, es habe der NATO angeboten, "Patriot"-Staffeln zum Jahresanfang nach Polen zu entsenden. Die Einheiten könnten bis zu sechs Monate bleiben.
"Wir werden damit einen logistischen Knotenpunkt in Polen schützen, der für die Lieferung von Material an die Ukraine von zentraler Bedeutung ist", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Die Bundeswehr sichere so die Versorgung mit Fahrzeugen, Waffen und Munition, die die Ukraine zur Abwehr der russischen Angriffe dringend brauche. Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz begrüßte die deutsche Entscheidung.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ist die zeitweise Stationierung von Soldaten und Waffensystemen im Raum Rzeszow im Südosten Polens geplant. Die Erkundungen dafür sollen in den kommenden Tagen starten.
Polen ist logistische Drehscheibe
Das EU- und NATO-Land Polen ist ein wichtiger politischer und militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine. Es spielt zudem eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew.
Zentral für den Transport von Rüstungsgütern ist der Flughafen in der Nähe von Rzeszow. Dort sind derzeit US-Soldaten stationiert, der Flughafen wird von amerikanischen "Patriot"-Einheiten geschützt. Wichtig für die Logistik ist zudem die Güterbahnstrecke Nr. 65, die bis zur Grenze der Ukraine führt. Über die Bahnstrecke rollen Waggons mit schweren Waffen Richtung Osten.
Die Militäreinrichtungen in dem Gebiet werden seit einiger Zeit gegen mögliche Angriffe geschützt. Die "Patriot"-Systeme der Bundeswehr zählen zu den modernsten der Welt. Mit ihnen werden feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen Ziele treffen. Die Ukraine hat von Deutschland bereits "Patriot"-Systeme bekommen.
"Patriot"-Einsatz schon 2023
Schon von Januar bis November 2023 waren deutsche "Patriot"-Einsatzstaffeln in Polen im Einsatz. Rund 320 Männer und Frauen der Bundeswehr bedienten in dieser Zeit drei "Patriot"-Systeme an zwei Standorten in der Nähe der Stadt Zamosc, 33 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine. Sie sollten den Luftraum des Landes schützen, nachdem Ende 2022 beim Einschlag einer Rakete in einem polnischen Dorf nahe der Grenze zwei Menschen getötet worden waren.