EU-Staaten beschließen Regeln Firmen müssen Gehaltsunterschiede offenlegen
Unternehmen in Europa müssen künftig Gehaltsunterschiede transparent machen. Vor allem Firmen mit mehr als 250 Beschäftigten unterliegen bald strengeren Regeln. Denn: Frauen verdienen weiterhin im Schnitt 13 Prozent weniger als Männer.
Nach dem Europaparlament haben nun auch die EU-Staaten strengeren Regeln für mehr Lohntransparenz zugestimmt. Unternehmen in Europa mit mehr als 250 Beschäftigten müssen künftig unter anderem jährlich einen Bericht vorlegen, wie stark sich Löhne von Männern und Frauen unterscheiden. Das geht aus einer Erklärung der EU-Staaten hervor.
Auch kleinere Unternehmen sind betroffen. Für sie gelten aber weniger strenge Regeln: Sie müssen diese Informationen etwa seltener vorlegen. Zudem müssen sie teils erst in rund acht statt bereits in vier Jahren damit anfangen. Für Unternehmen mit weniger als 100 Angestellten gilt laut EU-Parlament diese Pflicht nur, sobald sie von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin dazu aufgefordert werden.
EU: "Gender Pay Gap" nur minimal verkleinert
Mit der neuen Regelung sollen Gehälter leichter verglichen und eventuelle Lohnunterschiede aufgedeckt werden. Frauen verdienen den Angaben zufolge in der EU im Schnitt 13 Prozent weniger als Männer. Der "Gender Pay Gap" hat sich nach EU-Angaben in den vergangenen Jahren nur minimal verkleinert.
Verbot von Geheimhaltungsklauseln
Geheimhaltungsklauseln über das Gehalt sollen künftig auch verboten sein. Vorgesehen ist nach dem Willen der EU außerdem eine verpflichtende Untersuchung gemeinsam mit Arbeitnehmervertretungen, falls bei einem Unternehmen eine Lohndifferenz zwischen Geschlechtern von fünf Prozent oder mehr festgestellt wird.
Wenn Arbeitgeber Verpflichtungen des Grundsatzes für gleiche Bezahlung nicht beachteten, hätten Arbeitnehmer das Recht, Entschädigung zu verlangen.