Küstenregion bei La Rochelle Ungewöhnlich starkes Beben erschüttert Frankreich
Großer Schreck an der französischen Atlantikküste: Die Region um La Rochelle wurde von einem Erdbeben und einem nächtlichen Nachbeben erschüttert. Die Feuerwehr inspiziert nun die Schäden.
Die "Angst ihres Lebens" habe sie gehabt, twitterte eine Bewohnerin aus dem französischen Niort. Alles habe gewackelt, die Wände schienen sich auf sie zuzubewegen und es habe ausgesehen, als würde die Eingangstür explodieren, schreibt die Augenzeugin. Das war am Freitagabend um 18:38 Uhr.
Zu diesem Zeitpunkt registrierten die zuständigen Behörden Frankreichs ein Erdbeben der Stärke 5,3 bis 5,8 in den zwei Departements Deux-Sèvres und Charente-Maritime. Am frühen Morgen um 4:30 Uhr gab es ein Nachbeben.
Auch La Rochelle betroffen
In der Region am Atlantik liegen die beliebten Urlaubsinseln Ile de Ré und Ile d’Oléron, wo es vor einem halben Jahrhundert ein Beben gab, aber auch La Rochelle mit seiner schönen Altstadt. Jean-François Fountaine, der dortige Bürgermeister, gab sich im französischen Nachrichtensender BFM-TV gelassen, obwohl seine Bürger aufgeregt und beunruhigt im Rathaus angerufen hatten.
Keine Panik, war seine Antwort, man liege eben in einer seismischen Zone. Immerhin auf Stufe 3 von 5. Frankreichs Erdbeben-Hotspots sind aber die Pyrenäen und Bergregionen im Südosten. Der Bürgermeister erzählte, er habe gedacht, irgendwo seien noch Bauarbeiten im Gange.
Gerissene Wände und beschädigte Schornsteine
Die werden nun nötig sein, denn Fotos zeigen herabgefallene Dachziegel, beschädigte Schornsteine, Risse in Hauswänden, lockere Kacheln auf Terrassen sowie Mauern, von denen der Putz gebröckelt ist. Überall ist die Feuerwehr unterwegs und inspiziert die Schäden.
Der Seismologe Jérôme Van der Woerd schätzte das neuerliche Erdbeben im Nachrichten-TV BFM als "bedeutend" für Frankreich ein und verglich es mit dem 2019 in der Ardèche. Im Vergleich zu den verheerenden Beben weltweit aber sei es schwach.