Grenzschutzbehörde Frontex Illegale Einreiseversuche in EU deutlich gesunken
Seit Jahresbeginn hat die europäische Grenzschutzbehörde Frontex 80.000 illegale Einreiseversuche registriert. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Einige Migrationsrouten wurden jedoch deutlich stärker frequentiert als zuletzt.
Die Zahl irregulärer Grenzübertritte in die Europäische Union ist in den ersten fünf Monaten des Jahres um fast ein Viertel zurückgegangen, hat die europäische Grenzschutzbehörde Frontex mitgeteilt. Demnach wurden bis Ende Mai 80.000 Einreiseversuche registriert.
Das sind 23 Prozent weniger als zur selben Zeit im Vorjahr. Starke Rückgänge verzeichneten die früheren Hauptmigrationsrouten im zentralen Mittelmeer und im Westbalkan.
Einreiseversuche steigen an anderer Stelle
Andere Migrationsrouten wurden stärker frequentiert, unter anderem der Seeweg zu den Kanaren vor der westafrikanischen Küste. Hier vervierfachte sich die Zahl der Einreiseversuche. Die am häufigsten genutzte Route führte über das östliche Mittelmeer.
Route | Januar-Mai 2024 | An- und Abstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum |
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Zentrales Mittelmeer | 21.330 | -58% |
Östliches Mittelmeer | 21.773 | +103% |
Westafrikanische Küste | 17.976 | +303% |
Westbalkan | 8.938 | -71% |
Westliches Mittelmeer | 5.186 | +24% |
östliche EU-Landgrenze | 4.451 | +96% |
Ausreisen nach Großbritannien | 21.820 | +38% |
Die Überfahrt über das Meer sei für Menschen nach wie vor mit Gefahren verbunden, betonte Frontex. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration wurden seit Jahresbeginn 923 Personen im Mittelmeer als vermisst gemeldet. Die meisten seien nach Richtung Italien und Malta unterwegs gewesen.
Ärger um Frontex
Für Unruhe sorgten bei Frontex in der Vergangenheit interne Untersuchungen nach Pushback-Vorwürfen. In der Vergangenheit waren immer wieder Fälle öffentlich geworden, in denen Grenzschützer Migranten widerrechtlich und teilweise mit Gewalt an einer Einreise in die EU gehindert haben. Des weiteren habe die Grenzschutzagentur laut Recherchen von NDR und WDR Schwierigkeiten mit ihrer neuen Eliteeinheit.