Evakuierter Ort Grindavik Isländer dürfen nach Vulkanausbrüchen zurück
Wegen mehrerer Vulkanausbrüche wurde der isländische Ort Grindavik evakuiert. Nun dürfen die Bewohner wieder zurück in ihre Häuser. Etwa 100 machten sich auf den Weg. Die Polizei rät jedoch weiter zu Vorsicht.
Nach einer Reihe von Vulkanausbrüchen in ihrer Region dürfen sich die Bewohner des isländischen Küstenortes Grindavík seit heute auf eigene Gefahr wieder rund um die Uhr in ihren Häusern aufhalten.
Etwa 100 Menschen machten sich nach Angaben des isländischen Rundfunksenders RÚV am Morgen auf den Weg in den evakuierten Ort im Südwesten von Island.
Evakuierungsanordnung nicht verlängert
Der regionale Polizeichef Úlfar Lúdvíksson riet nach Angaben des Senders davon ab, in Grindavík zu übernachten. Er forderte alle Menschen im Ort auf, äußerst vorsichtig zu sein.
Lúdvíksson hatte am Montag entschieden, eine seit Wochen geltende Evakuierungsanordnung für Grindavík nicht weiter zu verlängern. Danach ist es nun wieder erlaubt, sich rund um die Uhr im Ort aufzuhalten und dort zu arbeiten, allerdings nur für die Einwohner, die Angestellten ansässiger Unternehmen sowie diejenigen, die den Bewohnern helfen.
"Kein Ort für Kinder"
Der Polizeichef warnte dabei vor den Gefahren im Ort wie zahlreichen Rissen in der Erde. Die Stadt auf der Halbinsel Reykjanes sei vor allem "kein Ort für Kinder": So gebe es etwa keine funktionierenden Schulen.
Er verweist zudem auf den schlechten Zustand der Infrastruktur: Weil die Lava eine wichtige Wasserleitung beschädigt hat, sind die Häuser in Grindavik weiterhin ohne Wasser und Heizung.
Der Aufenthalt in Grindavík über Nacht sei zwar erlaubt, werde aber nicht empfohlen, erklärte Lúdvíksson. Die Polizei geht nicht davon aus, dass sich viele dafür entscheiden werden, über Nacht dort zu bleiben.
Mehrere Eruptionen
Der südwestlich von Reykjavik gelegene Fischerort war am 11. November nach einer wochenlangen Erdbebenserie evakuiert worden. Seit dem 18. Dezember gab es in der direkten Umgebung dann drei Vulkanausbrüche, den letzten am 8. Februar. Bei der zweiten Eruption am 14. Januar hatte glühende Lava drei Häuser in Grindavik zerstört.
Die Zukunft der Gemeinde ist ungewiss. Die Regierung hat bereits einen Gesetzesentwurf vorgelegt, wonach Bewohner ihr Wohneigentum an ein staatliches Unternehmen verkaufen können sollen.