Ausfall von Kabel in Ostsee Schäden am Rumpf des verdächtigen Öltankers
Nach dem Schaden am Unterseekabel "Estlink 2" steht die Besatzung des Öltankers "Eagle S" unter Sabotageverdacht und wird weiter verhört. Nun veröffentlichte Unterwasserbilder zeigen Schäden am Rumpf des Schiffes, die von der Ankerkette stammen sollen.
Die finnische Polizei hat Unterwasseraufnahmen mit Beschädigungen am Schiffsrumpf des Öltankers "Eagle S" veröffentlicht. Die auf den Bildern erkennbaren Schäden sind nach Polizeiangaben durch die Ankerkette entstanden. Dies könnte ein weiterer Hinweis sein, dass die Schäden am unterseeischen Stromkabel "Estlink 2" in der Ostsee durch den Anker des Schiffes entstanden sind.
Am Meeresboden waren zuvor bereits Schleifspuren gefunden worden, die zu dieser Theorie passen. Diese Schleifspuren sind nach Angaben der finnischen Behörden "Dutzende Kilometer lang". Derzeit liegt die "Eagle S", die vom russischen St. Petersburg aus gestartet war, wegen der laufenden Ermittlungen östlich von Helsinki vor Anker. Finnland hatte den Öltanker wegen Sabotageverdachts gestoppt und beschlagnahmt.
Besatzung wird verhört
Im Zuge der Ermittlungen wurde die Besatzung des Tankers auch am Montag verhört und habe dabei kooperiert, erklärte die Polizei. Sieben Besatzungsmitglieder, die als Verdächtige gelten, seien mit einem Reiseverbot belegt worden. Ziel sei es, ein umfassendes Bild davon zu erhalten, was an Bord geschehen sei. Weitere Hinweise erhoffen sich die Ermittler durch die Auswertung von Geräten mit Daten zum Kurs des Schiffs, die beschlagnahmt wurden
Die "Eagle S" gehört der in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Firma Caravella und fährt unter der Flagge der Cookinseln. Finnische Ermittler vermuten, dass der Tanker zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört.
Reparatur von "Estlink 2" könnte Monate dauern
Die Reparatur der 170 Kilometer langen Verbindungsleitung "Estlink 2" könnte nach ersten Schätzungen der Netzbetreiber mehrere Monate dauern. Größere Auswirkungen für Verbraucher soll es nach Angaben von estnischen und finnischen Behörden nicht geben.