Frankreich Wie die Olympischen Spiele sicher werden sollen
Zehntausende Polizisten und Soldaten, eine Million überprüfte Personen: Frankreichs Sicherheitsbehörden bereiten sich auf die Olympischen Spiele in Paris vor. Wie groß ist die Gefahr?
"Konzentriert, aber zuversichtlich" sei er, sagt der geschäftsführende Innenminister Gérald Darmanin mit Blick auf die Sicherheitslage vor den Olympischen Spielen, die am Freitag beginnen. Weder die französischen Geheimdienste noch ausländische Partnerdienste hätten aktuell Hinweise auf konkrete Bedrohungen, so Darmanin.
Um die Spiele abzusichern, gab es im Vorfeld umfassende Sicherheitsüberprüfungen für Teilnehmende - zum Beispiel Freiwillige, private Sicherheitskräfte, Stadionhelfer, aber auch Athleten oder Journalisten. Die Überprüfungen betreffen außerdem Menschen, die einen QR-Code beantragt haben, um Zugang zur Hochsicherheitszone um die Seine zu haben - also auch Anwohner und ihre Gäste.
Knapp 5.000 Personen nach Überprüfung ausgeschlossen
Laut offiziellen Angaben haben die Sicherheitsbehörden etwa eine Million dieser sogenannten administrativen Überprüfungen vollzogen. Knapp 5.000 Menschen wurde daraufhin die Teilnahme verweigert. "Unter ihnen sind knapp 1.000 Menschen, die wir 'ausländischer Einmischung' verdächtigen, darunter Spionage", so Innenminister Darmanin.
Es seien auch Personen dabei, die Straftaten begangen haben. "Und es sind Menschen, die den Behörden als radikalisiert oder sogar extremistisch bekannt sind - sowohl aus dem linken als auch dem rechten politischen Spektrum, aber auch Anhänger des radikalen Islam." 5.000 seien bei einer Million Überprüfungen nicht viel, sagt der Minister, "und das zeigt die wachsame Arbeit des Ministeriums."
Zehntausende Sicherheitskräfte sind bei den Olympischen Spielen im Einsatz.
Keine dieser Zugangsverweigerungen beträfen Athleten oder Trainer, bestätigte Darmanin auf Nachfrage. Nach Angaben des Ministeriums wurden außerdem mehrere, konkrete Vorhaben ausländischer Einmischung verhindert - weitere Details nennen die Verantwortlichen aber nicht. In Frankreich gilt seit März die höchste Terrorwarnstufe.
Für die Dauer der Spiele sind jeden Tag durchschnittlich 35.000 Polizisten und Gendarmen sowie 18.000 Soldaten im Einsatz. Für die Eröffnungsfeier werden sogar 45.000 Polizisten mobilisiert.